Einsamkeit Wächst Mit Dem Wohnraum

Ich rede über Einsamkeit als Medienthema und dann übers Wohnen

2019, Stefan Schulz
Talkradio
https://stefanschulz.com/talkradio

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Moinsen

Intro

Ich:
[0:19] Schon 2019 dann ist ja schon das Jahr in dem hier alles eingetütet werden soll.
Die Rentner Republik als Buch. Daran arbeiten wir heute ein bisschen weiter Der Zeitplan wird locker eingehalten.
Und heute im Januar 2019 nehmen wir uns Zeit für das vierzehnte Talk Radio blicken auf die andere Seite der Welt und schauen was wir lernen können für uns.

Dank

[0:53] Zu Beginn die Dances Runde Samuel 9 Euro 84 vielleicht haben die Ziffern eine Bedeutung keine Ahnung die Worte auf jeden Fall monetäre Liebesgrüße zum Gedeih der Rentner Republik Klammer auf das Buch Klammer zu,
30 von Elmar.
Er bedankt sich für wundervolle Arbeit da sage ich bitte schön Clemens schreibt Götz neues richtig gutes neues Jahr an euch alle.
Roman schickt zehn sehr gut herzlichen Dank. Kai schreibt geben ist seliger als nehmen und hat damit recht.
Außerdem danke ich Martin. Anna Lena Leo Konrad Jens hat €15 geschickt.
Johannes Franz vielleicht ist ja Franz nicht der Einzige aus dieser Unterstützer Runde die beim Treffen in Leipzig auf einem Podcast waren.
Wer weiß und Dennis schickt 110 sehr gut vielleicht habt ihr es nach 13 Ausgaben schon gemerkt.

Einsamkeit

[2:01] Ich mache diesen Podcast hier sehr einsah Man könnte ihn auch ein Einsamkeit Podcast nennen.
Ich sitze hier an meinem Mikrofon Bildschirme vor mir auf denen steht Text Ich achte aber penibel darauf ganz allein in der Wohnung zu sein um nicht gestört zu werden,
und wenn ich Lust drauf hätte es als wichtig erachten würde könnte ich mir vornehmen einen endlosen Podcast über Einsamkeit Bewältigung zu machen.
Wenn ich mich dabei nicht ganz so doof anstellen würde könnte ich unter all den Selbstoptimierung Ruhanis Podcast der die Deutschen und wahrscheinlich auch globalen iTunes Podcast Charts bevölkern.
Sogar eine originelle Note hinzufügen indem ich einfach nur betone es ginge mir um Einsamkeit Bewältigung.

[3:03] Nicht um Einsamkeit überwindung sondern um Einsamkeit Bewältigung mit dem besonderen aber eben auch sehr ehrlichem Hinweis Bei mir würde man lernen mit einer nicht änderbar,
Situation der man schicksalhaft ausgeliefert ist umzugehen.

[3:24] Aber das wäre nur ein Spaß Projekt und mir ist es ernst mit den Themen.
Und deswegen stellt ihr euch auch zurecht die Frage was rede Stefan für einen Quatsch Einsamkeit ist na klar ein wichtiges Thema der Renten der Republik.
Aber was quasselt der so genau diese Frage habe ich mir gestellt nicht mir gegenüber denn ich mache ja nichts und Parkas.
Aber immer wenn in den Medien von Einsamkeit gesprochen wird ist das Gefühlsduselei.
Ich bezogenes Gequassel und habe mir das jetzt zum Jahreswechsel gleich zweimal untergekommen ist habe ich gedacht.
Wir hören kurz rein in die begrüßenswerte und sind mal nicht nur thematisch sondern auch was die Form angeht ein bisschen sensibilisiert,
also Beispiel eins ist ein Produkt von Dinge erklärt minus kurz gesagt.
Das findet ihr unter dem Namen bei Youtube. Das ist eine Produktion von Funk,
und damit weil junge Menschen sind zwar auch einsam aber nicht sehr ausdauernd ein 100 minütiges erklär Video das wir mal kurz reinhören in den Anfang.

Clips:
[4:40] Wir alle fühlen uns.

[4:43] Wenn wir alleine beim Mittagessen sitzen wenn wir in eine fremde Stadt ziehen oder wenn am Wochenende niemand für uns Zeit hat.
Aber in den letzten Jahrzehnten ist dieses Gefühl für Millionen von Menschen chronisch geworden.
In Großbritannien geben 60 Prozent der 18 bis 34-Jährigen an sich ziemlich oft einsam zu fühlen.
In den USA fühlen sich 46 Prozent der gesamten Bevölkerung regelmäßig allein in Deutschland zieht mehr als die Hälfte der Bevölkerung Einsamkeit als großes Problem.
Wir leben im Zeitalter der Vernetzung und doch fühlt sich ein riesiger Teil von uns isoliert einsam zu sein und alleine zu sein ist nicht dasselbe.

Ich:
[5:25] Hier wird recht zügig objektiviert was Einsamkeit für ein Problem ist nämlich ein großes.
Die Zahlen sprechen dafür aber die Charakterisierung des Problems ganz zu beginnen. Die finde ich interessant.

Clips:
[5:42] Wenn wir alleine beim Mittagessen sitzen.

[5:47] Oder wenn am Wochenende niemand für uns Zeit hat.

Ich:
[5:51] Hier geht es ganz explizit um uns.
Oder noch spezifischer. Es geht um mich um den Zuschauer selbst.
Es ist eine sehr direkte Ansprache und damit völlig ungewöhnlich Das Video ist im weiteren Verlauf dann ganz interessant.
Es wird gesprochen von sozialem Schmerz und davon wie tödlich Einsamkeit ist im Vergleich zu übergewicht zum Beispiel,
und zur Spezialisierung gibt es dann noch die Charakterisierung von chronischer Einsamkeit als Problem Bild.

[6:27] Ganz wichtig du als Zuschauer bist im Grunde Teil dieses Films und dir wird auch unterstellt dass du unter Einsamkeit leidest.
Entsprechend ist dann auch der Text Verlauf.

Clips:
[6:42] Das gehört einfach zum Menschsein dazu. Du kannst dieses Gefühl nicht los werden oder ignorieren. Aber du kannst.

