Stefan: [0:00] Endlich junge Leute in der Politik und die Alten wollen ihnen erklären, wie es geht. Ja, haben sie die noch alle? Das können wir uns selber erklären. Hier Erklärung für alte Leute alias Fernsehpodcast präsentiert von… Ich weiß es nicht.
Shownotes
- Intro-Musik ist von Joscha, dem besten Audiospezialisten und Podcastdesigner des Landes. Ihr findet ihn hier: joschagrunewald.com
- Stefans Texte sind hier: stefanschulz.com
- am Mick ist Mick. Ihr findet seinen Podcast „Neben der Spur“ hier: nebenderspur.podigee.io
Fernsehmoment: [0:20] ARD Text im Auftrag von Funk, Alice Weidel und ihr Co-Chef unterwegs im Bundestag. Wenn Sie durch die Gänge laufen, werden Sie da nicht gegrüßt? Nein. Gibt’s dann Blausch? Gar nicht. Eine Minute später am Fahrstuhl. Per Du mit einem FDP-Abgeordneten.
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Fernsehpodcast
Was wir über unsere Gesellschaft, ja über die Welt, in der wir leben, wissen, wissen wir durch die Massenmedien. Triggerwarnung, hier wird Fernsehen geschaut. Einschalten, hinschauen; nicht fragen, wieso? Mit diesem Podcast halten Aliens Kontakt zur Realität, wie man sie in den Abendnachrichten für alte Leute zeigt.
Fernsehmoment: [0:57] Ich fühle mich als Anwältin der Menschen, von denen ich fühle, dass sie brutal zu über den Tisch gezogen werden. von der politischen Klasse her, zu der ich mich definitiv nicht zähle. Ein Gespräch ohne unangenehme Fragen mit ihrem Wahlkampfunterstützer Elon Musk nutzt sie für eine krude Umdeutung von Adolf Hitler als Kommunisten. He was a communist. Das war er natürlich nicht. Das ist auch falsch. Die Kommunisten wurden von den Nazis alle in KZ gesperrt oder umgebracht. Wir empören uns ja im Moment über sehr, sehr vieles und es schaukelt sich immer weiter hoch, auch durch die sozialen Medien. Und ich glaube, es wäre hilfreich, dann zwischendurch mal zu sagen, okay, wir atmen jetzt mal tief durch und setzen uns hin und setzen auch nochmal neu an im Gespräch miteinander.
Stefan: [2:16] Ja, und so frage ich dich, Mick. Bist du schon im richtigen Modus?
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Mick: [2:20] Ja, wenn mir jemand sagt, dass Adolf Hitler Kommunist war, dann sage ich, wir atmen jetzt nochmal tief durch und setzen nochmal an anderer Stelle an. Vielleicht finden wir nochmal einen neuen Grund für dieses Gespräch, auf dem wir aufbauen können.
Stefan: [2:33] Ja, also Weidel sagt das, läuft durch das Parlament und sagt, ich habe hier keine Freunde, meine Freunde sind und dann macht sie diesen neuen Elon Musk Gruß, my love goes out to you oder so, my heart goes out to you. Meine Leute sind die, die Leute da draußen, ja, das ist mein Volk.
Mick: [2:51] Ein Anwalt bin ich, ja.
Stefan: [2:52] Genau, dann schafft sie es aber nicht mal bis zum Fahrstuhl, schon wird sie angekumpelt von irgendeinem Typ, mit dem sie sich natürlich gut versteht, obwohl der aus dem demokratischen Spektrum FDP kommt. und so. Und dann ist sie mit Elon Musk in diesem Podcast und sagt, Hitler war ja Kommunist und dann der Gauland widerspricht ihr, also ihr eigener Ziehvater, sagen wir es mal so. Und dann kommt ein Hosnopf-Podcast dazu, wie, das ist doch voll krass, also ich wäre unter Hitler auch ins KZ gekommen und so, alle sind Opfer. Und Elon Musk macht noch eine Rede dazu und Höcke redet im Parlament dazu und dann kommen die Vernünftigen und sagen, wir atmen jetzt mal tief durch und dann übergeben wir ganz friedlich die Abendsgeschäfte. Es scheint sich so ein ganz bescheuertes Wuster eingespielt zu haben, dass man einfach keinen Bock auf Stress hat, was ich nicht verstehe. Denn Stress macht Spaß.
Mick: [3:44] Ja, also jetzt ist auch die Zeit für Stress, oder? Es ist jetzt nicht die Zeit für, lass uns alle nochmal tief durchatmen. Ganz im Gegenteil.
Stefan: [3:51] Ich will jetzt wissen, wer die Feinde sind und zu welchen Waffen wir greifen und wer den Job erledigt, denn ich will ja natürlich nur zuschauen, ist ja klar.
Mick: [3:59] Ich mache nur Podcast.
Stefan: [4:02] Gut, das ist jedenfalls der Tenor. Apropos Tenor. Häufiger kommt die Frage auf, wo gibt es dieses Lied zum runterladen, was wir gerade gehört haben, weil das ist ja sehr geruhsam. Also wir sind ja Zuschauer, wir kriegen ein geruhsames Lied. Das kann man nirgendwo runterladen. Das ist exklusiv für diesen Podcast hergestellt von Joscha Grunewald, der die besten Podcasts der Welt designt. Deshalb hat er zu Hause ungefähr eine ganze Wand. Auf der einen Seite steht Schallplattensammlung und auf der anderen Seite seine Preissammlung für die ganzen Podcastarbeiten, die er da macht.
Mick: [4:33] Platinplatten überall.
Stefan: [4:35] Das ist also Profi-Arbeit, was bedeutet, wir haben das natürlich kostenlos bekommen, wir sind ja Freund, aber kann man auch buchen. Kann man kufen, dann klingt der Podcast gleich viel geiler und ich wünsche mir, dass viele Podcasts sehr viel geiler klingen, denn ich gucke ja im März mit Wolfgang in der KS mal in die Politik Super Bro Podcast rein. Also Michael Bröker, Gordon Repinski, Micky Beisenherz, den gibt es noch, Robin Alexander und so, die großen Welterklärer. Und diese Podcasts klingen alle scheiße. Wir müssten eigentlich alle mal zu Joscha gehen und sich das ordentlich buchen lassen. Link ist verlinkt hier in den Shownotes zu diesem Podcast. Joschas Name bei Blue Sky und so ist auch Gru Waff. Da weiß man gleich Profi. Der macht es nicht mit Flak-Dateien, der will es unkompromiert haben.
Mick: [5:29] Niemand hat das mit Flak-Dateien.
Stefan: [5:33] Manche Leute arbeiten halt richtig. So, politische Themen. Wir haben einige und alle machen Spaß. Alle, alle machen Spaß. Lasst euch nichts anderes einreden. Für alle Leute, die früher noch dachten, was soll ich mit diesen Gedöns? Ich habe Politikwissenschaft studiert. Was ist das für ein Quatsch? Reicht das nicht als Hobby? Nein. für die Zeiten heute ist das gemacht.
Mick: [5:53] Ja.
Stefan: [5:54] Wir erleben praktische Politikwissenschaft. Ich habe mit Wolfgang auch schon kurz angesprochen.
Mick: [5:58] Als ich mein Studium angefangen habe, dachte ich noch, das ist alles komplett überflüssig. Aber jetzt macht es Sinn. Das löst sich alles auf.
Stefan: [6:05] Also ich mache mich noch lustig, weil Michel Friedmann im Gespräch in der Oper zu irgendeiner Premiere von Montesquieu anfängt und so. Drei Tage später, was war noch mal die Gewaltenteilung? Da wird es noch richtig noch mal reingeholt. Der Fürst Machiavelli, soll man das echt gelesen haben? nee, das reicht, wenn es im Seminar einer vorstellt. Und jetzt so, nee, Wortlaut wäre schon cool. Also wir erleben aufregende Zeiten. Noch sind wir alle Zuschauer, aber nicht mehr lang. Zu den Waffen, heißt es. Demnächst müssen wir auch die Lieder wieder singen, die früher gesungen wurden.
Mick: [6:36] Achso, ich dachte, du gehst darauf ein, dass wir in drei Tagen die Möglichkeit haben, uns tatsächlich zu beteiligen.
Stefan: [6:42] Das auch, aber das nützt uns gar nichts. Ich habe heute Morgen einen Text geschrieben. Oder heute Nacht.
Stefan: [6:48] Ich blogge ja wieder. Diese Texte gibt es ja auch als Audio-Version von so einer KI-Vorglisten. Ich werde den aktuellen mal heute dranhängen, weil der hat noch eine Pointe, die auf die Bundestagswahl hinausläuft. Aber die Bundestagswahl ist wirklich super interessant. Ulrich Beck hat vor 20 Jahren ein Buch geschrieben über den kosmopolitischen Blick mit der Frage, was ist eigentlich so eine Bundestagswahl? Also reformuliere ich jetzt mal aktuell. Was ist eigentlich diese Bundestagswahl? Also wir wählen so Parlamentarier und dann sehen wir im Wahlkreis, also in der Wahlkabine sehen wir so, wie unser Wahlkreisabgeordneter heißt. Das heißt, wir haben die ganze Zeit im Hinterkopf, wir sollten uns dafür interessieren, wie der heißt, weil vielleicht müssen wir ihn mal anrufen. Rachel Meadow hat ja schon eine Show jetzt gemacht. Wir jetzt alle anrufen bei den Abgeordneten, um mal zu fragen, ich habe zwar Trump gewählt, aber können Sie es mir kurz erklären, was da gerade passiert, so ungefähr. Also wir haben irgendwen im Parlament, hören aber gleichzeitig die Nachrichten, nicht mehr alle, die wir direkt wählen, kommen ins Parlament. Also da fallen noch so welche raus. Das sind so die Feinheiten des neuen Gesetzes, wie auch immer. Naja, dann haben wir jedenfalls einen Bundestag. Und man fragt sich so ein bisschen, ja, aber ich lebe doch kosmopolitisch. Also meine Filme kommen aus Amerika, mein Essen kommt aus der Schweiz, meine Sportgeräte kommen aus China und meine Kinder gehen in eine Schule, die noch nie Bildungspolitik gesehen hat. Was interessiert mich der Bundestag?
Stefan: [8:12] Ist das jetzt die Schicksalsfrage? Also da kann man ja mal so ein paar, wie soll man sagen, brauchen wir jetzt inhaltliche Aufklärung über irgendwelche Verfahren, Absläufe, Programme und Köpfe oder sollten wir einfach einem Gefühl folgen? Luhmann hat ja betont, in der Wahlkabine geht es motivlos zu. Und ich stelle in diesem Text diese eine relevante Frage, an der wir einfach die ganze Wahl entscheiden können. Denn ich sage als Populist, niemand beauftragt mich ja als Populismusbeauftragter, deswegen bin ich jetzt mein eigener Populist und sage, jetzt ist Zeit für einfache Antworten. Und zwar auf ganz einfache Fragen. Was hat dieser Milliardär davon, dass ich ihm pro Monat die Hälfte meines Einkommens schicke?
Mick: [8:55] Disruption. Wonach du suchst, ist Disruption statt.
Stefan: [8:58] Ich brauche jetzt Disruption.
Mick: [9:00] Das Zauberwort der Stunde. Ja, nur halt im richtigen Sinne. Aber ja, letztendlich suchen wir danach. Das ist lustig, dass du das sagst mit diesem Gefühl, was macht der Bundestag eigentlich mit uns und was bedeutet Politik. Also wir beschäftigen uns ja jetzt täglich damit irgendwie, das heißt, es ist immer da, aber trotzdem ist man damit ja auch immer in so einem abstrakten Raum unterwegs, man macht halt ein bisschen Horse Race, also mir geht es zumindest so, ich betrachte es auch so wie so ein Fußballspiel, welche Partei macht gerade was und was ist irgendwie clever und was funktioniert nicht. Und dann sitzt man irgendwie so vor dem Kanzlerduell und schaut sich das anderthalb Stunden an und denkt sich einfach, wer sind diese beiden Dudes? Also ich fand das so absurd, da zu sitzen und einfach, also ich meine, Olaf Scholz kennt man jetzt ja schon einen Moment, aber nochmal so Friedrich Merz da stehen zu sehen und zu hören, wie Friedrich Merz dann davon redet, wie er mit Donald Trump und Putin kommuniziert. Und das soll jetzt nicht arrogant rüberkommen, aber ich dachte so, ja, das ist so, als würde ich jetzt mich da hinstellen und sagen, wie ich mit Putin und Donald Trump… Also, weil woher soll er das wissen? Also, er hat doch keine Ahnung. Er hat keinerlei politische Erfahrung. Er ist einfach nur ein Typ, der halt irgendwie in diesen Reihen der CDU aufgestiegen ist. Jetzt irgendwie in drei Wochen soll er Weltpolitik mitbestimmen und soll da irgendwie mit den großen faschistoiden Männern diskutieren. Also, es ist doch absurd eigentlich, dass es…
Stefan: [10:17] Ja, man fragt sich auch so ein bisschen… Okay, diese politischen Entscheidungen, die da getroffen haben, sind, wenn man es politikwissenschaftlich austrägt, irgendwie kollektiv bindend. Also sie haben so eine extrem große Reichweite, auch die Leute, die von Unwissenheit beschlagen sind, wie 99,9% und ich auch, die sind trotzdem betroffen, aber die inhaltliche Tiefe dieser Entscheidung ist doch relativ gering. Also die Frage meines Wohlseins zum Beispiel, ja, hängt sehr entscheidend davon ab, ob meine Tochter nach Hause kommt und sagt, ich habe eine 4 oder ich habe eine 1 geschrieben.
Stefan: [10:50] Und die Ukraine könnte auch eine Rolle spielen, ja, aber es ist jetzt nicht maßgebend. Und ich frage mich so ein bisschen, wenn das in aller Leben, so ein bisschen, aber dafür in aller Leben, also wenn die Tragweite der Entscheidung nicht durch die Intensität mein Leben betreffend, sondern einfach nur die Reichweite aller Leben betreffend. Aber alle nur so ein bisschen. Gut, die Ukrainer natürlich entscheiden mehr in der Ost-, aber selbst in Kiew, ja, sind die Leute jetzt nicht so, das ist so, als würden wir in Stuttgart entscheiden, ob wir jetzt Sachsen abgeben an die Polen oder nicht, weil sie mit so einem großen Panzer da rumfahren. So, kann man nicht einfach mal so ein bisschen sehen, dass Trump nicht ganz Unrecht hat, wenn er sagt, wir machen das jetzt einfach mal. Es ist ja auch so, ich gehe jetzt einfach hin und sage, wir hören das ja auch gleich, ohne das mit jemandem abzusprechen. Allein der Sprechakt, der macht die Politik in der Hinsicht, stimmt das ja auch, also er bestimmt jetzt einfach die Gesetzgebung, also die Gesetzgebung, Anführungszeichen. Er steht einfach neben Netanjahu, wo er sagt, Gaza gehört jetzt mir.
