Viele Influencer Und Wenig Innovationen Bei Der Buchmesse

Kleiner Blick in die Buchmesse, die mitten in der Rentnerrepublik stattfand

2018, Stefan Schulz
Talkradio
https://stefanschulz.com/talkradio

Der Fortschritt macht uns das Leben leichter. Schön für ihn und alle, die Spaß am Gerät haben. Bücher sind aber noch keine Geräte, sondern weiterhin tote Bäume, und für die gilt was anderes: Die Tollen strengen uns an. Die ausgezeichnete Inger-Marie Mahlke spricht vom Buch als „Zumutung“, die uns was abverlangt und Vergänglichkeitserfahrung macht, wie sonst nichts. Und genau das suchen und wollen wir doch. Aber warum müssen die tollen Bücher zugleich die teuren sein. Denis Scheck lobt die Essay-Sammlung von David Foster Wallace, die schlappe 30 Euro in der elektronischen Variante kostet. Kein Wunder, dass die Buchmesse von uns nichtssagenden Influencern gestürmt wird, wenn uns jeder Blick tiefer als ins Buch-Cover ruiniert. Die Leser sind schon länger weg. Der Kaviar verschwand in diesem Jahr. Es beginnen die Gespräche darüber, wie viel Freiheit das gute Buch braucht. Und vielleicht folgt bald eine Diskussion darüber, wie der unaufhaltsame technologische Fortschritt die Leichtigkeit ins literarische Leben zurückholen kann.

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Moinsen

Intro

Ich:
[0:21] Gehört. Wir sind hier verabredet um die Bayern-Wahl Nacht zu besprechen.
Nein stimmt natürlich nicht. Viel wichtiger am Wochenende war die Buchmesse die Messe ist gelesen so ist ja immer der Abschluss Kalauer der dann nochmal durch die Feuilletons geprügelt wird.
Sofern es noch welche gibt das ist schon das Stichwort. Vielleicht ist die Messe bald gelesen.
Wir schauen heute ein bisschen auf die Buchmesse und ein bisschen wenig auf die Rentner aber Blic. Vielleicht aber auch beides zusammen mal schauen. Achtes Talk Radio.

Danksagung

[0:54] Wie immer. Beginnen wir mit einer kleinen Danksagung an Arturo der hat 19 Euro 99 überwiesen.
Er braucht Input für praktische Politik.
Keine Ahnung was es bedeutet aber wenn's hilft hilft würde ich sagen.
Fritz schick 20 für den Last Man Standing im deutschen Journalismus. Na da gibt's schon noch einige weitere im Projekt und vielleicht auch politisch anderswo.
Nee glaub ich nicht. War ich nur Sachen machen die mir Spaß machen.
Markus Schick 100 für die dicke Stimme in meinem Ohr auch heute wieder.
Martin Scheck 52 Siemann schickt 20 Danke an alle die uns in die Moderne führen erst recht mit den ontologischen Beiträgen wie diesem hier.
Toni schickt 15 20 gab's von Ahnherr beim Hörer Treffen in Frankfurt organisiert man Podcast.
Falls das jemanden interessiert. Wir machen das in Frankfurt jetzt regelmäßig und Flavius Beim Tarock Tag dass es auch eine Veranstaltung wo wir alle gemeinsam ins Phantasialand Achterbahn fahren gehen 25 sehr gut meine Herren,
und liebe Damen.
Man darf auch einfach so zuhören. Absolut.

Buchherstellung Auf Der Buchmesse

[2:03] Wir lassen es heute mal los im Sinne von was die Republik angeht und schauen auf die Buchmesse denn sie war doch in vielerlei Belangen ein bisschen interessanter als ich noch gedacht hätte.
Ich bin ja nur mit einer Fragestellung selbst mal hingegangen vergangenen Donnerstag.
Wie sieht denn eigentlich so ein selbst gedrucktes Buch aus. Und überraschung war sieht sehr gut aus.
Man muss vielleicht sogar etwas sagen. Ich hab mir natürlich nun die in dieser Self Publishing Area angeguckt und ich war doch ein bisschen überrascht.
Ich hatte erwartet dass Bücher nun mal aussehen wie Bücher und dass es nicht den großen Unterschied macht ob man sie in so eine massenhafte Druckerei Presse usw.
Verklebungen Maschine steckt oder halt in so eine Self Publishing Maschinerie wo auch jedes einzeln hergestellt werden kann so dass es sich wirtschaftlich lohnt.
Erstaunlicherweise fand ich waren sogar die Self Publishing Bücher die in Einzelstücken produziert werden.
Vom Cover her noch interessanter zumindest aufwändiger gestaltet. Da gab es nicht nur Relief Druck und ganzen Kram sondern.

[3:04] Wenn auf den kann man irgendwie Gebirge abgebildet waren dann konnte man die tatsächlich erfühlen und zwar nicht durch Hervorhebungen sondern durch,
andere Materialeigenschaften die sich dann entlang der optischen Bruchlinien dieser Bilder entlang gezogen haben und das fand ich ziemlich gut.
Ist mir bei anderen Büchern auf die ich allerdings nicht so genau schadhaft nicht aufgefallen.
Wahrscheinlich ist aber dann tatsächlich so eine Motivation hinter die Self Publishing Bücher ein bisschen aufzuwerten.
Über diese Wege auch wobei man natürlich sagen muss Das sind von den Self Publishern Verlagen ausgewählte Exemplare die man dann auf der Buchmesse auch präsentiert.
Amazon war jedenfalls auf der Ausstellungsfläche einer der größten Aussteller die hatten ihr ganzes Programm aufgefahren und eben nicht nur Self Publishing.
Deswegen war dann auch gleich ein Gesprächspartner da der von dem Verlagswesen ethischen Amoroso keine Ahnung heißt.
Da auch Bücher mit da hatte. Die machen allerdings bisher nur Belletristik und statten jetzt erst im ersten Quartal 2009/10 auch mit Sachbüchern.
Da habe ich gefragt und wie lange dauert es so bei Belletristik. Wenn Sie so Bücher verlegen und er meinte ja so ein halbes Jahr.
Ich dachte näher war ein halbes Jahr das macht doch jeder Verlag. Wo ist denn der Vorteil.

[4:20] Die suchen ja gar keinen großen Vorteil in den Verlagen diesen Halt entkoppelt von den Frühjahrs Herbstprogramm sondern die publizieren die ganze Zeit nehmen sich aber dorthin die Zeit. 3.
Lektorat Durchgänge zu machen wenn sie sich für einen Autor entschieden haben und peitschen das dann durch und da meint er wenn es schnell gehen muss weil es inhaltlich trennt kann man das auf vier Monate stauchen.
Aber die Zeit nimmt man sich da und da hab ich so ein bisschen gedacht.
Herrgott wenn selbst Amazon da schläft auf der Ebene dann ist das bei den Verlagen vielleicht wirklich bald vorbei.
Wer braucht denn ein halbes Jahr. Nur weil irgendwelche Ankündigungen zu machen gibt in der Branche um Bücher fertig zu machen.
Wenn in Amerika die Bücher über das Weiße Haus geschrieben haben sitzt der Lektor mit Sonderschichten und zwei Mitarbeitern da und dann schafft man das auch in zwei Wochen so ein Buch fertig zu machen Druck fertig zu machen drucken zu drucken und auszuliefern,
so einen Anspruch kann man natürlich keinem normalen Autor zugestehen. So ein Anspruch darf niemand haben.
Aber warum das ein halbes Jahr dauert. Ich habe es bestätigt mich nochmal dass es sich nicht lohnt da zu warten.

[5:29] Hinzu kommt dass die finanziellen vonseiten des Käufers finanziellen Vorteile des Self Publishing nämlich dass man mit den Preisen bis gehen kann da auch gar nicht greifen.
Bücher sind genauso teuer brauchen genauso lange der Herstellung.
Amazon versucht anscheinend einfach nur das gute Buch das sie schon transportieren vertreiben und liefern dann komplett selbst zu machen wie das im Fernsehen jetzt auch schon zu sehen ist.
Mit selbst hergestellten Serien von Netflix und Amazon usw..
Also an dieser Front nicht viel interessantes neues Bestätigung,
der Haltung die ich eh schon hatte ein Buch für 100 Euro zu verkaufen und nicht ein halbes Jahr aufs Publications warten zu müssen geht dann wahrscheinlich nur wenn man es tatsächlich selber macht aber man kann es ja auch selber machen deswegen an dieser Stelle keine Beschwerde sondern nur,
nochmal dargestellt die Verwunderung über dieses ganze Verlagswesen.