Ich:
[6:52] Die Rolle jedenfalls in die viele Medien noch rein wandern werden künftig nämlich nicht nur so verdruckst und Weisheit so passiert sondern,
aufgrund von redaktioneller Entscheidung so eine Art Gefühls Management auszubilden.
Die nehmen die Kollegen hier von Funk für sich schon. Ich würde sagen ziemlich explizit war ich würde sagen Das was jetzt folgt.
Am Ende des Videos auf final Strecke ist fast so eine Art Micro Therapie mit dem Zuschauer.

Clips:
[7:35] Ein Zusammentreffen mit einem Kollegen wirklich negativ neutral oder sogar positiv.
Was ist wirklich passiert. Was genau hat die andere Person gesagt.
Hat sie wirklich etwas Schlechtes gesagt. Oder hast du das nur so ausgelegt.

[7:52] Vielleicht für die andere Person nur im Stress und wollte gar nicht abweisend sein.
Und wie ist es mit einer Meinung von der Welt. Gehst du davon aus dass andere grundsätzlich schlechte Absichten haben weißt du zu Beginn einer sozialen Interaktion immer schon wie es ausgeht.
Denkst du das andere dich nicht dabei haben wollen.

[8:14] Aus Angst verletzt zu werden. Wenn ja kannst du versuchen anderen eine Chance zu geben.
Kannst du einfach mal annehmen dass sie dir nichts Böses wollen. Kannst du es riskieren.

Ich:
[8:27] Ja Mensch eigentlich du das problem hast du nicht einfach nur die falschen Einstellung hinsichtlich dem Lauf der Dinge und der Welt an deiner sozialen Umgebung.

[8:44] Also ich denke hier liegt das eine oder andere Problem vor.

[8:48] Selbst wenn man jetzt sagt Ach therapeutisch vielleicht nicht allzu schlecht guck mal selbst die Musik ist ganz gut ausgewählt,
die einer Therapie vorausgehende Diagnostik die kann man hier auf YouTube auf gar keinen Fall leisten,
wodurch es sich durch den einfachen logischen Schluss eigentlich verbietet den zweiten Schritt der Therapie einzuleiten.
Wenn man den ersten Schnitt der Diagnostics nicht so ganz zufriedenstellend meistern kann.
Anstatt aber in diesem Video hier wieder auf die allgemeine,
abstrahierte gesellschaftliche wie auch immer geartete vorhin ja durch Quantifizierung eingeführte,
informative Ebene zu kommen gräbt man hier noch ein bisschen weiter am Problem des Zuschauers.

Clips:
[9:56] Kontakten.

Ich:
[10:02] Mensch hast du schon aufgegeben. Erwischen wir dich hier noch Akiko Moris,
witzig hätte ich gefunden wenn man noch so selbstreflexiv mit dem Video auch umgeht und den Zuschauer fragt sind ja unsere Zeichentrickfiguren die wir hier einfach nur reinhauen damit der Text nicht so langweilig erscheint.
Lieber als die Mitmenschen wenn du jetzt gleich auf die Straße gehst dann ja was eigentlich.
Das Finale dieses Videos ist absehbar Es hätte gar nicht anders kommen können.
Wir hören mal den finalen Hinweis.

Clips:
[10:40] Selbstreflektion nicht aus. Wenn es dir schwerfällt selbst eine Lösung zu finden dann versuche professionelle Hilfe anzunehmen. Das ist kein Zeichen von Schwäche sondern mutig.

Ich:
[10:52] Ja es sei mutig und geht zum Therapeuten. Das kann das Video natürlich nicht retten am Ende noch diesen Hinweis nachzuschieben.
Ich werde ja auch noch ein paar Gespräche mit Experten zum Thema Einsamkeit führen.
Der Umgang der Medien mit dem Thema ist da wirklich hochinteressant und eine der Fragen wird aber sein kann man über die Medien normativ an die Sache rangehen.
So wie eben gehört kann man über die Medien die Botschaft senden Du solltest du müsstest jetzt eigentlich mal das ist ja diese Form von Intervention,
für die eine wichtige Regel ist das.

[11:34] Sozial wichtige Umfeld muss diese Interventionen vornehmen nicht irgendein unbekannter und erst recht nicht irgendwelche Zeichentrickfiguren,
sondern die eigenen Eltern nahe Freunde nahe verwandte Menschen denen man mehrfach begegnet häufig begegnet.

[11:51] Die müssen plötzlich eine rote Linie ziehen und sagen Hier gehts mit uns beiden so nicht weiter sondern hier muss jetzt interveniert werden,
das geht über die Medien nicht weil dieser Aspekt der sozialen Beziehungen da nicht vorhanden ist.
Das heißt aber nicht dass die Medien hier keine Aufgabe wahrnehmen können könnten nur und das sage ich auch nur als Vermutung aber meiner Erfahrung nach funktionieren über Medien vor allem deskriptive Ansätze,
Die setzen dann daran an dem Zuschauer nicht zu sagen was mit ihm im Speziellen sein sollte sondern die zeigen anhand der Beispiele anderer Was ist,
bestes Beispiel und eigentlich auch mein Lieblingsbeispiel dafür.
Für diese Herangehensweise ist tatsächlich die Supernanny auf RTL damals.
Sie hat ja dann den Kontakt zu RTL abgebrochen aber sie ist erst einmal als Beobachter in die Familien reingegangen damals Katharina Saalfrank.
Man hat den Zuschauer in der Rolle des Beobachters mitgenommen.
Und erst relativ spät so nach der halben Sendung hat sie dann die Muster die sie beobachtete beschrieben und durch Verhaltens Empfehlungen zu ändern versucht.
Und der Zuschauer ist in diesen Prozess Zuschauer geblieben.

[13:14] Die Ansprachen von Katharina Saalfrank richteten sich immer an die Protagonisten denen man gerade zugeschaut hat und nicht an einen selbst.