Stefan: [11:52] Das ist die beste Invasion, wie heißt das hier, wenn man es annektiert und so. Überhaupt, ja. Einfach durch den Sprechakt. Ich stehe einfach da und sage, aber jetzt greifen wir schon wieder vor.
U18 Wahl
Stefan: [12:01] Wir wollen das hier programmatisch aufziehen und machen das mal so. Es gab eine Thematisierung einer U18-Wahl. Wir hören mal eine Moderation und danach machen wir uns Gedanken.
Fernsehmoment: [12:13] Junge Menschen unter 18 konnten in der zweiten Februarwoche in ausgewählten Schulen und Jugendzentren für die Parteien abstimmen, die auch zur Bundestagswahl zugelassen sind. Fast 170.000 Jugendliche machten bei den sogenannten U18-Wahlen mit und wählten ein Parlament, das ziemlich anders aussähe als das der Erwachsenen. Das Ergebnis ist nicht repräsentativ. Interessant ist es schon.
Stefan: [12:51] So, Forsa macht eine Umfrage. Wir haben 1017 Leute gefragt. Ist das repräsentativ? Ja. Warum? Ja, wir haben das gewichtet. Also 1000 Leute, 5% haben gesagt, sie wählen FDP. 5% von 1000, also wie viel? 7 Leute haben gesagt, wir wählen FDP. Also haben sie das gewichtet hoch auf, nee, wir meinten 200 oder so, keine Ahnung, und dann, ja, also total Banane. Hier, ich meine, ich blicke hier drüben auf eine Schule, in der gehen so viele Schüler, eine Forsa-Umpfrage, die repräsentativ und dann abends im Deutschland-Trend gemeldet wird, ja, hat nicht die Reichweite, wenn ich hier die Schüler einfach frage, in dieser einen Schule. Jetzt heißt es hier, mehrere Schüler, also mehrere ausgewählte Schulen, es summiert sich auf 170.000. Ist zwar immer noch nur ein Prozent sozusagen der Minderjährigen, aber es ist ein Prozent und nicht nur tausend Leute von zwölf Millionen oder 80 oder 60 Millionen. Und dann schiebt sie hinterher, ist aber nicht repräsentativ. Ich finde, wir machen jetzt, wenn schon angewandte und praktische Politikwissenschaft überall.
Mick: [13:56] Ja, finde ich.
Stefan: [13:57] Dann auch hier.
Mick: [13:58] Ja, das ist eigentlich albern.
Stefan: [14:00] So, und jetzt gibt es dann ein Ergebnis, das ist natürlich ganz interessant.
Fernsehmoment: [14:03] Hier wählen die Jungen. Hier hat ihre Stimme Gewicht. Demokratie erlebbar machen.
Stefan: [14:09] So, das Entscheidende war ja nicht, dass sie nicht repräsentativ ist, sondern das Entscheidende ist, sie ist einfach egal. Man hat die jungen Leute gefragt und so weiter. Und dann den Bericht anzufangen mit, hier hat ihre Stimme Gewicht.
Fernsehmoment: [14:20] Hier wählen die Jungen. Hier hat ihre Stimme Gewicht. Demokratie erlebbar machen. Bei der U18-Wahl lernen, die Schülerinnen und Schüler wie Wählen unter Realbedingungen funktioniert. So wie am Wilhelm-von-Siemens-Gymnasium in Berlin. Sie setzen ihr Kreuz für die Themen, die ihnen wichtig sind. Migration, Wirtschaft, Umwelt, Tierschutz. Aber es ist schon schwer, das alles unter eins zu bringen quasi. Also so Bildung, weil wir sind ja gerade in der Schule und es betrifft uns ja, was die halt da oben über unsere Bildung entscheiden. Oder auch die Wirtschaft, dass es nicht so weitergehen kann, dass es so weiter runterrastet bei uns. Oder wie mit den Kriegen umgegangen wird, dass es auch besser gemacht wird oder auch anders gemacht wird. Also ich wünsche mir vor allem, dass halt die Parteien, die halt dann führen und so, das machen, wofür man sie gewählt hat. Und so haben die unter 18-Jährigen gewählt.
Stefan: [15:11] Ja, bevor das Ergebnis kommt. Also dieses Ergebnis hier ist von Leuten, die mittlerweile zur Hälfte irgendwann mal gefragt werden, wir haben uns hier mal so ein Mathe-Abitur ausgedacht, du hast jetzt fünf Stunden Zeit, mach das mal. Das ist eine Herausforderung, die niemand ohne Vorbereitung besteht, außer irgendwelche Mathe-Professoren. Du kannst 10.000 Leute auf der Straße spontan ansprechen, ob sie diese Aufgabe lösen. Das Ergebnis ist, null Leute können das. Und das war nur in Mathe. Morgen schreiben wir Englisch, dann kommt Geschichte und so. Ganz Deutschland würde komplett scheitern. Du kannst Aber … Mit zwei Promille ins Wahllokal trockeln und sagen, ich will hier wählen. Keiner kann es dir verweigern. Du kannst demenzkrank im Bett liegend, drei Bodybuilder schieben dich rein und halten dir den Stift. Keiner kann es dir verweigern. Du kannst jemanden umgebracht haben mit Deutschland. Wenn es vorbei ist, keiner kann es dir verweigern. Matheabitur schreiben und bestehen? Nee, sorry, du bist unmündig, das geht so nicht. Also absurd.
Mick: [16:19] Ja, ich finde das auch absurd. Ich finde auch, man sollte sie mitmachen lassen. Wir haben nachher ja auch noch so einen anderen Bericht, glaube ich, irgendwie zu Handys und wie gehen die jungen Menschen damit um und so. Und ich finde das auch immer eimern, weil man das alles so projiziert, so auf die jungen Geister, die noch nicht aufnahmefähig sind. Und dann ist man selber so auf Twitter und sieht so lauter 50-Jährige Egons, die irgendwie komplett verschwörungstheoretisch verseucht sind und den ganzen Tag auf TikTok rumhängen. Denkt sich so, wie viel schlimmer kann das eigentlich sein bei einem 17-Jährigen? Also da ist zumindest noch eine Grundbegeisterung da. Ich kann mich auch daran erinnern, wir hatten das auch, dieses Wählen unter 18 und da kam so ein richtiger Demokratie-Hype auf. Also ich war nie so begeistert zu wählen, glaube ich, wie so in der Phase zwischen, sagen wir mal, 16 bis irgendwie 21 oder so. Weil man es da zum ersten Mal machen kann, man setzt sich damit tatsächlich auseinander, man ist irgendwie politisiert und so und man möchte eigentlich teilhaben und man darf nicht. Und ich verstehe es bis heute nicht, warum wir nicht einfach wählen ab 16 machen. Ich finde, ab dem Alter ist man, also man trifft auch keine dümmeren Entscheidungen ab Menschen ab 40, würde ich sagen.
Stefan: [17:17] Ja, eben. Und unter dieser Maxime gucken wir uns diese Ergebnisse hier an, denn ich möchte sie wie folgt labeln, ganz explizit. Wir kriegen hier jetzt ein Wahlergebnis von Leuten, die wirklich drüber nachgedacht haben, die echte Fragen beantwortet haben vorher, die in einem Safe Space mit ihrem Lehrer reflektiert haben, um was es hier geht, die von den Sorgen und Nöten ihrer Mitschüler gehört haben, um auch mal diese Perspektive einzunehmen. Hier geht es nicht um Leute, die abgestimmt haben, nachdem sie irgendwie zehn Stunden auf Facebook abhängen und sich dann Triell angeschaut haben oder irgend so einen Scheiß. Sondern hier ist the real thing. Jetzt gehen wir ins Eingemachte. Das ist die Realität in Deutschland, wie sie sein sollte, wie sie sich die wichtigste Altersklasse, die wir haben, nämlich unsere Zukunft, wie sie sich die Politik wünscht. Und das Ergebnis sieht so aus.
Fernsehmoment: [18:09] Und so haben die unter 18-Jährigen gewählt. Klare Siegerin, die Linkspartei. Sie konnte sich im Vergleich zu 2021 fast verdreifachen. SPD und Union mit leichten Verlusten. Die AfD hat knapp 10 Prozentpunkte dazugewonnen. Große Verluste beim Wahlsieger der U18-Wahl von 2021, den Grünen. Stark verloren auch die FDP, neu dabei das BSW.
Stefan: [18:35] So, 20 Prozent Linke plus 18, SPD plus, sagen wir mal, 12 Grüne. Wir sind hier also bei 12, 32, 50. Also nicht solide, aber ein deutlicher progressiver Drall. Und dann so 31, 32 FPÖ, ÖVP, CDU, AfD. Mit ein bisschen FDP, die hier keine Rolle spielt, weil 3-Prozent-Hürde gilt natürlich immer. auch hier, BSW, FDP, also nicht dabei. Ich halte das für, das ist, also so wäre es sehr klug, das zu machen.
Mick: [19:13] Ja.
Stefan: [19:14] Ein leichter Überhaken von progressiven Leuten.
Mick: [19:16] Bitte mach weiter so, ja, wir wären dabei.
Stefan: [19:18] Also einfach kluge Leute, die mitdenken und echte Probleme lösen wollen und die dann eingefangen werden von so 30, 40 Prozent, die einfach rumpöbeln, laut sein wollen und bei denen wir sagen, das Motto der Bundeswehr ist, wir kämpfen dafür, dass du dich so äußern darfst. Wir vergessen dich nicht, wir übersehen dich nicht, wir lösen auch deine Probleme. Geh raus, spiel Fußball, aber verprügeln wenigstens niemanden, so ungefähr. Also es ist einfach ein sehr vernünftiges Wahlergebnis. Jetzt haben wir hier so einen kleinen Exkurs. Merz stellt mal dagegen, wie er sich jetzt die Zukunft uns aller vorstellt.
Fernsehmoment: [19:53] Machen Sie sich ehrlich, Herr Merz, was kommt auf uns zu? Welche Belastungen? Welche Zumutungen? Anstrengung, Ärmel aufkrempeln, anpacken und alle zusammen wieder eine größere Wirtschaftsleistung.
Stefan: [20:07] Wie genau sieht das Gespräch mit dem Politiklehrer, dem man seine ernsthaften Sorgen schildert, aus, damit er einem erklärt, was Merz hier gerade gesagt hat?
Mick: [20:18] Ja, ich saß auch davor und dachte so, also jedes Mal wieder. Ich meine, wir befinden uns auch irgendwie in so einer Phase vielleicht. Wahrscheinlich ist das schon immer so. Wahrscheinlich ist das Quatsch, dass es nur eine Phase ist. Aber diese Worthülsen werden tatsächlich täglich absurder. Und es ist auch so in verschiedenen Politikfeldern. Wir haben einmal die Worthülse von, ja, Sicherheit ist irgendwie konstant bedroht. Also in ein paar Jahren werden wir uns noch freuen über 5%-Ziel für die NATO, weil dann werden wir vielleicht das Dreifache davon ausgeben. Also dieser Sicherheitsdiskurs, wo es um irgendwelche vagen Bedrohungen gibt, von denen niemand sagt, wie die vage Bedrohung eigentlich aussieht real. Und der Kontrast dazu ist dann auf der Seite des Arbeitsdiskurses, ist dann dieses, wir müssen alle anpacken, wir müssen die Ärmel hochkrempeln und so. Gestern gab es auch wieder der Arbeitgeberverband und Chefs und so, Die machen dann auch alle Interviews und es ist überall das gleiche. Wir müssen mehr Leistung bringen, jetzt müssen jetzt alle mit anpacken und so. Und man sitzt da vorne und denkt so, was soll… Also selbst wenn ich jetzt wollte, was genau soll ich jetzt als Individuum anpacken eigentlich an der Stelle? Also ich gehe halt zu meiner Arbeit, ich bin auch gar nicht so viel krank. Dann mache ich meine Arbeit und dann gehe ich nach Hause und dann kriege ich dafür Geld. Und das ist mein Anpacken in dem Sinne. Also alles andere ist irgendwie außerhalb meiner Kontrollzone. Also was kann denn der Facharbeiter bei VW dafür, dass sich die Chefs, die 3,5 Millionen Euro im Jahr verdienen, irgendwie verzockt haben? Wo soll der denn jetzt mehr anpacken? Der macht doch seine 40-Stunden-Woche.
Stefan: [21:39] Das ist so ein typischer März. Er sitzt seit 30 Jahren in der Politik rum oder seit 40 und erklärt uns irgendwas von Angebotsorientierung. Die Politik muss hier steuern, das muss alles groß geregelt werden. Bis es um den Einzelnen geht, der soll mal von sich aus so ein bisschen drüber Angebote, also das ist quasi die Angebotspolitik des kleinen Mannes. Ja, ich weiß, du hast einen 40-Stunden- Arbeitsvertrag, aber mach doch 44, ist besser für alle. Jetzt mal die Ärmel hochkrempeln. Im Grunde ist übrigens dieses Ärmel hochkrempeln, das ist Robert Habecks Instagram-Bild.
Mick: [22:14] Ja.
Stefan: [22:15] Sein Avatar. Also hier sind wir, hier sehen wir schon, wo die Koalitionen so geschmiedet werden.
Mick: [22:21] Ja, ich finde es auch, also vielleicht ist es auch einfacher, das als Politiker zu sagen, ich weiß, das ist jetzt auch populistisch so, aber wenn man halt selber nicht arbeitet, also dann ist es vielleicht einfacher irgendwie zu vermitteln. Also, was bedeutet das für jemanden wie Friedrich Merz, nicht die Ärmel hochzukrempeln? Das bedeutet irgendwie drei Pressetermine am Tag halt noch mehr reinquetschen in seinen Alltag, damit er halt Bundeskanzler wird. Aber so sieht mein Alltag ja nicht aus. Also ich habe jetzt de facto nichts davon, wenn ich jetzt vier unbezahlte Arbeitsstunden halt irgendwie mehr mache. Also das ist einfach keine Lebensrealität und ich finde es auch seltsam, dass das irgendwie auch gesellschaftlich so angenommen wird. Also dass dann auch jemand sitzt und dann so sagt, Herr Merz, machen Sie es doch mal ehrlich, auf was kommt jetzt da auf uns zu an Verkürzung? Ich weiß es doch schon. Das finde ich irgendwie einen falschen Diskurs. Also ich finde, Politik ist dafür da, dass wir halt das so zu organisieren, damit sie uns halt nicht sagen muss, das liegt jetzt an uns. Also jetzt können die alle mehr anzupacken. Es ist doch euer Job, irgendwie zu garantieren, dass genug Mittel da sind und dass man einen gesellschaftlichen Ausgleich schafft zwischen Arbeit, Wohlstand, Leistung. Was hat das denn mit mir als Individuum zu tun?