Neue Buchmessenpartys

[6:24] Da ich allerdings nun diese Linie fahre alles jedes Phänomen was ich sehe entweder der Rentner Republique unterzuordnen oder zumindest alles einer starken Prüfung zu unterziehen ob es nicht auch ein bisschen was mit Rentner Republik zu tun hat.
Bleiben wir für heute mal bei der Buchmesse und schließen erst ganz am Ende ans Inhaltliche Programm an.
Denn wie zu hören war gibts doch auf eine Sache Wert zu legen nämlich die Buchbranche leidet.
Sandra Kegel hat ja letztes Jahr in der FAZ vor der Buchmesse schon den großen Abgesang geschrieben.
Nun gibt es immer neue Leser Schwund Studien wie man so schön sagt die aktuelle hat mal wieder minus sechs Millionen Leser für gewisse Zeiträume usw.
Vorausgesagt oder schon diagnostiziert und das bestimmt natürlich auch den medialen Tenor der die Buchmesse begleitet hat interessanterweise Ich weiß nicht wie das bei euch ist.
Ich bin ja nun sehr viel medial unterwegs. Ich klebe sehr viel am Bildschirm aber die Buchmesse fand da überhaupt gar nicht statt.
Ich musste noch mal richtig bewusst nachgucken wann ich sie überhaupt in dieser Woche usw..

[7:29] Dann war es sehr schwer herauszufinden wo was auf der Buchmesse ist das ist aber immer so unüberschaubar.
Aber in meinem Twitter in meinem YouTube in meinem Instagram und so fand die Buchmesse überhaupt null statt also gar nicht wirklich ganz erstaunlich.
Allerdings bringt die Buchmesse immer diesen Running Gag mit sich dass man sie auf jeden Fall verpasst auch wenn man da ist weil sie so groß ist dass man erst im Nachhinein sieht was man alles verpasst hat.
Man ist dann so im Gespräch mit anderen die von tollen Veranstaltungen erzählt und ärgert sich wenn man sie verpasst hat. Aber so ist es dann.
Also habe ich noch mal Fernsehen geguckt um mich selbst darüber zu informieren wo ich eigentlich war. Auch wenn ich nur zwei Stunden da war und wusste Ich habe sowieso alles verpasst.
Also hören wir nochmal in diesen medialen Tenor rein. Die Buchbranche.

Clips:
[8:16] Das Geschäft hat sich verändert. Immer weniger Menschen greifen zum gut sechs Millionen Käufer sind in den letzten vier Jahren abgewandert.
Das zeigt eine Studie des Börsenvereins.
Letztes Jahr hat noch nicht mal jeder zweite Deutsche ein Buch gekauft.
Gleichzeitig aber zeigt die Studie. Und das ist paradox dass das Bedürfnis der Menschen nach entspannter Lektüre wächst.
Sie sehnen sich nach dem Buch aber auf der anderen Seite sind sie sehr gestresst durch die sogenannte moderne Zeit das heißt gerade die sozialen Medien scheinen sie so in Anspruch zu nehmen dass sie kaum noch zum Buch lesen kommen. Und das müssen wir verändern.
Die Buchbranche steht vor einer Herausforderung.

Ich:
[9:00] Die Buchbranche steht vor einer Herausforderung und es ist wie immer die gleiche Man will überhaupt erst mal verstehen was man da verpasst.
Nicht nur an wirtschaftlichen Chancen sondern das schwingt ja immer mit auch an sozusagen kulturellen Potenzialen die man plötzlich nicht mehr nutzt weil die Leute irgendwie anders lesen gar nicht mehr lesen oder wie auch immer dass der Leser verlorengeht.
Soziale Netze da bin ich mir unsicher. Klar die Leute schreiben WhatsApp und so.
Aber ich kenne doch relativ wenig die ganze Zeit bei Twitter oder Facebook oder Instagram verbringen,
würde mir jedenfalls schwerfallen mehr Leute aus meinem Bekanntenkreis vorzustellen von denen ich weiß dass sie gerne lesen dass die irgendwann mal tatsächlich verloren gehen.
Stundenlanges Twitter lesen oder welche sozialen Netze auch immer das etwas übergeordnete diagnostischer da drin also diese zeigte hat Kostic die Leute irgendwie gehetzt so glaube ich schon eher wobei dann immer zu überlegen ist.
Ob es den Leuten nicht einfacher fallen würde entspannt ein Buch zu lesen wenn man es kauft ohne dass gleich damit eine Investitionsentscheidung und damit auch alle Vorüberlegungen mitgehen müssen. Also was weiß ich.

[10:15] David Foster Wallace hat dieses neue oder für ihn wurde dieser neue Essayband veröffentlicht von dem Denis Scheck wie wir hören werden.
Den muss quasi jeder bei sich haben. Und die Frage ist dann muss das E-Book 30 Euro kosten.

[10:35] Wenn es ein Buch ist das man gerne auf seinem Nachttisch haben soll oder mal zehn Seiten liest während man auf den Bus wartet oder wie. Und so weiter und so fort.
Reicht es dann nicht acht Euro dafür zu bezahlen für ein E-Book eines leider nicht mehr lebenden Autoren muss man da nicht grundsätzlich neu drüber nachdenken wenn man das Paradox vor sich hat.

[10:58] Zu wissen dass so viel Leute auf Nachfrage sagen ja Sie lesen gerne aber sie tun es dann irgendwie doch nicht.
Und Social Media dann so als naja das ist das der Ausgleich für diese Menschen die eben nicht mehr lesen.
Warum lesen die denn nicht mehr die großen Bücher.
Ich glaube das hat viel mit Verfügbarkeit zu tun während man abends wenn man sich gerne audiovisuellen entspannt für ein Nob reiner Preis von zehn Euro ins komplette Filmarchiv der Welt einklinken kann.
Oder über Spotify und so weiter auch nur für zehn Euro komplette Kultur Archiv der Musik vor sich liegen hat inzwischen auch diejenigen die sich lange gesperrt haben sind alle dabei die Peter Wiedergabe usw..
Also jede Generation kann heute für zehn Euro in sein eigenes biografisches Archiv das von Musik und Film somit geprägt ist.
Eintauchen und die Bücherwelt. Da muss man sich dann überlegen ob man sich ein Buch für 30 Euro und dann hat man es genauso wenig haptisch wie eben diese Filme und die Musik von der ich sprach.
Das passt einfach nicht zusammen. Ich finde dass sie sich immer noch so viel über Paradoxien Gedanken machen.
Das muss jetzt mal aufhören. Also man muss jetzt ernsthaft darüber nachdenken wie man die Welt der Bücher den Menschen erschließt oder warum sie den Menschen länger verschließt.
So langsam scheint das sich als Problem tatsächlich in der Buchmesse auch selbst niederzuschlagen.
Denn es gibt doch gravierende strukturelle Veränderung.

Clips:
[12:26] Eine Institution feiert Jubiläum. Doch ausgerechnet in diesem Jahr ist die Party Stimmung gedämpft. Gleich drei große Publikums Verlage lassen ihre legendären Empfänge ausfallen.

[12:38] Die Big Player der Buchbranche geben sich dieses Jahr bescheiden. Was ist da los. Schon länger ist von Krise die Rede.