[13:22] Der Lernprozess war also ein gänzlich selbstständiger und damit meiner Vermutung nach auch ein sehr erfolgreicher.
In sehr vielen Familien die nur zugeschaut hatten in dem Moment naja dieses Video zur Einsamkeit von Kurz erklärt war eines der erfolgreicheren auf dem Kanal,
ist jetzt zwei Wochen alt und rangiert mit einem sechs Monate altem zum Thema überbevölkerung.
Die Bevölkerungsexplosion gleichrangig mit 363 000 Aufrufen beide,
in diesem halben Jahr waren noch zwei Videos erfolgreicher als die beiden eben genannten nämlich zum einen vor vier Monaten der Krieg gegen Drogen ist gescheitert und zum anderen und damit nenne ich jetzt das erfolgreichste,
Warum leben auf dem Mars.
Unser Untergang wäre er für alle die sich interessieren auch ganz gut mit 325 000 Klicks läuft eins zum Thema optimistischer Nihilismus,
Clicks mal kurz an aber wirklich nur kurz.

Clips:
[14:36] Ein Mensch zu sein ist gruselig und verwirrt.

Ich:
[14:41] Vielleicht sollte man das als Klingelton einstellen wenn man mal wieder eine Kurznachricht bekommt und aus der Einsamkeit gerissen wird.
Nun ja das zweite Beispiel zu dem ich ja noch kommen wollte. Auch das der bei Youtube.
Und zwar in der ersten Dezemberwoche Der SWR hat einen YouTube-Kanal auf dem er das eine oder andere Programm Video hoch.
Üblicherweise gucken sich das dann fünf Leute an manchmal auch 5000. Eine fünfstellige Abrufzahlen ist schon was Besonderes.
Da muss es dann beispielsweise um das Baden Kaos gehen.

[15:18] Ein Highlight gibt's aber doch das Nachtcafé,
Ich habe keine Ahnung wann das gesendet wird im Fernsehen aber es ist so eine typische 5/6 Gäste sitzen in Sesseln in einem Kreis und reden zwei Stunden lang miteinander oder anderthalb Stunden,
moderiert von Michael Steinbrecher einem richtigen Journalisten Guru,
den nichts aus der Ruhe bringen kann,
und wenn der SWR diese Videos hochlädt Sins schon mal so zwischen 30 und 40 000 recht stabil die sich das dann bei YouTube auch nochmal anschauen,
es sei denn es wird über Einsamkeit gesprochen deswegen auch 140'000 Wives hat er die Gesprächsrunde zum Thema Einsamkeit.
Die schauen wir jetzt wirklich nur am Anfang mal rein. Denn wir wissen dass wir hier jetzt über Programm für ältere Menschen reden Menschen so alt dass sie kollektiv schon im Rentenalter sind,
die Arbeitswelt hinter sich haben die Familie zumindest die Kinder sind aus dem Haus man sieht sie allenfalls noch zu den Feiertagen und so weiter wie sie es halt so einspielt.
Wie schon dieses kurze YouTube-Video von Funke richtet sich diese Sendung,
in spezifischer konkreter direkter Weise an das Publikum es ist nicht nur eine Informationsveranstaltung sondern hier geht es auch darum.

[16:42] Mit dieser Sendung über den Fernseher in dem Wohnzimmer in dem nur eine Person sitzt Geselligkeit zu inszenieren und zu simulieren,
und hier doppelt sich das nun denn die sitzen nicht einfach nur da sondern die reden auch noch konkret über Einsamkeit.
Und wir hören nur mal am Anfang rein wie diese Sendung hergestellt wird denn er hört noch die Musik so ein bisschen verklingen also das Intro ist abgelaufen,
und dann gibt es einen anklagte den man ganz deutlich hört bevor dann das restliche in drei oder vier Reihen mit ins Studio gepackte Saalpublikum da ist das natürlich nur eine Funktion hat,
Geselligkeit zu simulieren Diese Menschen sind nur da,
damit man nicht ganz so Einsamkeiten Gefühl hat während man zuschaut.
Weil es eben um mehr geht als nur die Information die da transportiert wird.
Das folgende Beispiel ist also Fernsehen,
für die Rentner Republique die hier schon vollständig da ist in der sind alle die hier involviert sind als sprechende Gäste als Klatschen der Gäste als moderierende oder zuhause als Zuschauer.
Die sind schon voll in der Rentner Republik angekommen.

Clips:
[18:04] Nachtcafé Hallo zuhause.

[18:09] Danke schön für viele von uns liebe Zuschauerinnen und Zuschauer danke schön,
ist die Adventszeit eine zwar stressige aber auch richtig schöne Zeit aber es gibt auch Millionen unter uns die an den Feiertagen sich gar nicht in Feierstimmung fühlen weil sie nämlich komplett alleine sind.
Einsamkeit wenn keiner da ist das ist unser Thema heute im Nachtcafé.

Ich:
[18:36] Und so weiter und so fort. Das ist jedenfalls auch so eine unter uns Ansprache die hier stattfand,
damit gelingt den Programmierern das woran sie bei der Jugend immer versagen nämlich das Publikum dort abzuholen wo es ist zu Hause auf dem Sofa,
Empfängnis bereit für jede Form von Geselligkeit.
So simuliert und inszeniert sie auch immer sei Hauptsache ein bisschen Eskapismus Wir haben ja vom Statistischen Bundesamt im Dezember gelernt.

Wohnen

[19:12] 45 Prozent der Senioren in Deutschland also Frauen ab 65 Jahren leben alleine.
Und dieser Wert steigt bei 85 jährigen und älteren Frauen liegt dieser Wert schon bei 73 Prozent.
Wenn ihr also einkaufen geht und eine Frau sieht die sich kaum noch auf den Beinen halten kann und sehr viel länger für alles braucht nur altersbedingt geht sie mit einer sehr hohen Wahrscheinlichkeit nach Hause in eine Wohnung in der sie dann ganz alleine lebt.

[19:42] Und dieser Zustand den wir als Selbstverständlichkeit als irgendwie Automatismus ansehen Der ist gar nicht so selbstverständlich.
Der SWR simuliert ja nicht nur Kamingespräch er zuhause mit den besten Kumpels sondern hat im Radio auch das von mir sehr geschätzte SWR 2 Forum.
Und da gab es am 14. Dezember eine sehr schöne Gesprächsrunde.
Es ging um Herbergen für alle und die Frage wie wir in Zukunft wohnen und eingeladen war beispielsweise Volker Eichener Das ist ein Politikwissenschaftler der Hochschule Düsseldorf.
Vielleicht ein den ich dann auch noch einmal anschreiben im Sommer weil,
da doch sehr viel Erfahrung durch schien bei ihm durch Studium Projekte die er gemacht hat zum Teil auch mit seinen Studenten die sich alle so ein bisschen um dieses Thema kümmern das mich ja auch interessiert.
Er redet hier mal über uns Deutsche.