Stefan: [23:26] Was mich vor allem nervt, ist, dass Merz keine Ahnung hat, wovon er spricht. Mir ist gestern mein E-Bike kaputt gegangen. Also man drückt auf den Knopf und es geht einfach nicht an. Und E-Bikes sind ja nun Fahrräder, die, wenn sie aus sind, ein bisschen schwerfälliger sogar noch fahren. Also sind ja dann Anti-E-Bikes sozusagen. Also man kann sich nicht einfach so ohne Strom fahren. Da bricht für mich natürlich mein ganzer Alltag, ich will jetzt nicht sagen mein Leben, mein Leben gefühlt, aber tatsächlich so bricht mein Alltag zusammen. Ich komme ja nirgendwo mehr hin. Das ist ja totale Scheiße. Und wenn solche Leute, die einfach diesen öffentlichen Bereich, wo man sein Fahrrad fährt, nicht kennen, weil sie nur Autotür, Bürotür, Versammlungsdingtür, Vortragstür, Autotür. Ich habe Hunger, können Sie mir was bringen? Ja, na klar. Ich stehe doch auf der Liste, was ich will und so. Also werden immer bewirtet, werden immer befördert, stehen dann in dem Studio und sagen, packen Sie mal an. Das ist einfach, so geht es nicht. Also da muss man auch, da muss das Studio, also sagen wir mal so, bei Alice Weidel hat sich jetzt so ein Studio einfach mal getraut, komplett zu lachen. Also das Publikum sitzt einfach da und sagt, oh Gott, das ist so nervig, also wir lachen sie jetzt aus. Wir haben uns jetzt dafür entschieden, der politische Diskurs ist, wir lachen sie aus. Ich finde, kann man überall machen. Merz macht den Mund auf, erstmal lachen alle. Es ist Karnevalszeit.
Mick: [24:41] Ja, ich meine, das ist ja auch das, was ich dann im positiven Sinne auch mit Disruption meine, dass man sich das halt nicht, also wie ich schon beim letzten Mal meine, diese politische Kultur von der Politiker erzählt dir irgendwas und du sitzt artig daneben und klatscht halt. Weil es ist halt so eine Politiker-Aussage. Also wird geklatscht, da sagt jemand, wir müssen mehr anpacken. Dann bist du so, yeah, anpacken. Das ist doch Quatsch. Das hat doch mit deinem realen Leben nichts zu tun. Also da muss man doch danach fragen, was bedeutet das dann konkret? Und sobald du bei der CDU dann konkret wirst und weggehst von diesen Worthülsen und ich finde ihn davon dann auch journalistisch nicht so stehen lassen, bis du halt bei, naja, was Friedrich Merz unter Anpacken versteht ist, dass die Reichen mehr bekommen, damit sie mehr investieren. Das ist die Idee und wir alle weniger. Ich meine, das ist ja der Plan. Also es hat ja nichts damit zu tun, dass ich die Ärmel hochkrempel, sondern dass mir dann der Arbeitgeberpräsident halt erzählt, ja, vielleicht Mindestlohn erhöhen, keine gute Idee. Und das ist dann das Anpacken, was von oben auf mich zukommt. Ich werde dazu benötigt anzupacken, in dem Sinne, dass ich weniger verdiene, dass ich mehr Steuern zahle und so weiter und so fort. Während andere sich dann irgendwie einen Lenz machen davon. Also das kann man doch als Diskurs so nicht stehen lassen.
Stefan: [25:44] Da hört man schon, wir mögen diese Politiker nicht aus derselben Altersklasse. Es betrifft alle. Wir hören jetzt noch so einen anderen Clip. Wir haben ja eben gehört, die Linke liegt da vorne bei den jungen Leuten. Jetzt mischen sich plötzlich so Ältere ein.
Fernsehmoment: [25:57] Minka Dott ist schon wesentlich länger dabei. Mehr als zehn Jahre saß sie im Berliner Landesparlament. Auch sie wurde vom plötzlichen Mitgliederzulauf überrascht. Die Euphorie der jungen Genossinnen und Genossen gelte es jetzt in Realpolitik umzumünzen. Die sind jetzt sozusagen Politiker des Herzens und denen fehlt nur noch so ein bisschen Grundlage. Warum und weshalb und was kann man machen, weil alleine klagen und alles besser wissen, das bringt ja am Ende auch nichts.
Stefan: [26:28] So, Realpolitik. Was ist Realpolitik und wem muss sie erklärt werden? Diese Frage stellt sich ja nun seit ein paar Tagen ganz, ganz, ganz anders. Real in der Politik sind Sachen, die sich Minka und Friedrich überhaupt nicht vorstellen können. Von wegen immer, ach die jungen Leute wollen ja immer eine Utopie oder irgendwas. Nein, die alten Leute sind mittlerweile so im Denken beschränkt, dass sie sich die Realität, wie sie tatsächlich ist, vorstellen können, also erst recht nicht erleben, fühlen und gestalten. Das ist bei jungen Leuten ganz anders. Weshalb wir uns jetzt und wir repräsentieren jetzt mal die jungen Leute, du bist ja wirklich noch jung, ich fühle mich natürlich auch jung.
Neues Amerika, lahmes Europa
Stefan: [27:15] Wir gucken uns jetzt an, was hier passiert ist mit J.D. Vance in Deutschland. Er hat eine Rede gehalten und so weiter und es geht hoch her. Und wir müssen jetzt neu herausfinden, was Realpolitik heißt. Was ist die Realität der Politik? Wir hören hier eine Moderation zur Rede vom 14., ja, vor ziemlich genau einer Woche.
Fernsehmoment: [27:38] Schönen guten Abend. Alle Augen waren auf ihn gerichtet und die wurden immer größer, als der Vizepräsident der USA auf der Münchner Sicherheitskonferenz zu einem großen Rundumschlag ausholte. Aber nicht etwa gegen China oder Russland, sondern gegen die EU. Diese zerstöre sich von innen, weil sie unter anderem die freie Meinungsäußerung einschränken würde, sagte Vance seine Meinung frei heraus und mischte sich dann auch noch in den deutschen Wahlkampf ein.
Stefan: [28:07] So, es ist ein bisschen so, Donia Hayali hat natürlich keinen Plan von nichts, aber die Berichterstattung darüber hinaus, ich fand sie gar nicht so verkehrt.
Mick: [28:14] Ist auch okay.
Stefan: [28:15] Denn es gibt so ein individuelles Erwecken, also man sieht so, okay, das passt nicht zu dem, was in meinen Geschichtsbüchern steht oder was ich letzte Woche in den Nachrichten erzählt habe. Das ist was Neues. Und dann versucht man das allgemein verständlich zu machen und es schimmert durch. Das kollektive Bewusstsein dafür ist noch nicht da, Verfahren erst recht nicht. Aber die individuelle Einsicht bei demjenigen, der spricht, also in dem Falle Andreas Künast zum Beispiel als Berichterstatter, die sieht man schon durchschimmern. Und das finde ich erfrischend, ehrlich gesagt. Es scheint nicht immer nur schlechte Nachrichten gepaart mit schlechter Berichterstattung zu geben. Es scheint, also der Ton ist so ein bisschen neu.
Fernsehmoment: [29:00] Als die Vertreter der deutschen Regierung an diesem Morgen dem Bruch mit den Vereinigten Staaten entgegen eilen, haben die Vertreter der amerikanischen Regierung schon eine ganze Salve von Forderungen veröffentlicht. Die Deutschen sollen zusammenarbeiten mit der AfD, die Massenmigration beenden und die Angst vom eigenen Volk ablegen. Das war noch vor dem Frühstück. Noch einmal tief ausatmen, dann beginnt ein Kulturkampf, wie ihn die Münchner Sicherheitskonferenz noch nicht erlebt hat. Die neue US-Regierung nehme keine Rücksicht, fängt Bundespräsident Steinmeier an, auf etablierte Regeln, auf Partnerschaft und gewachsenes Vertrauen. Aber ich bin überzeugt, es ist nicht im Interesse der Staatengemeinschaft, dass dieses Weltbild das allein dominierende Paradigma wird. Regellosigkeit darf nicht zum Leitbild für eine Neuordnung der Welt werden, meine Damen und Herren.
Stefan: [29:54] Es ist ja keine Regellosigkeit, sondern die neuen Regeln.
Mick: [29:57] Neue Regeln, ja.
Stefan: [29:59] Am Ende war ja eh diese Frage, ist die Globalisierung vorbei? Nein, es ist Chinas Globalisierung und jetzt ist es plötzlich wieder eine neue amerikanische Regel, die da greift. Also klar, alle sind so ein bisschen verwirrt, aber die Zäsur ist groß, sie ist vorhanden, sie ist da, sie muss beachtet werden. J.D. Vance, ich werde das ganz ausführlich mit Wolfgang auch nochmal besprechen, weil wir uns seit Monaten fragen, was ist los mit diesen Politikern? Rutger Breschmann hat dieses Buch geschrieben mit der Frage, warum setzen sich immer diese Asozialen durch mit dem schlechtesten Menschenbild, die irgendwie wie Churchill glauben, also wenn hier der Krieg losbricht, dann erstattet. Großbritannien am Egoismus der Leute und was passiert. Der größte Bombenhagel, der jemals passierte und die Solidarität war nie so groß wie in diesem Moment und die Leute erinnern sich noch Jahrzehnte eigentlich auch so ein bisschen wohlwollend daran, wie das damals war im Krieg, als alle zusammengehalten haben. Und das können sich Politiker nicht vorstellen, weil sie ihr eigenes Weltbild, also wenn hier Kuhlen fliegen, denke ich erstmal an mich und so, das, übertragen sie auf alle was natürlich zum einen ein Fehler ist, aber zum anderen das Erfolgsrezept, was sie durchgesetzt hat in der Ochsentour, weshalb sie Chefs geworden sind, ihrer Parteien, der Regierung und so weiter und so fort. So, und J.D. Vance, wir hören das mal hier in dem Bericht und danach zusätzliche Informationen.
Fernsehmoment: [31:25] Man wüsste gern, wie J.D. Vance seinen Kindern erklärt, was Papa in Deutschland zu tun hat. Vielleicht ja so, wie er es auch den Deutschen erklärt. Es gebe einen neuen Sheriff in Washington und der habe eine andere Meinung als die Leute hier. Deputy Vance war bei Steinmeiers Rede noch nicht im Haus und er wird schon wieder weg sein, wenn ihm die deutsche Regierung öffentlich antwortet. Vance will nicht über die Ukraine reden, nicht über Russland, nicht über Gaza. 18 Minuten und 57 Sekunden lang verkündet der Vizepräsident der USA die Kritik des neuen Sheriffs an Europa. Wir sehen, wie europäische Gerichte Wahlen aufgehoben haben und ranghohe Vertreter damit drohen, noch weitere aufzuheben, behauptet Vance und wirft erst Europa und dann speziell Deutschland vor, die Demokratie und die Meinungsfreiheit zu missachten. Es gibt keinen Platz für Brandmauern, entweder hält man das Prinzip Demokratie aufrecht oder nicht. Auch hier in München haben die Organisatoren dieser Konferenz Abgeordneten von populistischen Parteien verboten, an unseren Gesprächen teilzunehmen. Wenn es geht, ohne Fragen zu beantworten und ohne Antworten abzuwarten.
Stefan: [32:45] So, er geht also direkt nach seiner Rede. Er wollte hier nur noch etwas verlautbaren.
Mick: [32:49] Ja, er hat nur den Aufschlag gemacht.
Stefan: [32:52] J.D. Vance ist 1984 geboren. Der ist also ein Jahr jünger als ich. Und es ist, glaube ich, ziemlich deutlich, warum jemand wie er Vizepräsident wird und ich nicht. Denn das Programm in Europa für J.D. Vance sah so aus. Er kommt an, fährt am Abend nach Dachau, um sich den Konzentrationslager der Nationalsozialisten anzuschauen. Fährt dann nach München, trifft sich morgens mit all den Einzelnen, also mit Werz, mit allen möglichen Leuten, die da sind. Scholz war ja noch nicht da. Er hat Termine mit von der Leyen und so. Und alle sagen, alle, ich habe dann diese Podcast-Clips, wo einfach alle sagen, ja, ganz cooler Typ, mit dem kann man gut reden und so weiter und so fort. Und dann geht er auf die Bühne und hält eine Wahlkampfrede für die AfD. Und zwar im Wortlaut.
Stefan: [33:48] Und das muss man schaffen. Nach Dachau fahren, den Leuten etwas im nahen Kampf vorgaukeln, dass man ein total cooler Typ ist, um dann zu mahnen, dass das mit Dachau doch gar nicht so eine schlechte Idee war. Was habt ihr denn da dagegen? Free Speech. Und das muss man praktisch auf die Bühne kriegen und dafür muss man geistesgestört sein, das ist die ganz einfache Antwort diese Leute, die jetzt regieren sind alle geistesgestört in Amerika, und man muss sich jetzt schon darüber, also einfach damit abfinden das wird so auch kein gutes Ende nehmen, nee, also zwischenmenschlicher Ebene, Elon Musk, J.D. Vance Trump, wir haben das gesehen in Deutschland und in Deutschland ist es noch nicht ganz so abgedreht, ja? Aber die Leute beginnen mit einem Selfie und alle haben gute Laune. Und ein Jahr später… Sind die alle kurz vorm Bord. Einfach nur, weil sie nicht verschleiern könnten, dass sie es waren. Ermorden die sich nicht gegenseitig. Das ist der Zustand der Politik. So, und in Amerika, das wird kein gutes Ende nehmen. In einem Jahr ist da einfach durcheinander.
Mick: [34:58] Es ist ja jetzt schon durcheinander, ja.
Stefan: [35:00] Naja, aber noch ist die Zeit, in der der Kongress noch tagt. Das heißt, die Leute sind noch nicht in ihren Wahlkreisen. Sie haben noch nicht direkt gehört, wie die Wähler das so finden, was da passiert.
Stefan: [35:09] Trump kann noch seine Executive Orders schreiben. Das war wie beim letzten Mal, weil immer noch alle Journalisten ahnen, Executive Order, okay, ich reportiere, was da drin steht, er muss sich noch nicht zum Kongress trauen, um dort irgendeine Mehrheit für irgendwas zu organisieren, wenn er es versucht, wie sein komischer Hackset, muss J.D. Vance hinfahren und die 101. Stimme abgeben, weil sie ihre Reihen schon bei solchen Fragen nicht geschlossen haben beim Personal und Rubio wurde selbst von den Demokraten 100 zu 0 mitgestürmt, also eigentlich sind die alle noch auf einer Seite, das wird kein gutes Ende nehmen. Und zwar relativ schnell wird sich das auch zeigen, jetzt um, ja, ich meine, Trump hat auf dem Instagram-Kanal des Weißen Hauses, ja, ein Times-Cover, wie er als König.