Ich:
[12:46] Von so einer Art Kriese muss man jetzt wirklich nicht überrascht sein 2018 als ich meine erste Buchmesse 2011 mitgemacht hat damals noch als aus Pétanque der Fawcett war völlig klar.
Wir schlagen uns die Nacht um die Ohren um eine Buchmessen Zeitung zu schreiben also bis ein Uhr nachts oder so,
saßen wir quasi da von den Partys berichtet von den Sterneköche was er wieder für die Gastländer gezaubert haben,
alles aufgeschrieben voller Fehler in die Zeitung gepackt wurde ein bisschen redigierten nachts gedruckt und am Morgen lag die Buchmessen Zeitung überall auf der Buchmesse präsent.
Die wurde dann 2000 13 oder 14 schon abgeschafft.
Man wusste also schon gar nicht mehr am Morgen von so Buchmessen Tag wo liest man jetzt eigentlich nach welche Partys man gestern verpasst hat.
Und jetzt nochmal fünf Jahre später wird eben mit der Buchmessen Zeitung denn auch diese Form der Party Veranstaltung abgeschafft.
Die Hotels in Frankfurt merken fast gar nicht. Buchmesse ist.
Denn Necla Gäste sind irgendwie da. Aber die Lokalitäten werden kaum noch für Partys genutzt.
Darin allerdings liegt eine Chance. Eben sage ich mal unserer Sache wie wir sie diskutieren.

Clips:
[13:55] Im Frankfurter Literaturhaus fand immer die Party Fischer-Verlag statt. Doch dieses Jahr fällt sie aus.

[14:03] Es ist verantwortungsvoll gegenüber dem Kulturgut Buch verantwortungsvoll gegenüber den Mitarbeitern die in diesen Verlagen arbeiten und die seit Jahrzehnten in diesen Verlagen sind und,
alles dafür tun Bücher irgendwie publik zu machen ihnen zu zur Wirkung zu verhelfen.
Und wenn die Alternative ist dass man Verträge nicht mehr verlängern kann und Leute entlassen muss dann finde ich es unverzichtbarer fest.

[14:31] Die leeren Räume will das Literaturhaus trotzdem füllen.
Statt der Fischer Party können Interessierte bei Hauke Höchstädt Bana Besenstiel und Bierkasten mieten und Gäste einladen ob Verlag Agent oder Autor. Jeder kann mitmachen.
Wir waren selber überrascht von dem Echo von dem Bedürfnis die Leute wollen gar nicht fingerdicke Kaviar und Lachs auf ihren Schnittchen haben die wollen eigentlich nur zusammenstellen können abends nach einem anstrengenden Tag und sich austauschen können.
Eine Self Party.

Ich:
[15:04] Eine Do it yourself Party im Grunde wie wir alle Partymachen.
Wir laden halt Leute ein und sagen jeder bringt was mit. In dem Fall stehen die Bierkisten schon da und man kann das Schild obendrein Mieten indem man ein bisschen die Party unterstützt ohne vorher Geld mitbringt,
fragt man sich Warum hat es das nicht schon vorher gegeben.
Bei den Buchmessen Partys die ich von der verzerrter aus mitgemacht habe. Als Fawcett Typ hat man ja natürlich immer Zugang bekommen.
Also vielleicht beim Fischer-Verlag da war es echt krass. Und deswegen finde ich auch besonders erstaunlich dass die jetzt ihre legendäre Party nicht machen.
Es gab quasi nie eine Veranstaltung bei der man nicht ohne Anzug hätte auftreten können.
Gleichzeitig war dann immer gefordert dass man nicht zu steif.
Das ist immer alles schön locker Wir sind ja hier die Coolen und so wir die Bücher Schreiber.
Aber diesem Anspruch ist man quasi nie nachgekommen. Und so ein bisschen scheint mir hat das Literaturhaus jetzt vorgelegt mit so einer Do it yourself Party.
Nee die Leute wollen gar kein Kaviar. Ganz erstaunlich.
Vielleicht ist es nicht verkehrt bzw. man kann ja noch Bücher darüber schreiben wie es früher mal war als auf der Buchmesse als die Partys tatsächlich noch mit fünfstelligen Rechnung für den Caterer,
besiegelt wurden die Frage wie es früher mal war ist gar nicht so verkehrt.

Verlorene Influencer Statt Innovationen

[16:24] Mit Blick auf Buchmesse und Buchbranche.
Denn rückblickend wurde doch die Branche und beispielhafter für die Messe.

[16:34] Vor eine nicht ganz unbedeutende Frage Herausforderung gestellt die wie ich jetzt sagen würde heute falsch beantwortet wurde.

Clips:
[16:45] Die 90er-Jahre bringen die elektronische Revolution die ersten Bücher auf Diskette und CD-ROM erscheinen.
Anfang 2000 dann auch die ersten E-Books. Und während die Bucheli sich den Kopf zerbricht ob dies das Aus für das gedruckte Buch ist der Promi Cult weiter mit Dieter Bohlen,
oder dem Terminator Arnold Schwarzenegger 2012.

Ich:
[17:09] Man hatte damals zwei Wege vor sich. Das eine ist die technische Innovation Digitalisierung,
da müssen wir uns einfach 20 Jahre parallel setzen Der Journalismus hat es genau so erlebt und etwas eher die existenzielle Not dadurch erfahren,
in der Verteidigung des Buchs hat man doch tatsächlich das Buch aus den Augen verloren.
Man fragte sich damals werden die Leute künftig anders lesen.
Und dann hat man das digitale vor sich gesehen. Wollte das nicht hat es abgelehnt und stellte fest schneller lesen die Leute gar nicht mehr.
Das ist ein Problem. Der Alpenverein beispielsweise habe ich letztens eine Reportage gesehen bemerkt jetzt gerade als erster dass E-Bikes nicht einfach nur Fahrräder mit einem Motor sind sondern,
tatsächlich ein eigenes Sportgerät für sich mit dem man Sachen macht die man mit einem normalen Fahrrad nicht machte und an die auch nicht zu denken war.
Plötzlich sind die Berge nämlich wieder im Kommen.
Nur hat man dort mit Klimawandel das Problem dass kein Schnee mehr drauflegt so dass man runterfahren kann. Aber man kann ja mit E-Bikes den Berg hochfahren.
Das konnte man mit einem Fahrrad vorher nicht. Jetzt kann man mit einem E-Bike plötzlich hochfahren.
Und genau diese Schas etwas über etwas schon Bekanntes mit leichter Variation ausgestattetes und dann tatsächlich Neues erschließbar des.

[18:29] Neue Märkte zu finden oder wie man vornehmes sagt neue Leser Schichten zu erschließen.
Genau diesen Bogen hat man irgendwie nicht geschlagen obwohl damals schon feststand. Naja das digitale macht nun kein Halt.
Erst recht nicht im Alltag der Menschen. Und da kann man jetzt. Na klar mit dem Buch irgendwie versuchen dagegenzuhalten aber man verliert dann doch eine ganze Welt.
Und das zweite ist Man ist dann den Weg der Prominenz gegangen.
Das ist natürlich für sich auch eine Art mit Inhalten umzugehen nämlich Bücher sind uns wichtig weil da gehts ja um die Inhalte der Bücher.
Allerdings stellen wir dann mal die Autoren und nicht ihren Text voraus und freuen uns dass Arnold Schwarzenegger auf der Buchmesse ist.

[19:08] Als Tom Cruise damals den Staufenberg für Film gemacht hat hat ihn Frank Schirrmacher auf dem Buch Massenimpfung der Fazenda eingeladen da kam er dann auch.
War natürlich inhaltlich absolut begründbar. Wir wollen jemanden der so mit der deutschen Geschichte umgeht auch bei uns haben weil das ist ja nun eine kulturelle Sache.
Dieses Jahr ist Martin Sonneborn als Staufenberg zur Buchmesse gegangen.
Allerdings hat es weniger als Witz begriffen denn als tatsächlicher Verteidigungs Handlung.
Er hat die Aktentasche in der Staufenberg die Bombe hatte hochgehalten und sich gefragt Warum lasst ihr mich nicht zur Buchvorstellung von Björn Höcke.
Das ist sehr viel weniger witzig als man glaubt oder als es auch aussah.
Und der Vorwurf ist allerdings nicht Martin Sonneborn zu machen dass er hier irgendwie falsch mit Erinnerungskultur umgeht sondern dann war erst mal ganz gut und Ziel so ein bisschen auf die Gemütslage.