Clips:
[20:42] Ich glaube das Hauptproblem ist dass wir Deutschen so sehr an unserer Wohnung kleben.
In anderen Ländern ist es üblich dass man die Wohnung auch mal wechselt wenn sich die Lebensform wechselt.
Ich hatte mal amerikanische Freunde. Die haben mit uns Tapeten ausgesucht und hatten ein Einfamilienhaus ein Eigenheim.
Und da sagte die Frau sie hätte jetzt hier eine Tapete die fand sie schön aber die wäre vielleicht ein bisschen extravagant und damit könnte man das Haus nicht so gut verkaufen.

Ich:
[21:10] Ja wir Deutschen und das schöne Haus. Entweder man hat es geerbt bekommen oder selbst abgezahlt.
Je nachdem ist es eine Manifestation entweder der eigenen Leistung oder der Leistung der Familie.
Davon kann man sich doch nicht trennen nur weil man die 200 Quadratmeter nicht mehr braucht die man da hat.
Was wäre wenn man doch einfach umzieht wenn man nicht dem Wunsch nachgibt dass man dem Kind auch wenn es schon mit eigenen Kindern noch einmal wieder nach Hause kommt immer noch das eigene Kinderzimmer bereithält,
um so zeigen zu können Liebes Kind du bist mir immer noch wichtig,
was wäre wenn man davon Abstand nimmt,
und tatsächlich umzieht in eine Wohnung die einem sowohl von der Größe als auch vielleicht von der Lage her viel besser passt oder vielleicht gar nicht eine andere Wohnung sondern eine Wohngemeinschaft.
Wie auch immer den Hinweis den er jetzt hier macht ein bisschen Quellen unscharf was nicht einmal mehr motiviert da nachzufragen bei ihm ein bisschen Quellen unscharf zugestanden.
Aber ich glaube instruktiv kann man das erst mal nicht von der Hand weisen wenn er das so behauptet wie er jetzt hier behauptet.
Was tatsächlich passiert wenn ältere Menschen nochmal umziehen.

Clips:
[22:29] Wir haben allerdings eines festgestellt wenn ältere Menschen umziehen in eine seniorengerechte barrierefreie Wohnanlage mit Services mit Betreuung dann ist das auch ein sozialer aktiviere Impuls.
Es ist glaube ich ein Märchen dass man in der alt angestammten Nachbarschaft so viele soziale Kontakte hat und so eng verwurzelt ist denn Nachbarschaft hat auch immer Konflikte Geschichten.
Und wenn Menschen umziehen haben wir festgestellt steigt die Intensität von Kontakten und sozialen Kontakten zu neuen Nachbarn.

Ich:
[23:05] Ich verstehe das so. Insbesondere wenn man enger zusammenzieht wenn man so was weiß ich dörflich randständigen Eigenheim das nun mal umgeben ist von Garten den man aber dann nicht mehr braucht ab einem gewissen Alter.
Jedenfalls ist meine Erfahrung aus Frankfurt Wenn ich mich die Gathen Gärten anschaue da sind die älteren Leute die nun ihre Gärten für nichts gebrauchen außer im Frühjahr den Gärtner einzuschicken.
Wenn man diese Wohnumgebung verlässt und plötzlich sehr viel dichter mit sehr vielen aus der eigenen Peergroup zusammen wohnt dann liegt darin natürlich ein soziale Aktivierung Impuls.
Dafür bräuchte ich jetzt keine Studie sondern das versteht sich fast von allein.
Aber vielleicht hat ja Herr Aichner dazu noch Studien Wissen oder Erfahrungswissen das über das wie er es eben beschrieb hinausgeht.
Das ist jedenfalls nicht so normal ist wie uns scheint,
mit 85 Jahren in dem Haus zu sterben das wir mit Anfang 30 irgendwie aufgebaut haben oder wie auch immer das wird hier im Gespräch nochmal von Andreas Hofer einem Architekten aus der Schweiz,
beschrieben denn es gibt darin tatsächlich eine politische Dimension die Selbstverständlichkeiten könnten auch alle ganz anders sein.

Clips:
[24:26] In den schweizerischen Genossenschaften das tönt jetzt vielleicht ein bisschen ungewohnt für deutsche Ohren haben wir Vorschriften.
Das heißt wenn die Kinder ausziehen dann muss sich in eine kleinere Wohnung wechseln und das Genossenschafter möglich dann natürlich ein Angebot diese kleineren Wohnungen zu einem günstigeren Preis. Das ist bei uns völlig selbstverständlich.

Ich:
[24:48] Tja völlig selbstverständlich sagt er. Und ehrlich gesagt Es ist nicht nur selbstverständlich sondern es ist auch verständlich wenn man davon hört ohne dass es hier eine Selbstverständlichkeit wäre.
Wenn man jedenfalls die deutsche Misere nach hinsichtlich Es gibt zu wenig Wohnraum die Städte sind zu überfüllt Familien kommen nicht unter und so weiter.
Mal umrechnet man also mal nicht.
Wohnungen als Einheiten zählt sondern beispielsweise Wohnfläche und so weiter.
Dann stellt sich das Problem ja in Deutschland schon ganz anders dar. Wir haben zu wenig Wohnungen aber zu viel Wohnfläche.
Die Deutschen wohnen auf zu viel Quadratmetern da steckt man das einfach so sagt aus wenn man durch unsere Brille auf dieses Problem schaut eigentlich schon eine ganz naheliegende Lösung drin.
Die Wohnfläche muss einfach neu verteilt werden.
Umso wichtiger weil es ja so selbstverständlich ist dass es in Deutschland einfach zu wenig Wohnungen gibt aber sonst kein Problem da ist zu wenig gebaut wird.
Umso wichtiger ist dass Herr Eichener dieses Problem nochmal ausbuchstabiert.