Stefan: [35:56] Wie laut der Sprung, hier, lang lebe der König und so, ja, also er verherrlicht sich gerade selber so, um die Leute noch in sein Band zu schlagen, damit noch nicht auffällt, dass es jetzt schon alles nicht mehr passt. Dieses Gespräch von Trump mit Musk für Fox News bei Sean Hannity. Wer das sieht, weiß, das nimmt kein gutes Ende, weil es jetzt schon nicht mehr zusammenpasst. Die Europäer so, unsere Freunde, nein, nein und so weiter. Also wir gucken uns jetzt diese Berichterstattung hier an. Es ist grotesk. Es ist sagenhaft dumm und bescheuert, was wir hier als europäische Reaktion so sehen. Es ist wirklich schlimm. Stellen wir mal langsam ein. Es gibt keine Bilder von diesem Treffen, wie Merz auf Wenz trafen.
Fernsehmoment: [36:43] Keine Bilder gibt es von den Gesprächen, die zwei deutsche Kanzlerkandidaten mit Vizepräsident Wenz führten. Erst CDU-Chef Merz und dann in einem anderen Hotel AfD-Chefin Weidel. Ein Treffen mit Scholz gibt es nicht.
Stefan: [36:58] So, also er trifft Politiker. Merz äußert sich dazu auch uns gegenüber nicht. Annalena Baerbock in Verantwortung, deutsche Außenpolitik schon. Hier wird jetzt eine Frage gestellt, sie gibt eine Antwort und ich möchte nochmal kontextualisieren. Dieser Typ, 40 Jahre, null internationale Erfahrung, kein Plan von nichts, fährt nach Dachau und ist dort so beeindruckt davon, dass er eine Hitler-Rede in München hält. Und dann kriegt Annalena Baerbock eine Frage.
Fernsehmoment: [37:28] Haben die USA heute die Sicherheitspartnerschaft und auch die Wertegemeinschaft beerdigt? Nein.
Stefan: [37:38] Das kann nicht wahr sein.
Mick: [37:41] Ich finde das auch crazy. Der Trott der deutschen Politik und ich glaube, also man kann ja jetzt da den langen Weg machen, ich glaube ja auch immer, das hat was mit unserem politischen System zu tun, das hat was mit der Trägheit in unserem politischen System zu tun, die auf die Politik ausstrahlt und so. Ja, Deutschland ist einfach ein träges Land, wenn es um solche Entwicklungen geht. Wir halten an allem irgendwie fest und wir versuchen da irgendwie so den Weg der politischen Kultur und der Geordnetheit durchzulaufen. Aber es ist schon crazy zu sagen, nee. Nee, das sind unsere Buddies, ja, der will Gaza kaufen und in der Ukraine macht er jetzt alleine Diktatfrieden so, aber klar, sonst verstehen wir uns gut, sonst läuft es gut.
Stefan: [38:20] Ich meine, ein bisschen vorausgedacht, 2026, Olympische Spiele in Los Angeles, sie finden in Kalifornien statt, einem freien Land dieser Welt, von der UN anerkannt, weil man sich losgesagt hat von Amerika. Man ist nach Deutschland die viertgrößte Volkswirtschaft der Welt. Wir kriegen die Frage an Annalena Baerbock oder wer auch immer dein Außenminister ist. Ja, jetzt wo Truppen vor Washington stehen und President Trump, man weiß nicht genau, ob er noch am Leben ist und so, ist das immer noch eine deutsche-amerikanische Freundschaft? Ja.
Mick: [38:56] Ja.
Stefan: [38:57] Er hat sich nichts verändert, es ist nichts passiert, gehen Sie weiter. Ich will Sie nicht verunsichern. Also einfach, es ist grotesk, wir hören Ihre Antwort mal in Länge.
Fernsehmoment: [39:05] Auch die Wertegemeinschaft beerdigt? Nein. Zugleich habe ich gleich zum Auftakt dieser Sicherheitskonferenz deutlich gemacht, dass mit Blick auf die Wahlen in Deutschland nur ein einziger entscheidet und das sind die deutschen Wählerinnen und Wähler.
Stefan: [39:20] Ja, also es gibt diese Videos auf TikTok und überall, wo man sie so sieht. Autounfälle. Leute fahren über die Straße, jemand crasht in sie an der Seite rein. Die ganze Autoseite ist aufgerissen, der Beifahrer ist herausgerissen. Alles ist blutüberströmend, aber die Leute sind im Schock, treten aufs Gaspedal, das Auto bewegt sich noch so ein bisschen, weil sie müssen ja zur Arbeit. Also man blendet die Realität so weit es geht einfach aus. Hier ist nichts passiert und so. Und so ungefähr, so ein TikTok-Video ist jetzt im Grunde diese Arbeit dieser Bundesregierung. Baerbock dankt jetzt Amerika nochmal, dass uns die Demokratie gegeben wurde.
Fernsehmoment: [40:00] Dass wir ein großes Glück haben, dass die Vereinigten Staaten von Amerika die Demokratie zu uns gebracht haben und wir für diese Rechtsstaatlichkeit, die uns so stark gemacht hat, für unseren Wohlstand, dass wir für den einstehen. Das bedeutet auch eine wehrhafte Demokratie zu sein. Aber Frau Oßmann.
Mick: [40:17] No one cares. Also das ist den Amis auch völlig egal. Und das sollte uns auch egal sein. Also ich meine, ist ja prinzipiell richtig. Aber das hat doch einfach mit der aktuellen Politik überhaupt nichts zu tun.
Stefan: [40:29] Ich will auch nicht die Geschichtsbücher umschreiben, aber es hat mit der Politik nichts zu tun.
Mick: [40:32] Wir können ja auf einem theoretischen Level und das können wir ja auch in der Schule immer sagen, dass wir denen dankbar sind dafür, dass wir uns zur Demokratie gebracht haben und dass es für unsere Erinnerungskultur auch wichtig ist, dass wir da dankbar sind und nicht böse. Aber das hat ja nichts damit zu tun, wie jetzt Politik gemacht wird. Und Hayalis Frage geht ja auch schon in Richtung, was bedeutet das jetzt für westliche Wertegemeinschaft und Co. Und ich finde, da muss man sich jetzt halt mal eindeutig positionieren. Man hat das jahrzehntelang nicht gemacht. Man hat dann mal so Ausreißer gehabt wie, ja, Irak-Krieg, das gefällt uns nicht so richtig, da machen wir nicht mit. Aber de facto bedeutet der westliche Werteordnung nichts anderes, als dass man halt ein normiertes System hatte, in dem die USA der Hegemon waren. Und der Hegemon hat sich jetzt überlegt, Ja, wir machen das jetzt einfach anders. Wir haben jetzt Bock auf Neokolonialismus und ziehen es jetzt durch. So, wie sieht es bei euch aus? Habt ihr Bock mitzumachen? Also, und das ist halt absurd. Das ist auch absurd in der Parallelität von einem deutschen Sicherheitsdiskurs, der irgendwie immer artig nickt, wenn aus den USA dann 5 Prozent kommen. Dann sagt Robert Habeck, ja, 5 Prozent ist vielleicht ein bisschen viel. Ja, die Wissenschaft sagt uns, 3,5 Prozent ist das richtige Ziel für unsere Sicherheit. Und dann fragt man sich, für wen? Im Kampf gegen wen? Ah ja, Russland, die kommen vielleicht rüber und greifen Polen an. Und parallel dazu fährt der amerikanische Präsident in die Ukraine.
Mick: [41:49] Redet dort mit Zelensky, fährt danach nach Russland, redet dort mit Putin, macht mit den Saudis irgendwelche Diktatfrieden und sagt uns drei Tage später, ja, wir wollen gerne von euch 5% zählen, aber der Krieg ist vorbei. Also Russland kriegt jetzt einfach einen Teil und das haben wir jetzt geregelt. Aber wir sagen euch trotzdem weiterhin, was wir von euch sicherheitspolitisch erwarten. Und ihr macht es dann auch, wenn ihr wollt, dass ihr unsere Partner seid. Also so kann man doch nicht Politik machen. Und so kann man sich doch auch nicht schlafwandlerisch da irgendwelche Sachen aufordnen lassen und da immer nur hinterherlaufen, wie so ein Hund mit dem wackelnden Schwanz und irgendwie sagen, ja, das ist schon alles vernünftig, was er sagt.
Stefan: [42:22] Tja, sagst du, Mick, es gibt eine neue Politik. Baerbock sagt, ich bin vorbereitet.
Fernsehmoment: [42:27] Also die Gespräche zwischen Putin und Trump haben ohne die EU stattgefunden. Möglicherweise sitzt die EU nicht mal am Verhandlungstisch, wenn es um einen möglichen Waffenstillstand gehen sollte. Ist das nicht ein bisschen Wunschdenken, was Sie da formulieren? Also dieses Telefonat hat jetzt ja auch gezeigt, dass danach dann von russischer Seite wieder was anderes berichtet worden ist. Natürlich sind es keine einfachen Zeiten und niemand muss sich hier was vormachen. Aber wir haben uns auf diese neuen Zeiten vorbereitet.
Mick: [42:56] Wie?
Stefan: [42:58] Ja, also wenn das vorbereitete Politik ist, was Europa gerade veranstaltet, dann ist Vorbereitung nichts wert. Dann würde ich sagen, lieber ad hoc irgendwas machen. So wie Trump. Oh Gott, das ist wirklich so schlimm. Also wir hören auch ihr Finale.
Fernsehmoment: [43:13] Aber ein Europa, was selbstbewusst ist, sollte doch deutlich machen, wir stehen für unsere Interessen ein und nicht sagen, das ist alles zu herausfordernd für uns. Jetzt tun wir gar nichts mehr für uns. Das ist das Gegenteil von dem Schutz, den wir alle brauchen. Wir haben heute in der Rede gelernt, dass China und Russland nicht wirklich die Bedrohungen sind. Auch interessant. Ganz kurze letzte Frage. Warum ist eigentlich der Kanzler nicht da, um sich mit J.D. Vance zu treffen, der sich dann wiederum mit dem Kanzlerkandidaten der Union und auch mit Alice Weidel getroffen hat, Chefin der AfD. Wie gesagt, heute Morgen haben sich der Bundespräsident Steinmeier, die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock, der Kanzleramtschef Wolfgang Schmidt mit dem US-Vizepräsidenten getroffen. Danach hat sich Friedrich Merz mit ihm getroffen. Aber nicht der Bundeskanzler. Und dann hat er auch noch andere Gespräche hier. Morgen kommt der Bundeskanzler, genau. Möglicherweise einen Tag zu spät, aber das werden wir dann morgen sehen. Annalena Baerbock, die deutsche Außenministerin. Vielen Dank.
Stefan: [44:11] Oh je, oh je, oh je, oh je, oh je.
Mick: [44:14] Ganz ehrlich, wenn ich der Bundeskanzler wäre, ich würde sagen, fuck you, so komm wieder, wenn du vernünftig mit uns redest.
Stefan: [44:19] Ja, genau.
Mick: [44:21] Ganz einfach, du kannst mir auf der Münchner Sicherheitskonferenz erzählen, was du willst, so, aber wenn du möchtest, dass du einen netten Empfang bekommst und so ins Kanzleramt, so, dann bring dir mal bei, wie du mal vernünftig reden hält und das einigermaßen diplomatisch machen, dann kannst du wiederkommen, so.
Stefan: [44:33] Genau, also ich verstehe auch nicht, warum man es jetzt nicht einfach drauf anlegt. Trump, also ich weiß, niemand will das mehr hören vom Entzaubern, aber Trump muss jetzt entzaubert werden. Und wenn jemand meint, nee, die entzaubern sich ja nicht, doch, doch, also die entzaubern sich nur nicht von selbst, die müssen halt entzaubert werden. Und Deutschland kommt mir schon wieder so vor, also in Amerika ist Bewegung in der Sache. So, und die Deutschen… Also die reagieren auf nichts und die sehen nichts und die wollen einfach alles ausblenden und viel zu spät wird dann festgestellt, ach so, ja, stimmt, da hätten wir mal unterstützen sollen und dann kommen so in 30 Jahren werden irgendwelche Preise verliehen an irgendwen, der ganz mutig war so, ne? Gibt es dann wieder die großen Staatsempfänge und irgendwas. Aber das ist einfach, hier ist man auf dem völlig falschen Dampfer.
Mick: [45:25] Ja, und vor allem ist es doch auch so durchschaubar, weil der Effekt ist doch genau das, was man auslösen will. Also ich meine, man geht da auf die Bühne bei der Münchner Sicherheitskonferenz J.D. Vance und dann erzählt man den Deutschen genau das, wovor sie wahnsinnige Angst haben. Man macht genau das Spaltungsnarrativ auf und man weiß auch schon, dass es wirkt. Und man erzählt den Europäern auch, ihr seid eine Region, ja, ihr seid vielleicht stark, aber ihr kriegt nichts auf die Reihe, ihr seid euch uneinig, ihr seid inkonsequent in eurem Handeln und die Reaktion darauf ist dann genau das Erwartere. Und so kann man damit nicht umgehen. Also man muss dann halt selber ein bisschen sprunghafter sein. Man muss dann selber ein bisschen strategische Ambiguität anwenden und so. Ja, man kann nicht sich hinstellen und immer sagen, ja, also wir sind ja dankbar dafür, dass sie uns vor 75 Jahren die Demokratie gebracht haben. Und damit ist dann auch schon klar, natürlich gehen wir den Kurs irgendwie mit. Also was bedeutet es denn dann für die Zukunft?
Mick: [46:16] Also vor allem auch wenn, also damit hat der Yali ja recht, wenn sie sich da hinstellt und sagt, naja, der amerikanische Präsident hat jetzt gerade gesagt, China und Russland ist nicht so ein wahnsinniges Problem. So unsere eigentliche Gefahr ist irgendwie die Meinungsfreiheit in Europa und irgendwie dieses europäische Gebiet irgendwie, was uns hier zerbröselt. Da muss man doch fragen, was hat das denn für uns sicherheitspolitisch dann mit all diesen großen Krisen, mit denen wir uns jetzt eben ewig lang beschäftigt haben, dann zu tun? Also geben wir den Weg dann mit? Sehen wir das als Problem? Oder was wird aus der Risking und weg von China? Was wird aus unserer harten Politik gegenüber Russland? Also es ist ja durchaus möglich, dass wir in einem Jahr darüber sprechen, dass jetzt die Wiederintegration Russlands in den internationalen Markt amsteht, dass die Barrieren fallen, die Amis haben keinen Bock mehr darauf, irgendwelche Barrieren aufrechtzuerhalten, irgendwelche Sanktionen. Die Ukraine, mit denen hat man irgendwie einen Deal gemacht um irgendwelche seltenen Erden. Und dann sitzen wir hier da und müssen irgendwie die Ukraine durchfinanzieren. Man hat uns irgendwie die Chance genommen, da in irgendeiner Art und Weise mitzudiskutieren. Da sind wir einfach Mitläufer. Wir müssen uns dann historisch dafür verantworten, was dann irgendwie auch immer dieser Diktatfrieden ist. Und wenn die USA dann sagen, ja, unser nächster Verein ist jetzt übrigens China, deshalb braucht ihr 6% Verteidigungsausgaben, um halt in der Straße von Taiwan rumzuschippern, dann machen wir das auch. oder was ist der Plan?
