Das Gespräch von Alice Weidel mit Elon Musk war eigentlich ein Missverständnis. Zwar sind gerade alle Politiker etwas durch den Wind, weil mit den Besuchen in Podcasts die erste medienvermittelte politische Kommunikation entdeckt wurde, die noch effektiver Vertrauen und Vertrautheit zwischen Politikerin und Publikum schafft als das Haustürgespräch. Doch dafür sollte solch ein Podcast auch entsprechend ablaufen: kein Geschrei!
Empathie liegt aber nicht allen. Weidel hat sich wie auf ihrer Parteitagsbühne benommen und sich der Euphorie ergeben. Ihr konnte nur mit der Behauptung aus der Patsche geholfen werden, dass es ja gar nicht um das Gespräch gegangen sei, sondern um die Metadaten der Begegnung und das Ankündigungsspektakel der Tage zuvor. Auch meine amerikanischen Podcasts waren für einen kurzen Moment voll mit „Alice Weidel“.
Dass ausgerechnet ihr dümmster Fauxpas – nämlich nicht nur Hitler anzusprechen, sondern sich auch noch als Anhängerin des wahren Rechtsradikalismus von ihm als rote Socke zu distanzieren – nun plötzlich die große Lehre ist, die Elon Musk aus dem Gespräch zog, ist wirklich bemerkenswert.
Er hampelte gerade auf die Bühne und zeigte seine Version des energischen Hitlergrußes, sodass darüber nun geredet werden wird, aber mit einem Gesichtsausdruck, der ihn wieder, als Gefangenen in Simulation und Spiel, entschuldigen lässt. Wahrscheinlich werden morgen nicht nur die Fragen danach gestellt, welche Drogen da im Spiel waren.
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