[20:01] Die wir wenn wir an Rentner Republik denken im größeren besprechen wollen und die sich hier aber ganz konkret im Zustand der Buchmesse niederschlägt.
Denn sich für Prominenz zu entscheiden also den Autor wichtiger zu nehmen als sein Text führt zum einen dazu dass man plötzlich mit Björn Höcke zu tun hat,
der nun Sachbuchautor nur im Nebenberuf ist wir wissen auf der anderen Seite führt das hier zu.

Clips:
[20:29] Dieser Buchmesse spielen Influenza eine ganz besondere Rolle die Heimat von Ricardo Simonetta ist Instagram mit 162 000 Followern einer der großen,
Social-Media Stars drängen mit Dynamik als Autoren auf den Buchmarkt Likes und Literatur sind nicht mehr voneinander zu trennen.
Ich glaube das ist für mich wichtig war in dieser schnelllebigen digitalen Zeit was auf den Markt zu bringen was die Leute anfassen können was die Leute aus dem Schrank holen können wenn sie ein Bedürfnis haben ihr Handy in die Ecke zu verfahren.
Das passt sehr gut weil auch etwas zu sagen haben und.

[21:05] Gendefekt Trends aufgreifen die online kreiert werden und eine große Community eine große Leserschaft mitbringe die eigentlich normalerweise nicht unbedingt ein Buch in die Hand nimmt.
Community Dichtens ist ein Verlag in dem nur Social Media Stars veröffentlicht,
offensichtlich ein großer Erfolg mit mehreren Titeln auf der Spiegel-Bestsellerliste von Netztarife Luna Darko oder Luton Community Editions einer der erfolgreichsten Verlags Neugründungen der letzten Jahre.

Ich:
[21:37] Wenn es wirklich stimmt dass ein erfolgreicher Verlag ist müssen wir davon ausgehen dass das Erfolgskriterium dafür ist die,
soziale Selektion über den Autor völlig unabhängig von einem Text ihm wird der Text quasi aufgezwungen oder sogar von fremder Autoren,
untergejubelt.
Hauptsache das Bild auf dem Cover stimmt.
Naja das ist jetzt eine sehr negative Interpretation. Insgesamt kann man sagen Die Buchmesse war viel mehr als das.
Die Frage ist aber was sie in 20 Jahren und was kann man davon heute schon sehen.

Tolle Bücher Teure Bücher

[22:11] Diese Linie mal ein bisschen umgebogen. Denis Scheck war natürlich auf der Buchmesse das ist der Mann der sich um die ganzen Bücher kümmert.
Er war eingeladen im Literarischen Quartett und wie es so passend ist.
Er erinnert sich denn wie schon gesagt David Foster Wallace. Essays wurden veröffentlicht.
Und da der Autor tot ist ist es natürlich nur eine Ehrung auch daran was Bücher so leisten können oder was sie dem Leser bedeuten.
Und weil Denis Scheck seine Einschätzung der Sachlage so wunderbar auf ein Wort eindampfen will ich das mal zur Einstimmung auf die etwas einheitlichere Diskussion jetzt gleich anführen,
worüber schreibt der Autor und was könnte es uns bedeuten.
Was könnte sein Buch seine Essaysammlung für uns sein.

Clips:
[23:05] Er schreibt über Ironie Literatur und Fernsehen.
Und er hat zwei wirkliche Talente Er hat im Grunde das Oxford English Dictionary gefressen und ist immer noch nicht satt.
Das heißt er hat eine unglaubliche Benennung Fähigkeit und das Zweite was ihn auszeichnet.
In seinen Romanen vor allem aber in seinen Essays ist eine Fähigkeit zur Analyse,
und einem Mißtrauen gegenüber den eigenen Wahrnehmungen die ich elektrisieren finde ich kenne überhaupt keine Texte die so auf mich gewirkt haben wie die Begegnung mit David Foster Wallace.
Außer vielleicht die Entdeckung von Arno Schmidt in der deutschen Literatur.
Deshalb ist mir dieses Buch sehr wichtig und deshalb nehme ich es eigentlich gar kein Buch. Das ist ein Lebensmittel.

Ich:
[23:50] Ja das Buch als Lebensmittel ist natürlich was das Bücher verschlingen angeht wieder ein schöner schöner roter Faden,
leider als Orta als Urteil für ein Buch von einem Autor der uns zwar noch Text hinterlassen hat aber keine neuen liefern wird.

[24:08] Über aktuelle Bücher wird in dieser Runde ein bisschen anders gesprochen.
Vielleicht habt ihr es mitbekommen vor drei Jahren wurde ein Buch veröffentlicht von dem man immer erst im Nachhinein bemerkt. Ach so. Das war eine siebenstellige Auflage.
Keine Ahnung nie gehört Das geheime Leben der Bäume. Was sie fühlen wie sie kommunizieren die Entdeckung einer verborgenen Welt von Peter Wohlleben.

[24:29] Der seines Zeichens Förster ist also genau weiß wovon er spricht und Alt über Sachen geschrieben die wir unaufhörlich finden. Bäume kommunizieren miteinander.
Und daran anschließend Beumer gibt es ein Buch das uns Menschen ins Verhältnis zu den Bäumen setzt.
Und irgendwie wurde die ganze schöne Welt die Wohlleben aufgezeigt hat wieder eingerissen Einfalls.
Mein Eindruck wenn man hört wie ich hier darüber gesprochen wird und ich will das nur kurz spielen weil es interessant ist wie diese Verknüpfung von statten geht der Mensch dann die Veränderung die der Menschen herbeiführt.
Zum Thema Klima zum Thema Digitalisierung dann werden natürlich Bücher geschrieben für die auch wieder Bäume gefällt werden müssen da Denis Scheck dann noch so einen kleinen Witz gemacht den er hier aber nicht hören.
Aber man kann ihn sich denken und dann als Drittes im Bunde natürlich der Mensch als Leser der Bücher.
Indem diese Ideen wie auch immer literarisch wissenschaftlich künstlerisch miteinander verbunden werden.
Dieses Gespräch zeigt doch ganz gut was Bücher leisten können.

[25:40] Auf der einen Seite darüber was sie informativ inhaltlich liefern und auf der anderen Seite Inspire was wir so erfahren wenn Menschen über die Bücher sprechen.

[25:54] Gesprochen wird über die Wurzeln des Lebens von Ritschard Powers.

Clips:
[25:59] Ein Roman der mir auf jeder dritten Seite ein Böhmes. Der Wald ist das absolut Gute.
Die Menschheit ist die Pest dieser Erde die gehören weg. Irrtum der Evolution.
Das kriege ich auf. Das ist ja alles nicht prinzipiell falsch. Aber wie Dennis Scheck schon gesagt hat.
Wo ist hier der Gegenstoß. Natürlich ist diese Menschheit auch gierig und die rottet Dinge.
Sie beutet Natur aus. Sie reißt Kostbarkeiten der Natur nieder.
Aber wo ist denn die Gegenseite und dann diese Schluss Vision zu erklären dass die künstliche Intelligenz.
Ich meine damit hab ich mich nie richtig geärgert über den Roman von Werkstattwagen zu erzählen.
Da war ich so ungefähr hier und dann war ich mit diesem Fuß mit dem gebrochenen unter der Decke.
Als er mir auch noch erzählen will dass die künstliche Intelligenz die Konzerne wie Google die im Silicon Valley ausgeheckt werden die Menschen endlich in der Weise entmündigen werden dass der Mensch nicht mehr frei dem Bösen nachgehen kann.
Das ist nämlich das was man menschliche Freiheit nennt. Man hat auch die Wahl das Böse zu tun sondern die künstlichen Intelligenzen werden endlich so steuern dass der Mensch nur noch das tut was die Natur von ihm will.
Und wenn man dann weiß dass Google diese Projekte wirklich verfolgt dann hört mein Verständnis für dieses Buch leider würde ich darf ich mal schnell zwischendurch zugeben.
Ich bin auf mich hat das Buch.

[27:23] Eine wunderbare Wirkung gehabt. Als es so heiß war.
Man soll die Bäume die vor dem Haus auf der Straße nicht herkommen wenn es schon so allein schaffen.
Ich bedaure sehr dass sie das nicht gemacht habe.
Die Leute Berlin-Buch Buch das begriff.