Clips:
[25:56] Die Expansion der Wohnflächen ist wesentlichen ein Effekt des demographischen Wandels,
es sind vor allem die geburtenstarken Jahrgänge zwischen 1955 und 1965 die ihre Kinder verloren haben als Haushaltssünder.
Und jetzt haben wir wo früher eine vierköpfige Familie wohnte halt zwei Personen in einer familiengerechte Wohnung mit einem familiengerechte Grundriss.
Und irgendwann wird dann vielleicht nur noch eine Witwe oder ein Witwer übrig bleiben und der mathematische Effekt ist dann die Steigerung der Wohnfläche pro Kopf.
Richtig ist dass das natürlich ein Ressourcenverschwendung ist aus volkswirtschaftlicher Sicht.

Ich:
[26:38] Eine Ressourcenverschwendung die so ausgesprochen und formuliert natürlich vorwurfsvoll vorgetragen wird.
In dem Falle kommt die Ressourcenverschwendung von den älteren die älteren verschwenden die Ressourcen Deutschlands.
Das sagt er so hart nicht aber so hart werde ich es dann schreiben.
Aber kriegt man das jetzt auch irgendwie schnell gelöst. So einfach verständlich das Problem jetzt ist.
Kriegen wir auch eine instruktive gute schnelle Lösung mit der wir jetzt die Versiegelung der Rest Landschaft mit Einfamilienhaus Quartieren irgendwie entgegenwirken können.
Wurden denn politische Fehler gemacht und wenn ja welche.

Clips:
[27:22] Der erste Fehler war dass man Menschen und Haushalte verwechselt hat Wohnungs Nachfrager sind ja nicht einzelne Menschen sondern Wohnungs Nachfrager sind Haushalte und wir haben ein sehr sehr langfristig stabilen Trend zur Verringerung der durchschnittlichen Haushaltsgröße.
Das heißt auch dass wenn die Einwohnerzahl schrumpft kann die Zahl der Haushalte und damit der Wohnungs Nachfrager noch wachsen.

Ich:
[27:45] Das kann nun ziemlich verrückt werden selbst wenn Deutschland demnächst jetzt noch nicht aber so wie in Japan wir seit vier Jahren.
Wenn Deutschland demnächst anfängt zu schrumpfen werden die dann freien von Seniorinnen bewohnten,
größeren Wohnungen in der mehr als eine Person reinpassen trotzdem immer nur eine Person einziehen weil es diesen allgemeinen Trend der Versicherungen sehr viel späteren Haushalts und Familiengründung gibt sodass wir wenn wir,
dieses Problem der großen Unterschiede zwischen Wohnungen und Wohnflächen,
miteinander vergleichen weil man das ein bisschen ausbalancieren möchte müsste man eigentlich jetzt statt mit einem Familien Kinder Wohngeld oder wie es auch immer heißt,
dichteres und vor allem flexibleres Wohnen fördern also Wohnanlagen,
nicht das Einfamilienhaus das dann nur das Nachbargebäude 30 Meter weiter kennt sondern man müsste irgendwie mehrere Parteien in einem Gebäude unterbringen und zwar so dass man vielleicht sogar,
die Aufteilung intern nachträglich einfacher ändern könnte. Das wäre wahrscheinlich so eine Idealvorstellung.
Hanno Rautenberg der Architektur kritisiert beider Zeit hat auch an dem Gespräch teilgenommen und spitzt seine überlegungen noch einmal zu.

Clips:
[29:12] Ich finde wichtig dass wir eine aktive Antizipieren der Wohnungsbaupolitik haben und trotzdem müsste man auch nochmal kurz darüber nachdenken wie man es hinbekommen kann Menschen zu motivieren vielleicht wieder ein bisschen dichter zusammenzurücken.
Das hört sich jetzt vielleicht sehr idealistisch an.
Aber natürlich ist es doch ein seltsames Phänomen dass extrem viele Menschen unter Einsamkeit leiden und andererseits sagen wir Na ja wir brauchen noch mehr Wohnungen also noch mehr Einzelzellen für die einsamen Menschen.
Um es polemisch zuzuspitzen Ich weiß keinen Weg wie man das hinbekommen könnte aber gerade in den sozialen Medien gibt es starke Bereitschaft sich zu vernetzen sich zusammenzutun.
Vielleicht ist das ein Weg das auch mal auszuprobieren Leute zu motivieren zu sagen Wir teilen uns doch wieder eine Wohnung beziehen zusammen Wir finden andere generationsübergreifende Formen des Wohnens.
Teilweise gibt es solche Ansätze aber man muss sich stärker popularisieren.

Ich:
[30:08] Und man muss sie dann vor allem politisierenden Ich kenne jetzt jedenfalls keine Partei die mir diese Konzept Formen irgendwie mal so dargeboten hat dass sie sich nicht damit rausreden können.
In unserem Konzept auf Seite 27 steht sondern wir haben es auch schon mal irgendwo angesprochen.
Aber diese Verdichtung scheint mir doch ein Weg zu sein den man wenn man ihn aktiv Gienger politisch eins zu eins auf das Thema Rentner Republik beziehen könnte,
aber außer Jens Spahn kommt mir jetzt keiner in den Sinn der diese Form von Problem Beschreibung Deutschland 2030 Deutschland 2040 tatsächlich mal expliziert hat.
Mit ihm ließe sich vielleicht sogar darüber sprechen.
Allerdings wurde er ja nun auch erst mal zurechtgestutzt und,
auf seinen Ministeriums Amt verwiesen Gesundheitspolitik ist natürlich,
auch nicht ganz verkehrt ist für jemanden wie ihn in dem Alter und mit den Ambitionen das eine oder andere Thema anzusprechen aber auf das große Thema Wie wohnen wir. Und was fördern wir.
Da kann man natürlich ein wenig darauf hinwirken da Vorschläge zu machen.