Stefan: [47:39] Es ist ganz dramatisch und vor allem, jetzt wird immer so geredet vom europäischen Selbstbewusstsein. Wir haben es ja von ihr gehört. Können ihr mal was machen? Wir haben immer so ein Gespräch über russische Einflussnahme, Propaganda, die große Maschinerie von Trump im Internet, was auch immer. Aber wer lässt sich denn wirklich davon mitreißen? Irgendwelche TikTok-Kids, also wir haben jetzt Umfragen gesehen, hier U18 und so, die offenbar nicht. Aber wenn Putin sagt, die Deutschen bitte mit Atombomben bedrohen, alle Spuren. Alles ist gediegen und ruhig. Ich würde ja sagen, nicht ganz zu Unrecht. Allerdings muss man dann darauf kontern, indem Frankreich wieder Atomtests macht, damit es einfach klar ist, worum es jetzt geht. Seit dessen, nein, duckmäuserisch, der Ball wird flach gehalten. So, und jetzt kam drei Jahre lang Putin mit seiner Atombombe, Atombombe, Atombombe. Und Trump kommt jetzt demnächst auch noch. Und dann ist Europa so ganz klein, also ganz verzwergt. Da wird dann einfach gar nichts mehr passieren. Die Korrespondenten stellen gute Fragen.
Fernsehmoment: [48:45] Präsident Putin war kühl und clever genug, um frei von Emotionen zu…
Stefan: [48:49] Das ist jetzt eine Berichterstattung aus Russland. Ja, wir hören das mal, das wird, finde ich, ich habe jetzt da meine 14-Jährige auch immer mal so Tagesschau guckt und ich gucke das dann so mit ihr, weiß ich jetzt, also ich habe wieder mehr im Gefühl, wie schnell sich das so versendet, wenn das so in einfachen Geschwindigkeit singt, sagen, komm wir gucken jetzt Tagesschau, weil sie beginnen jetzt, aber eigentlich sind wir im Kopf noch gar nicht bereit für Politik und so, ja, und dann geht das so, aber hier hören wir jetzt mal richtig zu. Was wird uns hier gerade von einem deutschen Korrespondenten aus Moskau berichterstattet?
Fernsehmoment: [49:17] Putin war kühl und clever genug, um frei von Emotionen einen Plan zu machen, wie man ein Ego wie das des Donald Trump massieren und spielen muss. Er hat ihn genauestens studiert, das wurde geplant, geprobt, Zug um Zug, da wurde zuerst ein bisschen gedroht, dann immer mehr geschmeichelt. Das kommt uns dann immer vor wie am Schachbrett, bei dem die Russen jeden Zug des anderen im Vorherein zu kennen scheinen. In dieser Woche führte das zunächst zu einem Gefangenenaustausch, bei dem zum ersten Mal seit Jahren ein Vertreter der US-Regierung mit und vor allem in Moskau verhandelt hat. Erfolg Nummer eins. Dann das Telefonat mit Trump, von dem die Europäer keine Ahnung hatten. Erfolg Nummer zwei. Dann die Europareise des neuen Verteidigungsminister Amerikas und schließlich J.D. Vance in München. Das ist eine Erfolgsgeschichte heute diese Woche, die der Kreml natürlich feiern wird. Präsident Putin ist es gelungen, der neuen US-Administration klarzumachen, dass man eine gemeinsame Mission verfolgt, nämlich Europa maximal zu düpieren und zu verunsichern. Denn über der Münchner Sicherheitskonferenz steht ja heute Abend die Frage, warum für Moskau so leicht war, Trump um den Finger zu wickeln und das den Europäern nicht zu gelingen scheint.
Stefan: [50:36] Ja, also finde ich genau richtig. Genau die richtige Erklärung. Putin hat sich das angeschaut und wusste genau, der Typ ist bescheuert, aber er tickt so und so, ich mach das jetzt, das ist mein Plan, der wird exekutiert und zack, Schlag auf Schlag steht Vance da und typiert Europa, von dem er keine Ahnung hat und Putin und Trump bereiten sich auf ein großes Treffen vor.
Mick: [51:01] Ja, aber es ist doch auch, also jetzt mal unabhängig von Putin hat ihm das irgendwie eingeredet, das ist doch auch auf so einer ganz simplen Interessenebene auch einfach aus der Perspektive der USA nachvollziehbar. Also wenn Donald Trump schreibt, ja zwischen uns und den Russen ist halt ein Riesenmeer, dann hat er ja halt recht. Das ist halt nicht deren Konflikt. Und Russland hat sich jetzt ordentlich ausgeblutet. Ja, wenn man mit Russland einen Deal macht, dann wird da auch für einen selber was rumkommen. Ich meine, Donald Trump ist dem Ziel hinterher halt irgendwie auf jeden Fall große Weltpolitik zu machen. Ja, alles, was er bis jetzt irgendwie überall, wo er aufschlägt, ist es immer die große Disruption. Es ist, wir kaufen Gaza und machen daraus die Riviera. Ja, wir geben die Ukraine ab und wir, weiß ich nicht, wir erobern Panama.
Mick: [51:44] Ja, also es sind alles diese großen, diese großen weltbewegenden Moves. Also wirklich so eine Rückkehr ins 20. Jahrhundert. Hier werden noch Grenzen verschoben. Das heißt also, er scheint zumindest kein Problem damit zu haben. Es scheint es nachvollziehbar zu finden, dass da jemand vorhat, die Grenze zu verschieben. Jetzt ist Russland damit so mehr oder weniger auf die Nase gefallen. Ja, die ganze Ukraine wird es nicht. Das Land ist ausgebrannt. Das kostet die USA eine ganze Menge Geld. Warum sich nicht zurückziehen und Europa dafür verantwortlich machen, diese Grenze halt irgendwie abzusichern und das am besten mit amerikanischen Panzern und amerikanischen Kampfjets. Und das nötigen wir ihn dann dafür auf. Dass wir diesen Dir halt irgendwie gemacht haben und zwingen sie mit ein bisschen Zollpolitik und Co. Auch das hat er ja schon beim letzten Mal gemacht. Wir erinnern uns an die Bilder aus Saudi-Arabien, als er da angerückt ist mit seiner schönen hübschen Tafel, auf der dann drauf war. ach guck mal, und die kaufen 100 Kampfjets und die kaufen 100 Panzer und so weiter und so fort. Also dieses riesen Konjunkturprogramm irgendwie und alles, was wir uns irgendwie mal so schön ausgemalt haben mit der Idee von, das ist hier ein wertebasierter Konflikt und wir kämpfen in der Ukraine für die Freiheit.
Mick: [52:48] Und so weiter und so fort, das ist dann halt alles passé. Und das ist in ehrlicher Weise ehrlich, ja, also das ist einfach konsequent. So, wir sehen jetzt, dass das, was es nicht sein durfte, nämlich ein Stellvertreterkonflikt, jetzt sich einfach de facto am Ende so ausspielt, nämlich Russland und die USA werden darüber diskutieren, welchen Frieden es für die Ukraine gibt und die Ukraine kann dann entweder sagen, ja, machen wir so oder wir werden von den Russen überrannt, weil die USA ihre Unterstützung zurückziehen und wir können uns auf Europa nicht verlassen. Und dann ist die Konsequenz halt eben, dass wir uns jetzt damit auseinandersetzen müssen, dass diese ganze schöne Idee von wir verteidigen die Freiheit am Hindukusch bis hin zu die Ukrainer kämpfen auch für unsere Freiheit halt von Anfang an einfach nur eine doofe Erzählung war, die mit der Realität von Strategien und Geopolitik nichts zu tun hat.
Stefan: [53:31] Ja, würde mich nicht wundern, wenn das alles hier gekrönt wird, in, sagen wir mal, einem Monat mit einem großen Trump-Putin-Freihandelsabkommen zwischen diesen beiden Ländern in der New York Times. Das war gestern schon zu lesen, Putin lockt mit Geld, also dass es jetzt wieder 100 Millionen Russen und vor allem in Moskau Menschen gibt, mit dem man ein Business machen kann, garniert mit und übrigens, liebe Rüstungsindustrie, die Europäer kaufen für zwei Prozent ihres Bruttoinlandsproduktes, also dem europäischen, amerikanische Waffen, um dieses Freihandelsabkommen abzusichern, damit da nichts passiert an der Grenze. Und dann erklärt uns Annalena Baerbock als geschäftsführende Außenministerin von Deutschland, warum das die beste Idee ever ist. Ja, es ist wirklich dramatisch. Dramatisch auch. Ich glaube, hier gab es einen Vorfall, der nicht ganz so die allergrößte Rolle gespielt hat. Aber es ist erstaunlich, was so alles gleichzeitig passiert. Also hier Münchner Sicherheitskonferenz, Vance halt seine Rede und gleichzeitig explodiert fast Tschernobyl.
Fernsehmoment: [54:37] In der Ukraine wurde die Hülle des havarierten Atomkraftwerks Tschernobyl beschädigt, laut Präsident Zelensky durch eine russische Drohne. Die internationale Atomenergieorganisation IAEA bestätigte den Schaden. Laut ukrainischen Angaben sei ein Feuer gelöscht worden und die Strahlenbelastung sei nicht erhöht. Russland bestreitet für den Vorfall verantwortlich zu sein.
Stefan: [55:00] Ja, also irgendwas wurde nur angezündet, statt zu explodieren. Ich glaube, hier gab es einfach einen Anschlag auf das Ding, aber es hat halt nicht geklappt und dadurch ist es nur eine kleine Nachricht, was nicht gut ist. Die Tagesthemen kommen auch auf die Vans Rede zu sprechen. Sie sind auch recht deutlich. Hier wird auch nochmal klar, das ist wirklich ein Hoss-und-Hopf-Podcast auf der Bühne. Die beiden haben ja auch schon gesagt, es ist die beste Rede eines Politikers, die sie jemals gehört haben.
Fernsehmoment: [55:29] Ungläubigkeit, Ratlosigkeit, Besorgnis. Die anwesenden Politiker können kaum fassen, was US-Vizepräsident J.D. Vance auf der Münchner Sicherheitskonferenz sagt. In Europa sei die Meinungsfreiheit bedroht. Ein Europa, in dem etablierte Politiker Angst vor ihren eigenen Wählern hätten. Keine Demokratie, nicht die amerikanische, nicht die deutsche, nicht die europäische, überlebt es, wenn sie Millionen Wählern erzählt, dass ihre Gedanken, Sorgen und Sehnsüchte keine Gültigkeit hätten oder es noch nicht einmal wert seien, berücksichtigt zu werden. Vance spielt offenbar an auf die Wähler der AfD. In einem Zeitungsinterview hatte er deutsche Politiker aufgefordert, mit der AfD zusammenzuarbeiten. Das größte Problem Europas sei die, Zitat, Masseneinwanderung und bezieht sich auf den Autoanschlag am Donnerstag in München. Wie oft sollen wir solche schrecklichen Rückschläge noch erleiden müssen, bis wir den Kurs ändern und unsere Zivilisation in eine neue Richtung führen? Kein Wähler in Europa hat seine Stimme dafür abgegeben, dass die Fluttore für Millionen nicht registrierter Migranten geöffnet werden.
Stefan: [56:37] So, was ja noch nicht ganz verstanden ist, aber spätestens in drei Jahren ist das Common Sense, dass man so darüber spricht. Es gibt hier ein neues kosmopolitisches Denken hinsichtlich, hä, auch bei der AfD gibt es Ausländer, die am Wahlkampfstand Politik für die AfD im Wahlkampf machen. Ja, natürlich. Es geht ja nicht um Ausländer, sondern es geht um autokratisches Denken. Es geht um diese neuen alten Formen, wie man seine Familie organisiert, was man vom Staat beansprucht, wie man da beschützt haben will und vor allem, wo man seine Freiheit haben will. So, das hat mit Herkunft nichts zu tun. Das muss man irgendwann mal verstehen. Jetzt hat er ja angesprochen und es ist ja erstaunlich, also am selben Tag passiert in München dieser Anschlag und Tschernobyl explodiert zu halb. Also wir kriegen so mehrfach reingedrückt, der Staat beschützt dich nicht richtig. Irgendwas ist hier, du bist bedroht, wir müssen das hier anders organisieren.
Stefan: [57:30] Diesen Text, den ich heute Nacht geschrieben habe, der dreht sich als Aufhänger um dieses Gespräch. Wir gehen nochmal kurz zurück ins Euterjournal zwischen Sarah Tacke, der Rechtsredaktionsleiterin, die also immer die trockenen Themen macht, zum Beispiel zum Thema Migration oder zum Thema Abschiebung oder zum Thema innere Sicherheit oder was auch immer. Also sie erklärt dann immer die Sachen. Duda Hayali stellt ja eine Frage, von der ich denke, ja, das ist eine sehr berechtigte Frage, insbesondere da wir schon Ermittlungsergebnisse haben zum Thema Zusammenarbeit afghanischer Flüchtlinge mit russischem Geheimdienst. So, und erstaunlicherweise sind es ja immer Afghanen, die in Deutschland einfach Menschen töten wollen. Und zwar so, dass es, oh Wunder, dass der Terrorist immer gleich zum Nachrichtenredakteur für diesen Tag wird, weil man sich nicht dagegen wehren kann, als Journalist zu reportieren, dass ein Auto in 30 Menschen fuhr. So, und dieses Gespräch, was wir da jetzt kurz hören, ja, dieser ungewollte Einflug von Emotionen, der da stattfindet, um den geht es jetzt. Also bitte keine weiteren innerlichen Aufklärungen und so weiter, sondern ein Anschließen an diese Gefühlsleitungen.
Fernsehmoment: [58:39] Manche stellen im Moment so ein bisschen die Vermutung an, drei Anschläge innerhalb von acht Wochen innerhalb des Wahlkampfes. Ich will jetzt nicht auf Verschwörungspraktiken eingehen.
Stefan: [58:49] Aber geht doch mal auf Verschwörungspraktiken ein.