Ich:
[27:47] Levitt Christine Westermann wenn sie tatsächlich ein Buch mit in diese Runde bringen von dem sie begeistert sind weil sie erst durch 700 Seiten oder wie viel auch immer es sind,
verstehen dass die Sommer jetzt so heißen dass man als Mensch vielleicht dem einen Baum bei dem man das selbst schafft auch wenn er will dann erst einmal unberührt bleibt von dieser Initiative.
Zumindest den einen Baum vor der Haustür rettet weil man ihn im eigenen optisch sensorischen Bereich hat.
Wenn man so ein Buch gut findet und in so eine ZDF Runde mitbringt muss man glaube ich ganz gut damit leben können das von der Gegenseite der Vorwurf kommt ja man kann ja solche Bücher gerne lesen und schreiben.
Allerdings muss man dann auch anerkennen dass darin ein Plädoyer gegen den Menschen und vielleicht sogar eine frohe Voraussicht auf die Apokalypse festgeschrieben wird.

[28:45] Also wir haben es hier mit zweierlei zu tun. Zum ein Angebot über mehrere hundert Seiten tatsächlich mal alles miteinander zu verknüpfen und in ein Verhältnis zu setzen.
So wie Thea Dorn eben zu Recht meinte ja Google arbeite daran ist für mich ein Redaktionsschluß auch schon diagnostizieren können.
Es geht dem Konzern darum wieder auf Instinkte und Emotionen zuzugreifen. Das menschliche Bewusstsein zu umgehen.
Weil auch so lassen sich Finanzströme lenken und man kann viel besser mit so Steuerungs Ideologien umgehen wenn man vorsich einen eher Instinkt als,
intellektuell gesteuerten Menschen vor sich hat.
Auf der anderen Seite neben diesem Angebot so diskutieren oder das diskutieren zu können sieht man dann wie tatsächlich diskutiert wird nämlich vorbei an allen drängelnden.

[29:43] Problem wird dann plötzlich das Offensichtlichste thematisiert nämlich dass der Baum vor unserer Haustür stirbt und man kommt dann gerade noch dazu ein Argument zu machen hinsichtlich.
Das hat mit dem Klima zu tun.
Aber schon die eine Tat nämlich den Baum zu gießen bringt für das Klima gar nichts.

[30:03] Dieser Klub ist auch nicht ganz uninteressant weil ich ihnen für so stellvertretend für so vieles halte was auf der Buchmesse abläuft.
Vielleicht war mal jemand da wenn man die Gänge so offen abläuft. Es sind unfassbar viele Gänge und man weiß immer Da kommt noch eine ganze Messehalle und diese Messehalle ist wieder mehrere Fußballfelder groß und dann hat er auch noch mehrere Stockwerke und so weiter und so fort.
Man kriegt immer alles nur so ein bisschen mit. An jedem Stand wird irgendwie in so ein kleines Mikrofon Gequassel. Und dann sitzen fünf Leute da und informieren sich über das was da gerade geredet wird.
Es sind immer genau diese kleinen Gespräche inhaltlich wie hier im Literarischen Quartett.
Wer bringt so eine kleine empirische anekdotische wie auch immer Weisheit mit.

[30:46] Die was weiß ich. Das eigene Leben betrifft dann folgt darauf ein sehr kurzer sehr kritischer Schluss.
Der immer ein globales Argument mitbringt also man ist immer nur ein Wortwechsel davon entfernt über den Rechtsruck der westlichen Welt.
Das Wachstums Problem die Klimakatastrophe zu sprechen.

[31:14] Und um die fünf Hörer die man noch hat nichts zu verlieren dampft man das alles aber wieder zurück auf das Ursprache ursprünglich angesprochene kleine Phänomen,
und ehe man sich versieht bedankt man sich für die schöne Viertelstunde und dann ist auch schon der nächste Gesprächspartner dran.
Und das ganze Gespräch beginnt im Grunde von vorne nur mit ausgetauschten Personal und es fällt doch immer schwerer so Meilensteine zu markieren,
in einem meiner letzten Vorträge habe ich einmal auf minim Preise zurückgeblickt.
Unter der Maßgabe ja gut dass sie sich alle hübsch an und ist auch eine tolle Party.
Aber im Grunde geht es immer um dasselbe Medienmacher müssen sich irgendwann mal miteinander darüber verständigen was eigentlich gut ist Medien machen es,
wann mediale Produkte gut sind nicht nur Markt Erfolg zeigen sondern wann sie auch tatsächlich inhaltlich überzeugend vorbildhaft für die eigene Branche sind.
Dafür werden Medien Preise verliehen. Das funktioniert im Journalismus immer noch so halb in der Buchbranche anscheinend aber immer noch erstaunlich gut.

Inger-Marie Mahlke Über Joghurt Und Zeit

[32:18] Und ich will mal noch über zwei Buchpreise nämlich die beiden Buchpreise der Buchmesse reden.
Es gibt den großen Friedenspreis des Deutschen Buchhandels der wird immer zum Ende der Buchmesse in der Paulskirche verliehen und dann zum Einstieg in die Buchmesse gibt's den Deutschen Büchner-Preis oder correct heißt obwohl der deutsche Dou Buchpreis wie auch immer.

[32:39] Den großen Preis haben.
Aleida und Jan Assmann bekommen kurz aber noch ein Wort zur Inga Maria Mahlke Die nämlich den Buchpreis bekommen hat.
Das sind natürlich alles so Youri Preise und vielleicht nagte stellvertretend für so eine Buchbranche an der Jury so eine Art schlechtes Gewissen.
Die letzten Jahre sind in die falsche Richtung abgebogen. Wir haben die digitalen und technologischen Innovationen gar nicht groß aufgegriffen und wenn doch kritisiert,
dann haben wir ein bisschen unscheinbar uns von Influence Sohn und deren erfolgreichen Verlagen unterwandern lassen.
Wir müssen doch mal wieder was für das eigentliche Buch tun.
Also hat man sich von dem richtig krassen Roman von einer offenbar richtig krassen Autorin überzeugen lassen.
Ich fand alle ihre Wortbeiträge. Sie kommt der kriegt sie kriegt immer diese typischen zehn Sekunden O-Ton Schnipsel.
Heute journal tagesthemen Kulturzeit und so weiter und so fort.
Sind alle spektakulär gut. Wir lassen uns mal von Denis Scheck den ich ja einfach sehr mag und auch dem ich sehr gerne Zuhörer Kurts einführen.

Clips:
[33:46] Bevor die Buchmesse begann wurde der große Deutsche Buchpreis verliehen an Inga Maria Mahlke für ihren Roman Archipel.
Der ist heute nicht im ausführlichen Programm. Aber vielleicht haben sie ihn z.B.
Trotzdem gelesen denn ich habe ihn tatsächlich gelesen und ich hatte ja öfters schon mal schlechte Laune als dieser Buchpreis verliehen wurde.
Das war nicht immer die Bücher die ich für die besten Bücher gehalten habe.
Aber Rainer Maria Mahlke mit Archipel auszuzeichnen war eine schöne Idee Das ist ein faszinierendes Buch über.

[34:20] Das Spanien unter Franco ein nach hinten erzähltes Buch eine negative Teleologie formal sehr ambitioniert.
Hier verbindet sich eine wirklich interessante Intelligenz mit einer tollen Familiengeschichte.
Mussten Sie lesen oder wollten Sie lesen das Buch. Das wollte ich ja.

Ich:
[34:41] Christine Westermann mussten sie das eigentlich lesen oder wollten.
Und dann sagt er und das finde ich fast witzig. Das wollte ich lesen aber er konnte auch nicht vorher schon wissen dass es ein gutes Buch ist.

[34:52] Nirgendwo redet man also darüber was sagt die Autorin nun selbst wo und wie sie die Chancen genutzt hat die ihr die kurze mediale öffentlichkeit bot fand ich wirklich grandios.
Ein richtiges Feuerwerk hört man in den ersten O-Ton rein.
Sie steht auf der Bühne und bedankt sich. Transportiert wird das Ganze von den Tagesthemen.

Clips:
[35:13] Ich möchte allen danken die wissen dass es einen Unterschied gibt zwischen Büchern und Jogurt und sei es einfach der dass Bücher in der Lage sind,
einem Leser eine existenzielle Erfahrung zu ermöglichen.