[31:21] Wenn aber auch das Thema politisch verborgen bleibt. Jedenfalls nicht zur Aussprache genutzt werden oder sonst in Willensbildungsprozess überführt wird,
drüber nachgedacht übers Wohnen wird ja trotzdem beispielsweise nicht nur bei der Zeit sondern die FAZ hat ja auch ein Architekturkritiker Niklas Maak,
den ich sehr mag unter anderem auch weil er sich mit klarem Urteil äußern kann statt nur darum zu fabulieren wie Gebäude so aussehen und so weiter.
Nee das ist ein bisschen anders in dem Fall Glücklicherweise saß er im Fernsehen nämlich beim Alpha im alpha Forum und sprach übers Wohnen.
Das ist schon eine Weile her 2 Jahre oder so. Dieses Gespräch 20.
März 2017 allerdings umso aktueller.
Heute Wenn wir jetzt nochmal einsteigen.
Beim Thema Einsamkeit oder uns daran erinnern.

[32:20] Dann fiel ja auf in den Zahlen Nennung 60 Prozent sagen in England sie fühlten sich schon mal einsam eine Mehrheit in Amerika eine Mehrheit in Deutschland.
Einsamkeit gehört irgendwie dazu ist aber gleichzeitig auch ein Problem also ein sehr großes Problem ist für uns einfach eine totale Selbstverständlichkeit geworden.
Richtig ein richtiger Automatismus im Alltag.
Und die Frage ist ja wie kann das eigentlich sein.

[32:46] Einsamkeit wird ganz automatisch als großes großes Problem beschrieben.
Wann immer man von Einsamkeit spricht beschreibt man ein Problem. Das muss man gar nicht weiter erklären das ist immer so.
Die Frage ist höchstens wie gehen wir mit dem Problem um. Aber Einsamkeit wird immer als Problem beschrieben und zwar als riesengroßes Problem.
Gleichzeitig ist die Lebensform in der wir wohnen oder die Wohnform in der wir leben also in unseren Wohnungen und Einfamilienhäusern die wir zuschließen zu denen wir einen eigenen Garten haben den sonst niemand betreten darf.
Wir bauen Zäune und so weiter und so all das ist für uns eine genauso große Selbstverständlichkeit wie für uns Einsamkeit ein Problem ist und das passt ja eigentlich nicht ganz zusammen.
Sobald man sich damit beschäftigt und die beiden Sachen mal in einem Satz nennen so wie ich jetzt macht man sich doch sofort auf die Suche nach einer.
Wie soll man sagen historischen Fel Spezifikation. Seitdem es dieses Problem so gibt und Niklas mag hat es in so fünf oder sechs minütigen Dialog während dieser Sendung wunderbar ausgearbeitet.
Ich habe es schon mal an anderer Stelle gespielt aber ich will es auch an dieser Stelle noch einmal dokumentarisch anführen.
Also Wir hören jetzt Niklas Maak der übers Wohnen redet und ich denke wir sollten die Form von Ideologiekritik die er da auch mit Reimen baut wirklich ernst nehmen.

Clips:
[34:12] Häuser die wir vor fünf Jahren gebaut haben waren meistens Häuser für bis zu zwölf Menschen.
Ob das Handwerker Haus war in der Stadt wohnten die Werkstattwagen ging in eine Küche über.
Da waren immer allein schon in diesem Raum sechs bis acht Personen Mitarbeiter die Familie Kunden.
Und dann ging es hoch in die Kammann wo auch die Lehrlinge wohnten teilweise im Haus mit beim Meister. Das heißt ein Haus ein Stadthaus des 18. Jahrhunderts. Da wohnten oft ein Handwerker Haus da wohnten bis zu 12 18 Leute drin.
Ein Haus auf dem Land ein Bauernhof mit knechten und Märkten 15 20 Leute teilten sich teilweise sogar die Schlafräume das heißt die grobe Bauform ist immer noch ähnlich.
Aber was da drinnen passiert in den Häusern das hat sich verändert hin zu dem Leben in Kleinfamilien. Das ist ein großer Bruch gewesen.

[35:05] Dieses kleine Familienmodell wird ja gerne als naturgegeben als anthropologische Konstante als in der menschlichen Natur verankert dargestellt. Ist das denn so.
Das denkt man immer man denkt immer da da ein Mann eine Frau ein Kind kriegen ist auch automatisch das Einfamilienhaus das um die Familie herum gebaut wird die natürliche Lebensform.
Das ist aber auch eine Behauptung. Die gibt es in dieser Form überhaupt erst seit dem späten 18. frühen 19. Jahrhundert.
Und unsere Vorstellung heute davon dass eigentlich man allein lebt als junger Mensch dann eine Familie in ein Haus zieht.

[35:41] Ist eigentlich eine Vorstellung die gibt's in der Form erst seit dem Beginn der Industrialisierung,
die natürlich ein großes Interesse an dieser Lebensform hat das eine Frau pflegt den arbeitenden Mann bleibt zu Hause kümmert sich um dessen Wohlergehen damit er in der Fabrik oder im Tagebau gut arbeiten kann und kümmert sich auch noch um den Nachwuchs.
Das ist ein Modell das von der Industrie gefordert wurde was von bestimmten Propaganda Autoren auch betrieben wurde.
Corbett ist ein berühmter Autor des frühen 19. Jahrhunderts hat ein Buch geschrieben es heißt Cottage economy.
Darin fordert er dass die Menschen in Kleinfamilien in Hütten wohnen sollen weil sonst,
in großen Wohnanlagen würden sie auch anfangen Unruhe zu stiften würden sich zusammenrotten gegen ihre Herrscher Aufbegehren um die Menschen ruhigzustellen und um einen geordneten Arbeitsablauf in der frühen Industrialisierung zu gewährleisten.
Brauchte man diese Form die Menschen voneinander zu trennen und in Kleinfamilien Einheiten zu sortieren ist ein Wunsch der Industrie wenn man das so will.

[36:40] Interessant ist dass danach brach eine gigantische Propagandavideo los.
Da hat man versucht diesen politisch gewollten Zustand den Menschen als Naturzustand zu verkaufen wenn sie sich Kinderbücher anschauen die im frühen 19.
Jahrhundert entstanden sind und heute auch immer noch zu kaufen sind. Das prägt unser unsere Leser unsere Bilderbücher bis heute.
Wenn man sich anschaut wie lebt in diesen Kinderbüchern der Steinzeitmensch dann sehen wir den Steinzeitmenschen da in einer Einfamilien Höhle.
Die Frau sitzt hinten stillt das Kind und der Mann schreitet froh heraus,
verteidigt die Höhle geht mit seinen anderen Kollegen zur Arbeit spricht in dem Falle Mammuts jagen kommt abends mit dem Stück Mammut zurück und die Frau hat schon die Höhle geputzt und bereitet das zu.