Fernsehmoment: [58:52] Gibt es denn irgendeinen Hinweis darauf, dass da jemand dahinter steckt? Ich formuliere es jetzt mal sehr schlecht. Also die einzige Verbindung, die es gibt, ist, dass hier innerhalb von acht Wochen, du hast es gesagt, Unschuldige schwer verletzt und getötet wurden. Aktuell kämpften ein zweijähriges Mädchen und ihre Mutter in München um ihr Überleben. Wir haben, es ist ein, ja, ich habe mich gleich wieder, Entschuldigung. Keine Frage, das kann auch passieren. Das ist das Einzige, ich bin wieder da.
Stefan: [59:22] Guck mal, jetzt sagt sie, ich bin wieder da. Wo war sie denn? War sie jemand anders? Was ist da los? Hier muss man doch davon ausgehen, dass das Oma Erna genauso fühlt zu Hause. Daran ist doch anzuschließen. Das ist doch die unhintergehbare Realität. Deswegen auch dieser Text von Peter Fuchs, auf den ich da verweise, wer hat wozu, weshalb überhaupt Gefühle, um eine Reflexionssperre einzubauen. Es gibt eine innere Welt von Erleben, die kann man gerade nicht kommunizieren. Also sagt man einfach, ich bin wütend. Und dann weiß jeder, der das hört, Stopp, der ist jetzt wütend. Wir können jetzt nicht einfach kommen mit der nächsten Aufklärung oder irgendwas, sondern wir müssen ja ein Gefühl anschließen. Das Echte, das Natürliche. Während wir immer denken, ja, Gefühl, okay, müssen wir so ein bisschen aussortieren, das ist ja wischiwaschi. Nein, wenn es so gefühlig wird, ist das das, worum es geht.
Stefan: [1:00:09] Mit meiner großen These, Donald Trump hat eben nicht die amerikanische Wahl des mächtigsten Amtes der Welt gewonnen, weil er irgendein inhaltliches Angebot gemacht hat, sondern weil er wusste, das Gefühl, was einige haben, die ich sehe, haben auch viele andere, die ich nicht sehe, hier gibt es eine kosmopolitische Einheit, die kann man bedienen und ernten. Also ist genau das geschehen. So, jetzt kommen wir mal alle mit, der Trump, der hat ja keinen Plan und so weiter. Nee, natürlich hat er keinen Plan. Darum geht es doch die ganze Zeit. Jetzt hör doch auf, immer das Offensichtlichste zu sagen. Ich brauche nicht nochmal Dunja Hayali, die mir irgendwie erklärt, dass der Trump ja keinen Plan hat und dass er es mit der Geschichte gar nicht… Nein, genau deswegen, ja. Also man wird selber richtig wütend, wenn man diese inhaltlichen Erklärungen da immer hört.
Mick: [1:00:55] Ja, ich finde es auch tragisch komisch, wenn dann auch Twitter so geteilt wird. Ich glaube, das DEW hat eine Studie gemacht zu Kriminalität von Menschen, die hierher migriert sind, also Ausländerkriminalität. Und da hieß es dann, ja, steigert halt die Kriminalitätsrate nicht. Das wusste man jetzt vorher schon. Aber es ist halt so ein Fakt, das ist halt allen egal. Also, weißt du, damit erreichst du halt jetzt nichts. Also, es ist richtig und du kannst natürlich versuchen, dieses Faktum irgendwie in die Debatte einzubringen, aber es macht halt keinen Unterschied. Und ich finde, man sieht es ja auch schon in den Diskussionen, dann Kanzlerwahl, Duell, 45 Minuten, Thema Migration. Das hat ja mit der Realität nichts mehr zu tun. Also in keinem Punkt wird mal darüber gesprochen, schauen Sie mal, Frau Maischberger, was ist denn seit 2020 passiert? Ja, also wir haben einen Krieg in der Ukraine, wir sind aus Afghanistan abgezogen.
Mick: [1:01:44] Wir haben dieses Land in Trümmern zurückgelassen. So, natürlich kommen mehr Menschen hierher. Die Frage ist immer dann nur hinterher so, ja, aber warum? Ja, warum gehen die nicht weg? Wie werden wir die wieder los? Also es ist eine Diskussion, die völlig losgelöst ist von realem Weltgeschehen, wo tatsächlich Dinge passieren, weshalb dann tatsächlich Menschen kommen. Ich meine, Robert Habeck muss sich dann auch bei Lanz, dann lässt er sich da auch in die Ecke treiben, wenn Lanz dann auch immer so, ja, ich habe gesehen, die sagen, es sind weniger geworden, aber es werden noch immer mehr. Ja, Herr Lanz, warum werden das denn immer mehr? Ja, weil sich die Welt verändert, weil wir Krieg haben in mehreren Ländern. Also wie sieht denn Syrien aus? Wie sieht denn die Ukraine aus? Wie sieht denn Afghanistan aus? Also woher kommt denn die abwegige Idee, das sollten jetzt irgendwie weniger werden? Menschen, die hierher kommen und die diese Länder verlassen. Das war völlig bescheuert. Und da sind wir noch nicht mal bei der großen Klimadiskussion und was passiert eigentlich in den Zagreb-Staaten und so weiter und so fort, ja, in den Magreb-Staaten. Sondern da sind wir nur bei unserer unmittelbaren Umgebung, an den Orten, wo wir ganz unmittelbar darauf eingewirkt haben, wo wir mit integriert sind. Das ist ein Teil unserer politischen Entwicklung.
Mick: [1:02:45] Und schon das diskutieren wir nicht mehr. Schon das findet keinen Einfluss mehr in irgendeine politische Debatte. Das hat mit Realität nichts zu tun. Bei wirtschaftlichen Themen übrigens genauso. Also ich meine, Habeck wird sich noch in 15 Jahren dafür verantwortlich machen müssen, dass er die deutsche Wirtschaft niedergerichtet hat und nicht Corona, Inflation, Steuerpolitik etc., die halt einfach kam. Also was kann Robert Habeck dafür, wenn irgend so ein Schiff da vor der arabischen Küste halt irgendwie in einem Kanal rumschippert und seit drei Monaten lang nichts geliefert werden kann und nicht investiert wird und so weiter und so fort. Also es gibt gar keine Verbindung mehr zwischen der realen Welt da draußen und der politischen Debatte, die geführt wird.
Stefan: [1:03:24] Absolut.
Mick: [1:03:25] Und die Menschen, die da relativ einsteigen, natürlich sind sie wütend, wenn Anstiege passieren und natürlich interessiert sie das nicht. Und andere nehmen diese Wut auf, genauso wie die Überforderung. Ich würde ja schon sagen, es geht nicht per se, wie du richtig sagst, um Ausländer, Ausländer drinnen und draußen, sondern natürlich kann man als dritte Generation, in Anführungsstrichen, integrierter Türke mit Migrationshintergrund, Hintergrund genauso gut die AfD wählen, weil man findet ja auch die Syrer-Scheiße, die wir alles in den Arsch geschoben bekommen. Ja, also das ist überhaupt kein Problem. Aber worum es schon geht, ist eine Abgrenzung, jetzt mal ganz hart formuliert, zwischen den starken Staaten und den Shithole-Countries. Und das macht der Donald Trump auch ganz eindeutig auch. Wir sind überfordert mit diesen Shithole-Countries, von denen müssen wir uns irgendwie abschotten Und wenn die zu schwach sind, dann zwingen wir denen auch noch unsere Interessen auf. Panama, Gaza, Ukraine, das sind letztendlich alles Opferstaaten für den Neokolonialismus oder halt Bedroherstaaten. Die Shithole-Campus, die uns halt ihre unqualifizierten, extremistischen, vergewaltigenden Menschenmassen hier irgendwie rüberschleppen. Und das sind die Diskussionen, die wir jetzt führen und das hat nichts mit Realität zu tun.
Stefan: [1:04:29] Genau, wir müssen jetzt, also Realität ist ja sowieso ein schwieriges Konzept, denn da kommt es immer ein bisschen an auf die Operationalisierung, dass eine 30-minütige Fernsehsendung einer nicht auf Augenhöhe mit einem Moment kommt, während ganze politikwissenschaftliche Seminare schon daran scheitern, ist ja irgendwie klar. Es gibt immer nur Approximationshoffnungen. Jetzt habe ich heute Nacht zum Beispiel dieses Wort Approximationshoffnung in den Text reingeschrieben. Erster Kommentar darunter, das versteht aber meine Oma nicht. Da denke ich mir, nee, es ist vielleicht auch nicht ein Text für deine Oma. Für deine Oma geht es jetzt darum, ein Gefühl, das sie hat, nicht zu verleugnen. Das ist jetzt das Allerwichtigste. Wir schauen Nachrichten und haben irgendwie so ein Gefühl. Und dann kommen natürlich diese großen Erklärungsansätze. Man hätte ja hier einfach Sarah Tacke mal folgen können in diesem Gefühl, okay, es ist etwas passiert, dass sie so mitnimmt, dass sie gar nicht mehr Bericht erstatten können, welche Frage hier im Raum steht. Und statt das einfach zuzulassen, was natürlich nicht geht in so einer Sendung, weil es sind ja alte Sehgewohnheiten, sagt sie, sorry, ich bin wieder da. Also es war gerade jemand anderes, der hier kurz Tränen in den Augen hatte und taktvoll wie sie ist, lässt Dunja Hayali natürlich gewähren, jetzt wieder zur Form zurückzufinden und das sehen wir jetzt in einem Beispiel, wir haben es eben schon bei Annalena Baerbock, Annalena Baerbock wird einer Gefühlslage nicht gerecht, das haben wir gerade gehört.
Stefan: [1:05:54] Es passieren krasse Dinge auf der Welt und sie erklärt uns die Amerikaner immer noch zu Freunden und die Europäer als gut vorbereitet und stark. So, und wir sitzen vorm Fernseher und fühlen, dass es nicht so ist. Und jetzt hören wir Boris Pistorius, der in einer besonderen Rolle und Verantwortung ist, weil er ja direkt auf die Vans-Rede reagierte, indem er auf der Bühne sagte, also wenn ich sie jetzt richtig verstanden habe, ist das, was sie sagen, nicht akzeptabel.
Stefan: [1:06:20] Publikum applaudiert und ich denke mir, das ist aber mutig, das zu sagen. Denn so habe ich es auch gefühlt. Das, was ich da gerade gehört habe von J.D. Vance, ist nicht akzeptabel. Sie sagen das, andere reagieren darauf. Offenbar gibt es hier ein kosmopolitisches Gefühl, der, wir sind ja alle im Einklang. Dann allerdings wird Pistorius ins Fernsehgespräch eingeladen und sagt folgendes.
Fernsehmoment: [1:06:43] Guten Abend, Herr Pistorius. Guten Abend, Herr Fust. Sie haben die Rede des US- Vizepräsidenten scharf kritisiert. Erleben wir da gerade eine transatlantische Zeitenwende? Nein, das sehe ich nicht so. Das glaube ich auch nicht. Und es war auch keine scharfe Kritik an der Rede von Vizepräsident Vance. Es war das, was notwendig war aus der Sicht eines Demokraten in Deutschland, der Mitglied einer demokratisch gewählten Bundesregierung ist. Ich konnte nicht unwidersprochen lassen, was er wirklich an grob Falschem über die Demokratien in Europa und in Deutschland gesagt hat.
Stefan: [1:07:15] Er hat etwas grob Falsches gesagt, aber ansonsten möchte ich es nicht zu scharf verstanden wissen, meine Kritik, es sind immer noch unsere Freunde und so weiter und so fort. Also das ist dieser typische Fall, wenn du es nicht wie J.D. Vance trennst, wenn du nicht nach Dachau fährst, die Verbrechen in einem Konzentrationslager siehst, am nächsten Morgen, freundliche Gespräche führst, zum Beispiel mit Pistorius, um dann auf die Bühne zu gehen und zu sagen, hinweg mit euch, ich möchte, dass die AfD hier regiert, es reicht doch, Hoss und Hopf und Höcke, wozu Tagesschau und so. Boris Pistorius sieht Vans auf der Bühne, reagiert darauf, ad hoc, aus einem Gefühl heraus, lässt sich dann aber wieder einlohlen von irgendwelchen Gesprächspartnern aus Amerika, die ihn beschwichtigen und besänftigen und sagt dann abends in den Tagesthemen, nee, ist alles halb so wild. Es haben zwar jetzt Millionen und Millionen Menschen von dieser Rede gehört, aber ich habe hier drei Gespräche geführt, bei denen keine Öffentlichkeit dabei war und es wird niemals sehen und ich bin jetzt beruhigt. Hat er sie noch alle? Kann das wirklich wahr sein? Das geht doch nicht. Das ist doch bescheuert. Also das ist doch jenseits von allem, was vernünftig und jetzt angebracht ist. Das ist doch Enkeltrick.
Mick: [1:08:24] Das ist Enkeltrick, ja.
Stefan: [1:08:26] Anrufen und sagen, ja, ich bin hier in Gefahr, aber glaub mir, ich bin’s. Dein Freund. Bitte schick mir 10.000 Euro. Und Pistori ist so, ich weiß, ich war zuerst skeptisch, aber er hat’s mir versichert. Er ist mein Freund. Ich schick ihm jetzt 10.000 Euro. Ich finde es auch crazy.
Mick: [1:08:43] Dass man diese Impulse nicht aufhängt. Vor allem, weil man ja gerade erst damit im Rahmen von Oberscholz ja sehr positive Erfahrungen gemacht hat. Ich meine, Olaf Scholz stellt sich vor die Kameras und hatet über die FDP ab und ganz Deutschland denkt so, ja, dankeschön, dass du dich mal ehrlich gemacht hast. Ich fühle mich mit dir.
Stefan: [1:09:03] Genau.
Mick: [1:09:03] Danke schön, dass du unser Gefühl der asozialen FDP aufgenommen hast. Und es fand ich dann noch gut, dass zum Beispiel Jan von Arkendamm so bei Hard Aber Fair dann gefragt wurde, Also sie haben die asoziale FDP genannt und er dann da einfach sitzt und sagt, ja, war hart formuliert, aber ich sehe es auch so. Also und ich meine, das ist ja, das ist einfach, das ist einfach vernünftig. Ja, man muss diese, man muss diese Impulse in irgendeiner Art und Weise aufnehmen. Und ich finde es zum Beispiel auch so lustig, dass jetzt gerade, also die Grünen planen ja jetzt nochmal irgendwie die große Aufholkampagne, indem sie jetzt irgendwie gegen die Linke schießen und sagen, ja, es hat doch gar keinen Sinn, Linke zu wählen, weil du hast ja keine Regierungsbeteiligung und damit schon werden so unser Projekt schwarz-grün, das kannst du als Linkenwähler ja nicht unterstützen und man selber sitzt so davor und denkst so, ja, das ist genau der Grund, warum ich euch nicht wähle. Das ist ganz genau der Grund, warum ich euch nicht wähle, weil ihr in diesen politischen Kulturmodus verfallen seid, Von dem ist jetzt irgendwie okay, wer da auch noch mit der rechtswinkendsten CDU überhaupt halt irgendwie einen Kompromiss hier reinzugehen und euch selbst dabei politisch zu verleugnen.