Ich:
[35:31] Sie stellt hiermit genau genau den Leidensdruck vieler Autoren dar denen nicht die ganze Zeit Jahre über Jahre und so habe ich es auch erfahren.
Zu ihren Agenten gehen und sagen sie würden gerne dieses oder jenes Buch schreiben. Das ist so die Idee könnte ja damit anfangen.
Welcher Verlag käme in Frage. Und die Antwort ist dann. Ich zitiere mal eins das ich selber erfahren habe.

[35:56] Ja Stefan du hast hier Deutschlandfunk geschrieben. Du müsstest nochmal kurz anführen.
Für die Leser was das ist weiß nicht jeder dass das deutsche Radiosender ist.
Und wenn sich dann mal so daran denkt Bitte was. Ich wusste gar nicht dass ich mich an Leser richte die nicht wissen was der Deutschlandfunk ist.
Es geht ja nicht darum dass sie den hören sondern nur wissen.
Ach ja Deutschlandfunk Das ist dieser große Radiosender aber nee da gibt's dann keine überzeugungskraft.
Man sitzt dem Agenten gegenüber und der sagt dann Nee nee das muss hier anders geschehen.
So kann ich das in Verlagen nicht anbieten weil die stellen sich nämlich auch die Frage kann nicht der Stefan nochmal darüber schreiben was eigentlich der Deutschlandfunk ist.

[36:42] Und wenn die Frau mal jetzt auf der Bühne steht und sich in den ersten Worten der Dankbarkeit für sie auch überraschend in dem Moment es gibt ja nicht diesen Vorlauf,
wie beim Friedenspreis des Deutschen Buchhandels das die beiden Autoren schon monatelang vorher wissen dass sie dann diese Rede halten müssen.
Sie geht auf die Bühne und markiert noch mal vielen Dank.
Gut zu wissen dass es noch Leute gibt die den Unterschied von Yoghurt und Büchern kennen und es trifft es ziemlich genau auf den Punkt Man kann sich das nicht vorstellen wahrscheinlich weil man noch nie mit dem Buch betrieb und Buch zu tun hatte.
Aber das ist ein ernstes Problem das die Unterscheidung von Buch und Jogurt in der Buchbranche nicht mehr so ganz klar ist beziehungsweise dass man einfach dem Leser unterstellt dem potentiellen Leser dass er zu doof ist.

[37:28] Freuds Bennigsen Klick gucken. Kurzer Hinweis. Ich habe nicht von meiner eigenen Agentur gesprochen die mich sehr gut betreut hat.
Bei Redaktionsschluss sondern das ist eine Erfahrung aus diesen größeren Büchermarkt so Inga Maria Mahlke hat nun also ein Buch geschrieben und kein Joghurt gern lassen.
Warum. Und Denis Scheck hat ja schon von einer negativen Teleologie gesprochen das kann man jetzt mal überprüfen Stimmt das denn.
Warum hat sie ihr Buch rückwärts erzählt.

Clips:
[37:59] Wie sind Sie auf diese Idee des rückwärts erzählt dass wir schon alles wissen und dann sozusagen Schicht für Schicht die Vergangenheit freigelegt bekommen von ihnen und etwas,
erfahren was die Vorgeschichte ist von dem Ereignis das wir bereits gelesen haben.
Wie sind Sie darauf gekommen auf diese auf dieses Konzept. Das Problem ist ich kann konkret nicht sagen wann ich da draufgekommen bin oder was sozusagen die Initialzündung war.
Ich hatte einfach das Gefühl vorwärtsgeht nicht vorwärts diese Geschichte zu erzählen. Macht nichts Neues deutlich.
Das kann man dann auch in den Geschichtsbüchern in gewisser Art und Weise lesen.
Ich habe so einen inneren Mißtrauen gegen Kausalitäten Also ich glaube wir stellen im Nachhinein Kohärenz her indem wir sozusagen bei Sachen die wir erleben und die disparat sind oder Einstellungen die wir haben die wir heute nicht mehr haben versuchen,
das zu glätten und zueinanderpassen zu machen.
Und ich glaube da geht sehr viel verloren und zwar die Impulse die Gedanken die es nicht geschafft haben und rückwärts zu erzählen Wahrheit sozusagen.
Ein Versuch diese Abbruchkante wieder offenzulegen und zwar sowohl auf Makroebene also was eine Gesellschaft eingeht und ihr Geschichtsbild als auch auf biographischer Ebene also dieses Ich bin ich und ich bin immer der gleiche Mensch durch mein ganzes Leben.
Das glaube ich nicht. Es war sozusagen sein Versuch diese unterschiedlichen Zustände gesellschaftlich aber auch ganz persönlich in den Biografien der Figuren wieder freizulegen.

Ich:
[39:28] Also sehr Denis Schecks Einschätzung immer mag auch in dem Fall von vorhin Es ist mit Absicht nicht theologisch gedacht oder geschrieben mit dem besonderen Kniff.
Und das finde ich so witzig dass sie es selbst gar nicht mehr begründen kann warum sie das gemacht hat mit dem besonderen Kniff es tatsächlich rückwärts laufen zu lassen die Erzählung so dass es noch schwerer fällt sich vorzustellen,
ja die ganze Geschichte hat nur eine Zielrichtung und am Ende steht das Happy End oder auch das schlechte Ende. Und darauf läuft alles hinaus.
Teleologie für alle die wir nicht damit anfangen können. In der Wikipedia ist eine ganz gute Zusammenfassung,
Teleologie ist die Lehre die beschreibt dass Handlungen oder überhaupt Entwicklungsprozesse an Zwecken orientiert sind und durchgängig zweckmäßig ablaufen.
Genau dagegen wendet sie sich und sie gibt in so eine Art Seitenhieb noch mit wenn mans richtig rum erzählt aber eben erst heute liest nachdem die Geschichte über die man liest schon abgeschlossen ist.
Läuft man in die Falle eszu teleologische aufzuziehen das ist ein bisschen aus der Schule kennt man es vielleicht Man lernt so was der Zweite Weltkrieg ist und fragt sich die ganze Zeit.
Die Leute wussten doch nach dem Ersten Weltkrieg wie schlimm ein Weltkrieg ist warum haben die denn noch ein gemacht so als stünden 939 schon fest. Jetzt beginnt der Sechsjährige Weltkrieg.

[40:56] Genau das ist natürlich nicht so. Und sie hat aber diese Diskussion die ihr da so wichtig ist an diesem Punkt von den Inhalten komplett in die Methodik verlagert.
Sich getraut das Buch zu schreiben und dann auf der Bühne zu stehen.
Bei der Preisverleihung so sagen und übrigens ihr müsst ja nicht viel von diesem Buch verstehen.
Aber es ist kein Jogurt also das einfach ganz ganz großartig.

[41:22] Ich kann mir nicht erinnern dass die letzten Buchmessen auch solche Dinger geliefert haben.
Es ist jedenfalls keine negative Teleologie sondern gar keine Teleologie.
Und damit ist sie auch für 2018 erfreulich modern nämlich sehr weit weg von Theologie,
nun hat sie also auf dieser methodischen Ebene eine für jede Erzählung auch inhaltlich so wichtige Frage Wie gehen wir mit der Zeit um.
Wie bauen wir ZEIT An welche Takt hat mein Buch und so weiter. ZEIT Sie diese Frage schon beantworte.
Allerdings wie gesagt methodisch weniger inhaltlich.
Gleichzeitig macht sie das aber auch wieder zum Thema wenn sie über ihr Buch spricht.
Sie wird vom ZDF Wiso nach einem deutschen Fußballspiel gefragt.
Wie fühlen Sie sich denn. Können Sie es verstehen oder. Was bedeutet Ihnen denn dieser Preis.

Clips:
[42:18] Was genau bedeutet kann ich wahrscheinlich erst in ein paar Tagen sagen was da jetzt erst einmal bedeutet ist.
Ich bin sehr glücklich und vor allen Dingen. Ich weiß ich habe Zeit ich kann mir Zeit lassen mit meinem nächsten Roman.