[37:23] Und dann bringt sie das Kind ins Bett und der Mann sitzt noch mit einem Knochen vor der Höhle und macht Feuer.
Und das ist natürlich etwas so ist es natürlich nie gewesen. Jeder Paläoanthropologen bricht in Gelächter aus wenn er diese Bilder sieht weil es natürlich eine Projektion eines Wunsches des 19. Jahrhunderts in die Steinzeit ist.
Mit dem klaren Ziel allerdings den Leuten zu sagen So war das schon immer so wird es auch immer sein das heißt diese Anthropologie ist wo man sagt das Wohnen ist etwas Statisches das verändert sich nie.
Das wollte man den Leuten eintrichtern damit Veränderungen nicht denkbar werden.

[37:58] Und es prägt unser Leben bis heute diese Vorstellung der man geht verlässt die Höhle nur um jagen zu gehen und die Frau sitzt in der Höhle kümmert sich um die Höhle und geht allenfalls mal Beeren sammeln diese Idee Jäger und Sammler.
Das ist eine reine Ideologie des 19. Jahrhunderts und die einen sagen es ist ganz klar dass die Frauen beim Einkesselung von Tieren geholfen haben geschrien haben Steine geworfen haben Warum sollten sie das auch nicht gemacht haben die Männer Beeren gesammelt haben.
Natürlich wenn Sie einen Steinzeitmenschen sind und sie gehen an einem Busch lang auf dem Weg zu dem Platz wo alle zusammensitzen.
Oder sehen Sie ein paar Brombeeren da wären sie doch als Steinzeitmenschen nicht gesagt haben nie eine Frau rum sondern sie werden diese Beeren gepflückt haben entweder gegessen haben oder ihren Kindern mitgenommen haben weil es Nahrungsmittel waren.
Das heißt diese ganze Ideologisierung des Daseins und des Wohnens ist etwas das kommt erst im 19.
Jahrhundert auf prägt aber unser Bild bis heute.
Ich glaube das ist insofern dramatisch als dass heute sogar Politiker wenn sie sagen Wir wollen Wohnraum schaffen.

[39:01] Selbst die denken in Kategorien von entweder Single oder Kleinfamilie und die Frage die wir uns heute stellen können.

[39:10] Die man sich stellen muss auch wenn man weiß dass die Menschheitsgeschichte eine Geschichte des Lebens in Rudeln ist.
Ob das der Stein der Steinzeit ist das mit Gruppen von 12 bis 20 Menschen durch die Gegend zog die in Höhlen gewohnt hat.
Höhlen sind feucht und kalt da kriegen sie nach einer Woche eine Lungenentzündung wenn sie da wohnen würden die haben draußen gelebt unter ästen im Gebüsch die haben sich Wände gebaut aus Materialien die sie zusammengekratzt haben weswegen diese Idee des Vorhangs.

[39:35] Die Steinwand kam erst viel später wenn wir sagen Wir verstehen dass das Leben von Menschen immer ein Leben in Rudeln gewesen ist.
Dann wird die Frage auch viel nachvollziehbarer. Kann es sein dass diese Idee Single oder Kleinfamilie einfach etwas ist was nur einen bestimmten historischen Moment der frühen Industrialisierung bis jetzt markiert.
Und ist nicht eine Frage zu stellen wenn es ums Wohnen der Zukunft geht.
Das wir fragen müssen Was haben wir denn für Wohnformen für sagen wir mal 75jährige die sich ins Altersheim wollen.
Die wollen zusammen wohnen wo könnten die heute hinziehen.
Da haben wir keine Antwort darauf weil wir kennen nur kleine Zellen.
Oder sagen wir drei alleinerziehende Mütter möchten mit einem befreundeten homosexuellen Paar zusammenziehen.
Wo könnten die in München in Berlin in Köln in Hamburg eine Wohnung finden. Die gibt's nicht weder ein Haus noch eine Wohnung.
Es sei denn sie könnten sich eine Villa für fünf Millionen leisten und unterteilen. Das heißt aber es gibt ganz viele mögliche Lebensvorstellungen die auch viele Menschen leben würden.
Und die sind aber nicht möglich weil wir die Höhlen dafür nicht kennen bzw. weil wir die Höhlen die es mal gab abgeschafft haben.
Das Handwerke Haus hatte ja Platz für zwölf Menschen aber solche Häuser werden nicht mehr gebaut.
Und das ist eine der großen politischen Aufgaben dass man sich befreit aus diesem Korsett was uns auferlegt wurde was uns vorgibt dass es entweder nur das Einfamilienhaus gibt oder die Wohnung in der Stadt für Singles oder Kleinfamilien.

Ich:
[41:01] Egal wie man solche Aussagen politisch problematisieren will.
Es gelingt derzeit nicht denn wir reden nicht wirklich übers Wohnen Wir reden über Immobilien dann geht es gleich um die Finanzierungsfragen Es geht eigentlich immer nur ums Geld.
Und deswegen zum Abschluss nur nochmal kurz umrissen was eigentlich in der politischen Diskussion im Wege steht.
Zum einen haben wir einen Aktienmarkt der sich nur seitwärts bewegt jetzt schon seit mehreren Jahren.
Manche Unternehmen wie Apple verlieren zehn Prozent an einem Tag was gleich 8 Milliarden Dollar ausmacht große Unsicherheiten hinsichtlich China und Trump und so weiter jetzt geht in Amerika der Wahlkampf los.
Der Kongress wurde von den Demokraten übernommen zumindest das Repräsentantenhaus also sehr viel politische Stagnation führt automatisch zu.

[41:51] Einer allgemeineren Unsicherheit was macht man bloß mit seinem Geld und Investitionsgüter sind tatsächlich knapp.
Schon seit einer Weile was soll man kaufen wenn man will dass sein Geld nächstes Jahr zehn Prozent mehr wert ist und die erste Wahl sind häufig Immobilien hinzu.
Das ist ein interessanter Effekt da ja jetzt seit einer Weile die Zinsen so niedrig sind sind ja auch Kredite sehr niedrig.
Nur denken sich Verkäufer warum sollten sie das Potenzial verschenken.
Wenn Menschen heute in der Lage sind höhere Kredite aufzunehmen weil die Kredite selbst billiger geworden sind dann lässt sich doch die Ersparnis beim Kredit aufnehmen auf den Hauspreise selbst drauflegen.