Stefan: [1:10:02] So, jetzt hören wir nochmal Pistorius.
Mick: [1:10:03] Also da musst du einfach konsequenter sein und da musst du dann halt auch mal Gefühlslagen aufnehmen. Und das hat die Witte zum Beispiel sehr gut gemacht. Deshalb, die nimmt die Wut, der Menschen auch nicht verstehen können, warum sie jetzt mehr Steuern zahlen sollen, während andere immer reicher werden. Und zack, plus vier Prozent.
Stefan: [1:10:19] Und jetzt hören wir nochmal Pistorius und wir gegenwärtigen uns jetzt nochmal. Da kommt ein Typ, der gerade Guantanamo wieder aufmacht. Die Endlösung, Flüchtlinge in Amerika zu lösen, besucht Dachau und fährt nach München und sagt ihnen durch die Blume, das ist eigentlich eine gute Idee. Ihr habt es ja sogar noch besser gemacht, als wir mit unserem poblegen Guantanamo. Und dann sagt Pistorius als Reaktion auf diese Rede, nachdem er nochmal drüber nachgedacht hat, weil er mit drei Senatoren irgendwie im Gespräch war, das hier.
Fernsehmoment: [1:10:52] Es war eine Rede, die ich so nicht erwartet hatte, die auch eigentlich dorthin nicht gepasst hat, um es deutlich zu sagen. Es ist die Münchner Sicherheitskonferenz, Also es gab wenig Ausführung von ihm zur Ukraine, zu Russland, zu den Bedrohungen, mit denen wir es zu tun haben und auch wenig zur Sicherheits- und Verteidigungspolitik der NATO und Europas. Da hätte ich mir mehr gewünscht. Das ist nicht passiert.
Mick: [1:11:14] Es ist auch crazy, oder? Also ich meine, Donald Trump fährt zwei Wochen vorher nach Israel, steht neben Bibi Netanyahu. Man kann Bibi Netanyahu richtig ansehen. Der hat auch überhaupt keine Ahnung, was Donald Trump da gerade erzählt. Also das ist wirklich… Er hat überhaupt keine Ahnung, was da jetzt gerade auf ihn zukommt und Donald Trump spricht von der arabischen Riviera, die er da aufmacht und wie er das alles mit Hotels zu ballern wird und dass es quasi Klein-Donald-Trump-Land wird und ist darauf schon unvorbereitet und irgendwie dachten die Europäer, J.D. Vance kommt zur Münchner Sicherheitskonferenz und hält dann hier irgendwie eine anspruchsvolle Rede dazu, wie wir jetzt gemeinsam als westliche Wertegemeinschaft die Ukraine erhalten oder was genau war die Hoffnung, die damit verbunden ist und dann sagt man, ja, wir sind aber darauf vorbereitet, also damit haben wir gerechnet, wir hatten nur nicht damit gerechnet.
Stefan: [1:11:58] Also das, was Pistorius hier, wir überlegen uns jetzt, er ist so Lehrer, ne? Da ist ein Abitur, mündliches Abitur und dann kommt jemand und sagt, Ja, also Dachau, ich war auch da. Ich weiß gar nicht, es haben so Leute geweint. Ich verstehe das gar nicht. Es ist doch eigentlich ein geiles Konzept. Ich meine, das ist sehr viel Wohnraum für sehr wenig Geld. Das ist doch das, was wir heute auch brauchen. Ist das nicht eine super geile Idee? Und dann kommt der Lehrer und sagt, ja, ich hätte mir so ein bisschen andere Antwort gewünscht, aber es ist jetzt auch nicht alles verkehrt. Es war ein durchaus sehr günstiger Wohnraum für sehr viele Leute, also einen halben Punkt können wir geben. Okay.
Mick: [1:12:38] Es ist grob falsch, aber ich will weiter dein Freund sein.
Stefan: [1:12:42] Das ist doch alles bescheuert.
Mick: [1:12:44] Aber bitte lass das nicht zwischen unserer Freundschaft stehen, dass du gerade was Falsches gesagt hast. Ich gehe das anders mit Dachau, aber wäre schön, wenn du trotzdem zu meinem Geburtstag kommst.
Stefan: [1:12:52] Im Grunde, jetzt ein spontaner Gedanke, mal gucken, wie er verfängt. Wir kritisieren gerade Trump dafür, dass er der Ukraine unterstellt, ihr habt euch doch überfallen lassen, ihr seid doch schuld, ihr habt doch eigentlich angefangen. Und im Grunde ähnelt sich das hier so ein bisschen. Porus Pistorius wird zusammengeschlagen, richtig verprügelt. Also politisch liegt er auf dem Boden und tritt ihm nochmal in den Bauch. Und dann steht er auf und entschuldigt sich dafür, dass er diesen Streit vom Zaun gebrochen hat.
Mick: [1:13:25] Ja.
Stefan: [1:13:27] Also so will ich deutsche Politiker einfach nie sehen. Ich bin jetzt auch fern davon, ein deutsches Wesen wieder auferstehen zu sehen wollen und so, aber ein bisschen mehr als nichts darf es schon sein. Wir hören hier noch die Sonnungseröffnung am Tag danach oder beziehungsweise im Heute-Journal. Ah, 17.02. Also ein paar Tage danach. Den Clip gucken wir uns noch an danach. Gucken wir uns mal diesen Gaza-Quatsch an.
Fernsehmoment: [1:13:50] Guten Abend. Der Auftritt der amerikanischen Delegation auf der Münchner Sicherheitskonferenz hat jede Menge Fragezeichen hinterlassen. Sind die USA nun Freunde oder Feinde Europas? Welche Bedeutung hat die NATO noch für die neue US-Regierung? Und auf wessen Seite steht eigentlich Donald Trump beim Krieg Russlands gegen die Ukraine?
Stefan: [1:14:12] So, alles richtige Fragen und jetzt ist Zeit für ganz einfache Antworten. Nein, die Amerikaner sind nicht mehr unsere Freunde. Ja, Trump steht auf der Seite Putins. Wir müssen das jetzt mit der Ukraine anders lösen, sofern uns daran liegt, dass wir diese Ostukraine da irgendwie aus dem Dreck ziehen. Und so weiter und so fort. Also keine Angst vor falschen, einfachen Fragen.
Gaza
Stefan: [1:14:35] Gut, wir scrollen mal hier so ein bisschen, weil diese Gaza-Sache, die ist so absurd. Man kann es sich nicht vorstellen.
Fernsehmoment: [1:14:40] Auch wenn sich die Welt gerade…
Stefan: [1:14:42] Moment, Moment. Es sind… 14 Clips, naja, die können wir mal, auch wenn wir eine Bundestagswahl haben, aber bei der uns um nichts geht. Wir gucken mal diese Gaza-Clips. Es ist wirklich absurd. Also Trump war ja nicht dort, sondern Netanyahu hat ihn besucht, denn es war dieses, eigentlich wollen wir sie verhaften, wenn sie ihr Land verlassen, aber Amerika hält sich ja auch nicht dran. Und dadurch sind solche Besuche möglich. Also hier 5. Februar.
Fernsehmoment: [1:15:09] Auch wenn sich die Welt gerade wieder daran gewöhnt, dass jede Menge Ungeheuerlichkeiten aus dem Weißen Haus in Washington kommen.
Stefan: [1:15:18] Ungeheuerlichkeiten, sehr gutes Wort. Das ist ein Ungeheuer. Trump ist ein politisches Ungeheuer.
Fernsehmoment: [1:15:22] Donald Trumps Vorschlag aus der letzten Nacht setzt nochmal eins drauf. Die USA wollen den Gaza-Streifen übernehmen, die dort lebenden Palästinenser umsiedeln und das Küstengebiet in eine, Zitat, Riviera des Nahen Ostens umwandeln.
Stefan: [1:15:38] Ja, in Amerika macht man schon die Scherze from the Riviera to the sea und so. David Exelort hat auch einen wichtigen Punkt gemacht, finde ich, dem muss man jetzt auch gefühlsmäßig einfach folgen. In Amerika gibt es auch eine Housing Crisis. Dort ist das Wohnen auch zu teuer. Und der Präsident macht als allerersten Vorschlag, wo man mal ein Gebäude bauen könnte und sagt, ein Hotel in Gaza. Das ist einfach spektakulär. Also wir gucken uns das mal an. Es ist wirklich absurd.
Fernsehmoment: [1:16:09] Der Vorschlag freut die Ultrarechten in Israels Regierung, schockiert die Palästinenser und verschreckt arabische Länder der Region. Meint Trump das wirklich ernst? Oder will er Druck aufbauen, um die Lage im Nahen Osten zu verändern?
Stefan: [1:16:24] Ja, das wissen wir nicht. Aber ist ja am Ende auch egal, denn der Präsident hat gesprochen. Trumps Pressekonferenz.
Fernsehmoment: [1:16:29] Die Journalisten schauen sich um.
Stefan: [1:16:31] Wir können ja, also für die Leute, die das bei YouTube hier schauen, wir sehen die jetzt. Ist das ein vorbereiteter Plan, den Natsi Netanyahu kannte oder wurde hier jeder einzelne Mensch auf der Welt, außer Donald Trump, der sich wahrscheinlich auch davon überrascht hat, damit nochmal, aber wurde hier einfach jeder überrascht?
Fernsehmoment: [1:16:51] Sie wollen sich versichern, dass sie sich nicht verhört haben. Als US-Präsident Trump sagt, die USA übernehmen den Gazastreifen und wir machen damit auch etwas. Wir ebnen ihn ein und schaffen eine wirtschaftliche Entwicklung, die unzählige Jobs bietet. Ich will kein Schlaumeier sein, aber es könnte die Riviera des Nahen Ostens sein. Geschichte könnte sich sonst wiederholen, fürchtet Trump. Diese Gazasache habe einfach nie funktioniert. Die Vertreibung eines Volkes aus seiner Heimat in andere Länder preist er an als humanitäre Geste. Die Leute werden angenehm und in Frieden leben können. Sie werden nicht erschossen und zerstört, so wie es diese Zivilisation wunderbarer Menschen immer ertragen musste. Stattdessen können sie eine wunderschöne Gegend besiedeln, mit Häusern und Sicherheit, und sie können ihr Leben in Frieden und Harmonie leben.
Stefan: [1:17:48] Also, es gibt jetzt auch Momente, wo man drauf wartet, was sagen Hoss und Hopf dazu? Sie feiern eine halbe Stunde ab, wie geil Trump das macht. 100 Executive Orders, das hat ja noch niemand geschafft, so viel und so.
Mick: [1:18:02] Amazing.
Stefan: [1:18:03] Um dann am Ende aber nochmal anzufügen, also Enteignung und Vertreibung geht gar nicht. Das finde ich nicht gut, was er sagt. Also nicht mal Haus und Hof sind auch dabei. Die machen jeden Scheiß mit. Gut.
Mick: [1:18:17] Das ist einfach so ein großartiger Clip, weil man, also in dem Moment, wo er das mit der Rivera sagt, hat einfach der Blick von Bibi Netanyahu kurz nach rechts rüber geht, er die Augen aufreißt, seinem, wer auch immer da sitzt, Attaché oder so, halt irgendwie was ist das jetzt? Es ist einfach spektakulär. Es ist ein wirklich komplett kruder Clip.
Stefan: [1:18:39] Ich meine, Trump schafft es nicht mal eine Mauer, und eine Mauer ist nicht kompliziert, auf eigenem Staatsgebiet zu bauen. Und jetzt erklärt er uns, er will und so. Wir gucken uns hier im Bericht, wird mal ein bisschen diese Strandlage, die er da jetzt ökonomisch ausbeuten möchte, wird mal gezeigt.
Fernsehmoment: [1:18:56] Während in Gaza Menschen wieder in den Norden zurückkehren, will Trump, dass sie Gebiete in Ägypten, Jordanien oder anderswo erhalten, was diese Länder klar ablehnen. In den Trümmern sieht Trump als Immobilienentwickler eine Chance. Das Potenzial der Wassergrundstücke hatte bereits Trumps Schwiegersohn Jared Kushner betont, während Trump von der Lage und dem schönen Wetter schwärmte. Wenn du einen Immobilienentwickler vor ein Problem setzt, bekommst du eine Hotellösung. Setzt du einen Diplomaten davor, bekommst du Diplomatie.
Stefan: [1:19:27] Ja, und David Sanger natürlich recht. Das ist einfach alles so absurd. Und Trump so, ja, ihr wollt ja irgendwie zweifeln. Ich lege noch einen drauf.
Fernsehmoment: [1:19:36] Dass der Plan jemals umgesetzt wird, zweifeln selbst Republikaner an. Aber was sonst ist Trumps Ziel? Das entspricht seinem Stil. Es ist disruptiv, ein Schock fürs System. Seine Art zu sagen, lass die Verhandlungen beginnen. Was er versucht ist, andere in Verlegenheit zu bringen, indem er sagt, nichts hat im Nahen Osten funktioniert seit Jahrzehnten. Was ist denn eure Idee? Donald Trump träumt bereits vom Friedensnobelpreis. Ich habe ihn verdient, aber sie werden ihn mir nicht geben. Gleichzeitig schloss er nicht aus, US-Truppen nach Gaza zu schicken.
Stefan: [1:20:13] Hier entstanden natürlich geilste Bilder, wie seine neue Stabschefin dahinter ihm steht, mit aufgerissenen Augen und auch einfach nur, sorry, aber ich bin noch…
Mick: [1:20:21] Ja, und selbst wie Netanyahu sich das Lächeln nicht verkneifen kann.
Stefan: [1:20:24] Ja. Da warten 17 Israelis in meiner Telefonleitung, ich muss jetzt irgendwas erklären. Ah, er will einen Nobelpreis haben.
Mick: [1:20:29] Ich meine, um es jetzt mal wieder auf so eine Sachebene zu bringen…
Stefan: [1:20:33] Du glaubst, hier gibt es noch eine Sachebene?
Mick: [1:20:35] Ich glaube, ja, ich glaube, hier gibt es schon noch eine Sachebene. Also erstmal natürlich, die Gefühlsebene wird wieder sehr gut aufgenommen. Man muss ja sagen, das, was Donald Trump da sagt, ist ein Gedanke, der für Menschen, die sich jetzt nicht tagtäglich mit diesem Konflikt auseinandersetzen, die jetzt da, sagen wir mal, keine Seite eingenommen haben, tatsächlich proaktiv, die davon nicht ihre Wahlentscheidung abhängig machen und so weiter und so fort, jetzt gar nicht so ein fremder Gedanke. Also, dass man auf diesen Konflikt schaut, auf 60 Jahre Gewalt und dann als Individuum zu dem Schluss kommt, das macht doch alles keinen Sinn. Werden die nicht woanders glücklicher? Ja, also soll man das so weiterführen, ist, glaube ich, ein Gedanke, dem erstmal viele folgen können. Ganz egal, was das jetzt irgendwie mit der Realität zu tun hat und auch wenn wir Vertreibung prinzipiell hier natürlich ablehnen. Aber ich glaube, dass auch das so ein Momentum ist, was tatsächlich viele nachvollziehen können, was intuitiv irgendwie wirksam ist.