Ich:
[42:32] Ach sie weiß Sie hat jetzt Zeit. Der Erfolg bei diesem Buch verschaffte ihr.
Zeit ist Zeit jetzt einfach Geld im Sinne von viel Aufmerksamkeit für das Buch heißt.
Viele Leser viele Einnahmen über Verkäufe. Und jetzt hat sie Zeit.
Man darf dann in solchen Momenten natürlich nicht immer ganz übersehen ja sie muss natürlich von irgendwas leben.
Ist allerdings Juristin wenn sie nur für Lohnzahlungen arbeiten würde könnte sie das in diesem Beruf wahrscheinlich am einfachsten.
Juristen sind ja dafür da Sachen zu regeln und die Sachen die sie regeln sind.

[43:11] Die Geldzahlung von ihren Mandanten Sie hat nun diese Zeit vorangestellt und man fragt sich Was genau meinen Sie denn nun.

Clips:
[43:19] Preisgibt. Einfach unglaublich viel Zeit. Also ich habe vier Romane in neun Jahren geschrieben,
und das war eigentlich ein nach dem anderen weg schreiben und das geht mir jetzt tatsächlich die Zeit vollkommen in Ruhe zu recherchieren vollkommen in Ruhe Gedanken zu machen und dann in.

Ich:
[43:39] Klingt natürlich sehr romantisch so rein funktional bedeutet das Sie wird jetzt bessere Bücherschreiben noch bessere,
denn wenn Bücher eine Ressource verbrauchen dann ist es tatsächlich Zeit und die Frage ist warum immer noch der Baum.
Bücher sollten nur Zeit verbrauchen nicht Bäume und wenn sie dann demnächst bessere Bücher schreibt Was haben wir Leser eigentlich davon. Wo ist der Gewinn.
Von technologischen Entwicklung wissen wir. Naja bessere Technik macht das Leben einfacher.
Sie schenkt uns Zeit. Sie erledigt für uns unangenehme Tätigkeiten vor allem alles was mit körperlichen Kräfte Einsatz zu tun hat.
In Sachen Büchern haben wir es natürlich nicht mit körperlicher Arbeit sondern mit kognitiver Arbeit zu tun.
Wird die denn einfacher wenn das Buch was sie als nächstes schreibt mehr Zeit bekommt geschrieben zu werden und dadurch besser werden.
Um ihren Anspruch zu verdeutlichen sagt sie den Tagesschau läuten nochmal im Buchmessen Getümmel direkt an einem Stand wo ihr Anspruch beim aktuellen Buch liegt.
Und wir können uns dann denken was das für das nächste bedeutet.

Clips:
[44:56] Es ist ein sehr komplizierter Roman ist ein Roman der von dem Leser verlangt dass er selber nachdenkt. Und das geht heute scheinbar als Zumutung was sie auch irgendwie verstehen kann. Und darum war ich dann doch überrascht.

Ich:
[45:09] Ja das gilt heute als Zumutung denken zu müssen. Aber glaubt man nicht dass man jetzt weniger denken muss weil sie beim nächsten Mal noch besser formulieren kann und deswegen die Gedanken noch einfacher in unser Gehirn vordringen können.
Ihr Anspruch ist da genau ein anderer. Sie freut sich sehr dass sie jetzt bestätigt wurde mit dem Preis und wird uns dann wahrscheinlich einen schönen Brocken vorlegen.
Während die Buchmesse in dessen Getümmel sie hier nochmal gut aufgenommen wurde durch den Preis weiter in Richtung Influenza und AVL leiden weil wir unsere Bücher nicht für acht Euro ePaper verkaufen können abdriftet,
wie schon bei den Büchern soll es bei Malka einfach um alles gehen.
Der letzte Clip kommt was den Buchmessen Betriebe angeht so ein bisschen kitschig daher. Aber da nun ein bisschen kennengelernt haben finde ich.
Warum nicht. Sie steigt ja einfach groß ein. Was will sie dem Leser liefern.

Clips:
[46:04] Das Angebot machen beim Lesen dieses Buches vielleicht ein Gefühl oder nochmal anderes Gefühl für Vergänglichkeit zu bekommen also eine neue Erfahrung zu machen die man so vielleicht nicht machen würde.

Ich:
[46:20] Du lieber Leser bist eher ein Mensch von 7Millionen und du wirst vergehen und viele Sachen die dir wichtig sind mit Dir in unsere Medienwelt.
Stell dich in den Mittelpunkt und hält den Social-Media Spiegel vor und lässt dich am Partizipation am Theater teilnehmen.
Aber wenn Sie mich fragen als Autorin dieses ausgezeichneten Buches muss ich Ihnen sagen Mir geht es vor allem darum ihnen Leser nochmal ein Erlebnis von Vergänglichkeit zu geben.

[46:50] Also ich finde es einfach großartig großartige Frau in Ergänzung dazu.

Friedenspreis Des Deutschen Buchhandels

[46:56] Also dieser Friedenspreis des Deutschen Buchhandels an das Ehepaar Aßmann Jan Assmann und ich weiß Ich greife wieder nur den Mann aus obwohl die Frau doch auch so wichtig ist.
Aber Jan Assmann kenne ich als Autorin einiger Texte die sich eben mit kulturellen Gedächtnis und Zeit beschäftigen.
Wir sind jetzt auch weiterhin beim Thema Zeit von dem ich immer dachte naja das wird einer von diesen vielen klassischen Professoren sein der,
mal die Texte geschrieben hat also 20 Jahre produktive tät mir das halt so ist nachdem man da berufen wurde und dann vielleicht noch einmal den Ort des Schaffens wechselt.
Aber nein. Der Börsenverein des Buchhandels hat durch diese Preisverleihung dann tatsächlich nochmal,
so jemanden für mich herausgehoben aus dieser großen Ecke klassischer,
wissenschaftlicher Literatur Geber wie ich sie in meinem Bücherregal habe und auf die große Bühne gestellt unter anderem auch ins Blaue Sofa gesetzt,
und bei ihm kann man nun in besonderer Weise Nachspüren wie es ist völlig frei Bücher zu schreiben und mit völlig frei meine ich damit.
Er ist natürlich ökonomisch abgesichert als Professor. Er muss sich nicht Gedanken über das Buch als.

[48:14] Ware Gedanken machen so wie das Mahlke machen musste sondern für ihn ist es einfach nur der Eimer in denen er seine Erkenntnisse rein gießt.
Und dann stellt man auf die Straße und alle dürfen sich ein bisschen bedienen und entsprechend schreibt er auch und dieser kleine Ausschnitt vom Blauen Sofa.
Gert Scobel fragt ihn nach dem Titel seines Buches Der lautet Achsen zeiht und wenn man sich überlegt dass die Mahlke so leidet.
Und ich habe keine Zeit ich muss zu schnell schreiben. Ich habe keine Zeit zu recherchieren und dann sage ich habe auch keinen Bock auf dieses ganze Buch Theater.
Wenn die Agenturen dann kommen und einem sagen man möge doch noch mal den Deutschlandfunk erklären.
Jan Assmann erklärt ja mal wie er zu dem Titel seines Buches Axon Zeit kam.

Clips:
[49:08] Was am meisten in die Vergangenheit zurückgeht. Das ist das Buch von Jan Assmann Achsen zeigt eine Archäologie der Moderne erklärt gleich was Achsen Zeit ist.

[49:19] Wir reden also über eine Zeit naja so grob sagen wir mal von 800 bis 200 vor Christus.
Warum heißt die ZEIT Was verbindet sich damit.
Ja. Der Begriff stammt von Karl Jaspers,
und Karl Jaspers bezieht sich mit diesem Begriff Axon Zeit auf Hegel und Hegels Deutung von Christus als Achse der Weltgeschichte.
Nun also wenn man bei Hegel das kuckt hat dass Hegel nicht so Ortsende nennt Jesus Christus die ange der Weltgeschichte.
Aber der Begriff lange Zeit hätte ja nicht gepasst.
Etwas anderes hat Jaspers das,
Land aber gemeint das so wie im christlichen Weltbild eben das Auftreten von Jesus die Weltgeschichte in zwei Teile teilt.
Vorher und nachher alles vorher für daraufhin also erst nachher greift darauf zurück.
Diesen Gedanken hat er gewissermaßen globalisieren.