[42:39] In Frankfurt zum Beispiel hat das die ganz normalen Einfamilienhaus.
Immobilienpreise also wirklich nur für die Immobilie.
In den letzten zehn Jahren tatsächlich vervierfacht vor der Krise musste man acht Prozent Zinsen zahlen aber bekam das Haus vielleicht für einen gerade so sechsstelligen Betrag so etwas wäre heute undenkbar.
Er hat die Zinsen sehr niedriger aber die Hauspreise sind entsprechend der Krisenzeit eben auch viermal so hoch.

[43:07] Es gibt da verschiedene Statistiken einer ich mal rausgesucht ein Darlehen über 200 000 Euro hat 1980 noch 178 000 Euro gekostet.
Bei einem Zinssatz von fast zehn Prozent.
Man hat also 200 000 aufgenommen und musste nochmal die ganze Summe doppelt draufzahlen nur für diesen Kredit.
20 Jahre später im Jahr 2000 hat man die 200 000 Euro Darlehen schon für 113 000 Euro bekommen,
und in dieser Niedrigzinsphase in der Wickrath sind Kosten die 200 000 nur noch 42 000 Euro bei 2,2 Prozent.
Allerdings so was ich so höre und lese gibt's auch locker schon Angebote im einProzent Bereich wenn nicht sogar noch knapp darunter und entsprechend höher sind die Kreditsumme geworden die für das Haus aufgewendet worden.
Umso mehr konnten also die Hauspreise steigen dass hier ein Grundrecht wie die Grünen und die Linken behaupten nämlich das Grundrecht auf Wohnen,
ausgehebelt wurde durch die Wohnung oder wie man sagt die Immobilie als Investitionsschub.

[44:17] Dass das ein Problem darstellt wissen wir alle wusste ich auch wovon der Deutschlandfunk hier zuletzt berichtete das hat mich allerdings ein bisschen schockiert.

Clips:
[44:27] Angesichts zahlreicher Schlupflöcher wird der deutsche Immobiliensektor zunehmend zum Ziel von milliardenschwerer Geldwäsche.
Laut einer Studie von Amnesty International Alfred Schmidt.
Das Problem ist massiv sagte Transparency Deutschland Chefin Edda Müller.
Politik Wirtschaft und Behörden müssten endlich offensiv handeln.
Laut der Studie sind im vergangenen Jahr etwa 30 Milliarden Euro kriminelles Geld in den deutschen Immobilienmarkt geflossen.
Das wären mehr als zehn Prozent des Gesamtvolumens von 270 Milliarden.
Ein großer Teil davon komme aus dem Ausland so die Studie. Besonders aus Aktivitäten der italienischen Mafia wie etwa Kokainhandel Polizei Ermittlungen wiesen daraufhin,
steigende Preise für Wohnungen und Häuser machten es leichter illegal erworbene Einnahmen in angeblich teure Immobilien zu investieren.

Ich:
[45:18] Die Studie ist von Transparency International. Und sie weist mehr als zehn Prozent des Geldes das in Deutschland finden in Immobilien investiert wird nimmt diesen Weg um reingewaschen zu werden aus irgendwelchen illegalen Geschäften.
Was sich in Deutschland sehr anbietet da man hier immer noch wahrscheinlich diese großen Summen in bar bezahlen kann,
weil sich niemand interessiert was das für Geschäfte sind die da ablaufen weil die Nachfrage so gewaltig ist dass das im Grunde egal ist was wir Geschäfte machen vielleicht sogar auf Empfängerseite gerade zu tun hat.

[45:55] Diese Zahlen sind erschütternd würde ich sagen sie blockieren vor allem eine politische Diskussion.
Man stelle sich mal vor diese zehn Prozent sind 30 Milliarden in diesem 270 Milliarden Mark die würden schon mal aus diesem Markt einfach herausfallen von heute auf morgen einfach rausfallen.
Damit wäre schon sehr viel mehr Platz zum Atmen und auch zum Nachdenken zum politischen formulieren und Ideen finden.
Gewonnen aber wird nicht diskutiert in Deutschland. Ich habe diese Zahl genau einmal gehört niemand kam jemals wieder darauf zurück.
Zumindest der Deutschlandfunk hat es in seiner Tages Zusammenfassung am Ende nochmal so genannt.
Na immerhin für uns bedeutet das heute oder für mich.
Japan muss noch mal verschoben werden.

[46:46] Allerdings hat sich jetzt zu Shira Depardieus Arte Reise auch noch ein sehr guter im Kontrast dazu stehender Bericht,
von Wieland Wagner aus dem Spiegel gesellt der wurde mir mehrfach zugeschickt völlig zurecht. Er ist sehr hilfreich.
Wagner war mit mehreren Aufenthalten in den letzten 30 Jahren Korrespondent für den Spiegel in Japan Er hat eine japanische Frau zumindest ein japanischen Schwiegervater der mit 91 Jahren letztes Jahr 2018 gestorben ist.
Und er hat so eine Art Abschieds Text geschrieben. Er verabschiedet sich persönlich aus Japan,
und verbindet das mit ein paar allgemeineren Aussagen die sich wirklich sehr interessant lesen und die neben den Fakten die man nachlesen kann noch einmal ihr Gemütszustand widerspiegeln.

Intro

Ich:
[47:35] Das wird mir dann nächste Woche mal vergleichen. Das ist glaube ich sehr fruchtbar.
Dieser eine Text gestützte Persönlichkeits Report und dann diese Verherrlichung von Japan noch einmal wie man sich das so vorstellen Wenn Scharade für die deutsche Rentner Republik oder die deutsche und französische Republik nochmal nach Japan fährt und,
die alten Tempel besucht.
Und natürlich noch einmal den giftigen Kugelfisch ist und so weiter und so fort das kriegen wir heute nicht mehr unter.
Aber Vorfreude ist die schönste Freude.