Ich:
[50:35] Sudan denken Wottawa Karl Jaspers hat Hegel gelesen und Hegel hat über die Zeit nachgedacht weil Jesus Christus irgendwie die Welt geteilt hat in ein Vorher Nachher.
Dann hieß es bei Hegel aber eigentlich Angel und er wollte aber nicht Angel Zeit drüber schreiben weil das ja kein Buch über das Angeln Sachsen Zeit genannt. Und so kam das alles ja.

[50:55] Also ich würd sagen Der Titel Achsen. ZEIT Wer darüber spricht teilt nicht nur die Welt in ein Vorher und Nachher sondern zeigt auch eine wunderbare Differenz zwischen Inspiration und Information.
Denn klar Man kann Bücher schreiben die irgendwann über irgendwas informieren. Man kann sich auch inspirieren lassen als Autor.
Interessanterweise gehört er dann zu denen die nicht dasitzen wie Mahlke und sagen Ja woher nun der größte Kniff methodisch mein Buch kam über den alle reden nehme ich ein Buch chronologisch rückwärts zu erzählen.
Das weiß ich gar nicht so genau. Bei ihm ist schon völlig klar also Achsen.
ZEIT Ein Wort von dem Titel Ich kann Ihnen ganz genau erklären wie ich darauf kam. Und dann machte das eben auch.
Also die Buchmesse. Alles in allem wenn man sich die Spitzen die Pécs die kulturellen Leuchttürme die da immer noch gesetzt werden anschaut ist es eine ganz tolle Sache.
Allerdings kann man nicht ganz übersehen dass es auf dem Boden etwas gärt und das Fundament wegbricht.

Buchmesse In Der Rentnerrepublik

[52:01] Um wieder den Bogen zurück zu Rentner Republik zu schlagen und die Buchmesse findet mitten in der Rentner Republik statt.
Werden wir zum Abschluss nochmal. Juli Zeh die hat ihr neues Buch vorgestellt.
Ein Roman namens Neujahr und naja sie hat sich natürlich viel auch um sie digital Zeuch Gedanken gemacht dadurch ist sie mir auch präsent und auch sehr geschätzt.
Wenn sie dann eingeladen wird im Kulturbetrieb um Auskunft zu geben über Gedankengänge die sie nun hat und die andere nicht haben weil andere mit ihrer Zeit anders umgehen als sie.
Dennoch In diesem Buch aktuell das ich nicht kenne wurde sie auch beim Blauen Sofa angesprochen.

[52:44] Auf das Schicksal eines Protagonisten in Ihrem Buch. Und für mich.
Für euch vielleicht auch relativ zügig klar. Beziehungsweise war mir in diesem Gespräch einfach klar Hier geht es um eine Type also wir müssen jetzt nicht tief einsteigen. Wer war das denn wer ist das denn Nowy.
Geht es da wie meistens so sondern der hat einfach ein spezifisches Problem das so aktuell akut und drängend ist dass wir es im Grunde alle nachvollziehen können.
Wir brauchen gar keine Vorarbeit um jetzt einfach wieder zurück in die Rennen einzutauchen.
Jemand hadert mit seinem Schicksal. Darum geht's.
Und das Problem wie Juli Zeh vorstellt ist diese grassierende Individualisierung.
Das muss man auch nicht weiter ausführen denn das Argument versteht sich ganz von selbst.
Allerdings steckt eine kleine Pointe drinne wie Juli Zeh.
Dann antwortet auf die Frage die ihr gestellt wurde nachdem sie Individualisierung als Problem beschrieb.

Clips:
[53:42] Eigentlich so ist immer sowieso ein Typ der ständig eigentlich sagt Eigentlich geht es ihm ja gut kennen Sie das auch.

[53:50] Diese Kluft zwischen Verzweiflung und Scham.
Ja absolut. Ich kenne es vom eigenen Leib 100prozentig und ich glaube auch dass das was typisch ist was viele von uns betrifft weil,
man weiß es ja sozusagen auch aus den Statistiken Wir sind konfrontiert mit so grassierenden Volkskrankheiten wie Burn out oder Erschöpfung Depressionen Angststörungen. Henning Ja auch.
Gleichzeitig sind wir aber eines der wohlhabendsten friedlichsten reichsten Länder der Welt und wenn man sich diese beiden Faktoren zusammen anschaut denkt man ja schon so..
Wie kann das sein. Und jeder den es betrifft muss sich ja auch fragen Bin ich jetzt einfach nur verwöhnt oder verweichlicht oder dekadent oder was ist eigentlich mit mir los. Es geht mir so gut ich habe alles.
Warum heule ich jetzt nachts in mein Kopfkissen oder so. Und haben Sie eine Antwort darauf gefunden. Auf diese Frage warum das so ist die wäre jetzt sehr lang.
Diese Zeiten sind vorbei.
Also ich versuche so kurz wie möglich. Ich denke es hat eine Menge damit zu tun dass wir.

[54:50] In einem geistesgeschichtlichen Abschnitt leben wo wir über diese ganze Individualisierung an den Punkt gekommen sind uns wirklich für alles immer alleine verantwortlich zu fühlen.
Wir glauben nicht mehr an einen Gott oder an ein Schicksal was über uns wacht aber auch für die Katastrophen in unserem Leben verantwortlich sind sondern es sind immer nur wir.
Wenn irgendwas schief läuft bis hin zur Krankheit muss ich mich immer fragen Habe ich zu viel geraucht zu schlecht gegessen zu viel gearbeitet. Immer bin ich schuld.
Und das erzeugt glaube ich so eine Art Dauerstress egal ob man ihn spürt oder nicht weil man bei allem was man tut immer mit diesem Versagens.
Mit dieser Versands Option bedroht ist Jede Entscheidung kann falsch sein. Alles kann in die falsche Richtung gehen.
So behandeln wir auch unsere Kinder mit vier Jahren am besten schon Englisch und alles voraus geplant damit sie überhaupt eine Chance haben.
So sehen wir unser Leben totaler Kontrolle Anspruch immer bedroht von Scheitern und Versagen.
Und ich glaube das hat viel damit zu tun dass viele Leute wirklich irgendwann nicht mehr können.
Wie gehen Sie damit um. Sie beschreiben ja diese Angststörung.
Andere würden sagen die Panikattacken die er bekommt zwischendurch beschreibe sie wirklich so gut dass ich doch dachte.
Kennen Sie das Thema denn ich kenne das zum Teil auch.
Ich hatte es nicht so heftig wie es bei Henning beschrieben ist aber ich kenne wirklich Angstattacken die aus dem Nichts kommen und naja ich kenne vor allem dann auch leider sehr viele Leute die es tatsächlich mit einem noch stärkeren Ausmaß haben als ich es erleben musste.

[56:14] Was man dagegen tut ist äußerst individuell. Abgesehen davon dass man natürlich was Henning auch macht sein komplettes Leben überdenken muss.

Ich:
[56:23] Leider nicht genug Zeit um das in diesem Gespräch noch aufzulösen. Man sitzt immer nur 25 Minuten oder so.
Aber finde ich schon witzig wie Individualisierung als Problem diagnostiziert wird oder wird natürlich nach einer Lösung gefragt.
Und die heißt dann ja die Lösung sind individuell,
mit dem interessanten Brückenschlag das die Moderatoren auch die Autoren noch fragt ob sie denn das Phänomen Angst durch Individualisierung denn auch individuell erlebt hat oder ob sie das nur vom Hörensagen kennt.
Und natürlich ist es breitflächig bekannt dieses Thema und damit sind wir quasi zurück in der Rentner Republik.

Intro

Ich:
[57:02] Nächstes Mal schließen wir dann wieder an die Kommentare von voriger folge,
und wenn dann alles gut läuft haben wir nächstes Jahr schon ein Buch vielleicht pünktlich zur Buchmesse,
aber da außerhalb von Verlagen geschrieben auch außerhalb der Ankündigungspolitik und damit dort auf gar keinen Fall eine Rolle spielen.

[57:25] Aber ehrlich gesagt Nichts könnte uns egal sein als das.