Mick: [1:21:25] Und ich glaube auch diese Idee von, er stößt damit eine Disruption an, eine Diskussion, daran ist durchaus was dran. Weil natürlich wünscht man sich in Israel nichts lieber gerade, als dass nach der ganzen Vernichtung, die man dort angerichtet hat, jetzt irgendjemand anders die Verantwortung dafür übernimmt. Weil de facto sitzt man ja nun jetzt gerade da mit zwei Millionen Menschen, die nicht ein- und nicht auswissen, mit einem komplett zerstörten Gaza. Also was kann Bibi Netanyahu Besseres passieren, als dass Donald Trump sagt, wir schicken da 5000 US-Soldaten hin, die kümmern sich darum. Wir sind raus, das ist nicht mehr unsere Verantwortung. Was kann Bibi Netanyahu Besseres passieren, als dass Donald Trump sagt, also eigentlich müssen die nach Jordanien und nach Ägypten, Beides Länder, die massiv abhängig sind von internationaler Hilfe. Jordanien massiv abhängig von der Hilfe militärischer Unterstützung aus den USA. Ohne die gibt es Jordanien quasi nicht. Also sicherheitspolitisch sind die komplett an die USA gebunden. Wenn da Druck aufgebaut wird, dann kann es was bewegen. Und Ägypten, ein Land, was da eine momentan extrem abgesicherte Grenze hat, aber was auf der Basis von Brotsubventionen funktioniert. Also dieses Land steht kurz vorm Zusammenbruch. Auch da kann man natürlich Druck ausüben. Was es dann auch immer in der Realität bedeutet, aber es ist natürlich der Ansatz dazu, dann dort auf die anderen Länder Druck auszuüben, Druck auszuüben auf andere arabische Länder zu sagen, ach, macht ihr doch hier eine Friedensmission, ja, kümmert ihr euch doch um Gaza und so weiter und so fort.
Stefan: [1:22:42] Ja, aber hier empfehle ich oder hier wünsche ich mir, ich bin ja selbst ein bisschen zu faul, ich kann mir natürlich jetzt immer GPT-Deep-Research-Dinger machen, aber eine neben der Spur-Ausgabe zum Thema USAID. Ist das nicht mehr Soft-Power Amerikas als jetzt, ach ja, die armen Leute und wir müssen mal und so?
Mick: [1:23:03] Ja, natürlich.
Stefan: [1:23:04] Also dieser Punkt, der spielt ja eine ganz große Rolle. Wir hören es ja gleich, die Jordanier werden ja gefragt, was sie jetzt davon halten, dass sie hier so als neues Ankunftsland für diese Menschen herhalten müssen. Nur, was ja immer wieder ausgeblendet wird von Trump ist, er kann natürlich mit Putin im Zweigespräch irgendwas klären, aber am Ende müssen ja die konkret betroffenen Ukrainer und zwar jeder für sich irgendwie, will es nicht überbetonen, aber gefühlsmäßig auch an Bord sein. So ist das ja mit den Leuten in Gaza auch. Wir hören hier mal Wortspenden aus Gaza. Man hat einfach die Leute mal gefragt, was sie davon halten, jetzt vertrieben und enteignet zu werden.
Fernsehmoment: [1:23:38] Dieser Plan funktioniert nicht. Das ist unmöglich. Wir werden unser Land nicht verlassen. Das ist unser Land und das unserer Vorfahren. Es gehört niemandem außer uns. Wir werden hier auf keinen Fall weggehen. Was Trump sagt, ist falsch. Wir wollen hierbleiben. Wir wollen nicht nach Ägypten oder sonst wohin. Uns ist jetzt schon das schlimmste Geschehen, was Menschen angetan werden kann. Wir bleiben ganz sicher in unserem Land. Wer hier etwas aufbauen möchte, sollte uns nicht verjagen unter dem Vorwand, das Land wieder aufzubauen. Amerika hat Israel geholfen bei dieser Zerstörung. Deshalb muss Amerika es auch wieder aufbauen. Für uns. Wir haben hier mehr als ein Jahr Krieg erlebt und jetzt kommt Trump und sagt, wir sollen unser Land verlassen. Das ist unser Land. Wir werden nicht gehen. Es gehört uns und unseren Vorfahren.
Stefan: [1:24:31] Also Trump hat in Zahlen ausgedrückt, zehn ultranationale rechtsradikale Israelis, die dort Regierungsverantwortung tragen, auf seiner Seite. Das war’s. Er hat die Palästinenser, die dort konkret betroffen sind und am Ende bewegt werden müssen. nicht auf seiner Seite, er hat die Öffentlichkeit nicht auf seiner Seite, er hat keine Verbündeten dafür, nicht mal Hoss und Hopp finden es gut. Ich glaube auch nicht.
Mick: [1:24:56] Dass es funktionieren wird, also wie soll das, also es funktioniert halt nur, wenn du dann halt eben einen Plan extrem umsetzt und zwar durch halt eben aktive Vertreibung.
Stefan: [1:25:05] Also hier, genau, muss dann wirklich, also da reichen ja dann auch nicht 5.000, er will ja gar keine schicken, aber da würden auch 5.000 Soldaten nicht reichen, um hier irgendwie die Leute…
Mick: [1:25:15] Nee, es macht halt in 2012 nur mehr Chaos. Also das sind ja historische Entwicklungen, die es schon mal gab. Du kannst natürlich mit mehr Gewalt, also wäre die Grenze nach Ägypten zum Beispiel offen gewesen und du bombardierst den Gazastreifen weiter, irgendwann treten Menschen über diese Grenze einfach, weil sie ihr Leben retten wollen. Und wenn du da hinter den Zaun zumachst, dann sitzen die erstmal da. Wenn es in Gaza keine Versorgung mehr gibt, wenn es dort kein Wasser mehr gibt, wenn es dort keine Nahrungsmittel mehr gibt, aber in Ägypten gibt es Zeltstädte, dann gehen die Menschen erstmal dorthin. Du hast halt zehn Jahre später, fünf Jahre später, hast du halt einen Konflikt, wie wir ihn zwischen Libanon und Israel kennen, wie wir ihn auch aus Jordanien kennen. Nämlich, dass die PalästinenserInnen, die sich dann dort einigermaßen eingefunden haben, halt wieder zurück wollen. Oder halt eben anfangen, gewalttätig versuchen, wieder zurückzukommen oder terroristische Anschläge auszunehmen. Also, dass Ägypten seine Grenze so massiv abgesichert hat, hat ja nur einen einzigen Grund. Und es ist nicht, dass sie die Palästinenser per se hassen, sondern dass sie ganz genau wissen, naja, wenn wir hier zwei Millionen geflüchtete PalästinenserInnen aufnehmen, die immer quasi über die Grenze das Land sehen, aus dem sie vertrieben worden sind, dann wird es einfach ein Narrativ sein. Das wird den Terrorismus befördern und das wird auch jeder individuell nachvollziehen können und das wird ein Konflikt sein, der niemals endet.
Stefan: [1:26:30] Die wissen also Bescheid einfach, sagen wir es so. Ja, die wissen Bescheid.
Mick: [1:26:33] Die wissen, worauf das hinausläuft. Und ich glaube, dass da auch, also deshalb glaube ich, dass da eine große Hoffnung verbunden ist bei Israel, dass in Israel, dass ihnen irgendjemand dieses selbst geschaffene Problem jetzt da irgendwie abnimmt und irgendwie eine Lösung präsentiert, die es ja aktuell nicht gibt, nämlich was passiert mit diesen Menschen. Und Donald Trump hat, glaube ich, tatsächlich die vage Vorstellung davon, dass Menschen irgendwie happy sind, wenn du ihnen halt irgendwie eine Wohnung mit Balkon anbietest in Jordanien und damit hat sich das dann erledigt.
Stefan: [1:26:58] Und jetzt hören wir, wie geil das die israelische Regierung so findet.
Fernsehmoment: [1:27:02] Also in Netanyahus‘ Regierungskoalition sind sie regelrecht begeistert von Trumps Plan. Die Ultra-Orthodoxen nennen Trump heute einen Boten Gottes. Und Netanyahus‘ rechtsextremer Finanzminister Smotrich kündigt sogar an, man werde, Zitat, die gefährliche Idee des palästinensischen Staates endgültig begraben. Einige der Nationalreligiösen scheinen dazu hoffen, dass mit Trumps Plan ein lang gehegter Wunsch in Erfüllung geht, nämlich wieder israelische Siedlungen auch in Gaza zu etablieren oder den Gaza-Streifen sogar ganz zu annektieren. Auch Israels Opposition lobt das Vorhaben, wenn auch viel zurückhaltender Benni Gans nennt es einen Zitat kreativen, originellen und interessanten Gedanken.
Stefan: [1:27:45] Okay, da ist man sich irgendwie einig. Wie will Amerika jetzt diese große, sagen wir mal, Personenbeförderung anregen? Hier hören wir das mal im Wortlaut.
Fernsehmoment: [1:27:56] Ja, nach dem umstrittenen Vorstoß von Präsident Trump zu einer US-Kontrolle über den Gaza-Streifen schwächt das Weiße Haus das Vorhaben ab. Es seien vorübergehende Umsiedlungen geplant. Dafür seien, so Trump, keine US-Soldaten nötig. Außenminister Rubio bezeichnete den Vorstoß als großzügiges Angebot.
Stefan: [1:28:19] Also, dass ihr freiwillig weggehen dürft, ist ein großzügiges Angebot. Der Vorschlag wurde abgeschwächt, ihr müsst ja nicht für immer gehen, ihr dürft zurückkommen. Jetzt ein paar Tage nur später, vier Tage später.
Fernsehmoment: [1:28:31] Donald Trumps Ankündigung, den Gazastreifen kaufen und zur Riviera des Nahen Ostens umbauen zu wollen, sorgt weiter für Verblüffung und Empörung. Zumal er heute erklärt, dass die jetzt ansässigen Palästinenser dorthin nicht zurückkehren würden. Solch aufsehenerregende Erklärungen setzt er mitten hinein in die höchst fragile Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas. Die Hamas ließ heute mitteilen, dass sie bis auf weiteres keine israelischen Geiseln mehr freilässt.
Stefan: [1:29:03] Ja, es ist einfach sehr gut ein Hin und Her und es ist nur Gerede und es wird genau niemals irgendwas dazu passieren. Wir haben eine Kurzmeldung in den Tagesthemen, der Ton ist flapsig und gut.
Fernsehmoment: [1:29:16] Ja, Trump bekräftigte heute noch einmal seinen Plan. Zudem sprach er den Palästinensern das Recht auf Rückkehr ab. Trump hatte zuvor erklärt, er wolle den Gazastreifen unter Kontrolle der USA bringen. Er gehe davon aus, bei der Umsiedlung einen Deal mit Israels Nachbarn Ägypten und Jordanien schließen zu können. Beide Länder lehnen die Unterbringung von Palästinensern aus dem Gazastreifen aber vehement ab.
Stefan: [1:29:41] So, Susanne Daubner trägt das natürlich ganz hervorragend vor und wir hören jetzt, okay, die Jordanier sagen nee und so. Nun gab es ja einen Besuch, der jordanische König war ja im Weißen Haus. Von diesem Tag leider nur Schnittbilder.
Fernsehmoment: [1:29:56] Das Fingerspitzengefühl ist bei US-Präsident Trump nicht viel zu sehen. Er fordert direkt, was für andere tabu wäre, wie mit den USA die Kontrolle über den Gazastreifen übernehmen zu wollen. Keine leichte Ausgangslage auch für den Besuch des jordanischen Königs Abdullah heute im Weißen Haus. Trump will die Palästinenser nach Jordanien umsiedeln. Der König hatte diesen Vorschlag bereits vehement zurückgewiesen.
Stefan: [1:30:23] Wir sehen sie hier im Weißen Haus an diesem Kamin, der natürlich brennt und gelben Stühlen. Und der jordanische König hat so ein sehr orangenes Gesicht. Also eigentlich sieht er gar nicht so dunkel aus. Ich glaube, der hat sich so ein bisschen, komplementäre Beziehungsgestaltung mit dem Maskenbild für Trump. Nun gut, also dieser jordanische König war dort. Nun hören wir hier keine Töne. Es gibt aber Archivmaterial und das ist auch ganz eindrücklich. Dem kommen wir gleich vorher ein jordanischer Jugendhelfer, also der da einfach so ein Projekt hat, auch so ein USAID-Projekt und so mitfinanziert, äußert sich auch mal und gibt so ein Statement zum Thema Trump. Sollte man jetzt über Trump nachdenken?
Fernsehmoment: [1:31:03] Tag der offenen Tür bei Radio Al-Balat in Amman. Top-Thema des Tages, das erste Treffen zwischen ihrem König Abdallah und US-Präsident Trump. Radio-Chef Dawood Kutab hat den Wechsel im Weißen Haus schon zu spüren bekommen. Für ihr Jugendprogramm erhielten sie Auslandshilfen aus den USA, Doch diese sind vorerst eingefroren, wie für viele andere Projekte und Hilfsorganisationen auch.
Stefan: [1:31:25] So, jetzt hören wir gleich ein Statement von diesem Typen, der da die Geschäfte führt bei diesem Jugendradio. Ich finde, das sollte der Tee noch für uns alle jetzt sein.
Fernsehmoment: [1:31:32] Warten Sie auf neues Studio-Equipment. Es ist sehr schwierig, wenn etwas passiert, wenn man bereits einen Vertrag hat und wir eine Vereinbarung unterzeichnet haben. Und jetzt, mitten im Vertrag, stoppen sie ihn. Aber wir verstehen, dass die Amerikaner einen verrückten Präsidenten haben, also müssen wir damit leben.
Stefan: [1:31:51] Wir verstehen, dass die Amerikaner einen verrückten Präsidenten haben, also müssen wir damit leben. Perfekt einfach. Als jordanischer König kann man natürlich dann, in dem Falle glaube ich vor der UN, noch so ein paar andere Dinge raushauen.
Fernsehmoment: [1:32:04] Lassen Sie mich sehr, sehr deutlich werden, das wird nie passieren. Wir werden niemals die Vertreibung von Palästinensern akzeptieren, das ist ein Kriegsverbrechen.
Stefan: [1:32:13] Ja, also schon die Ankunft dieser Flüchtlinge dann in Jordanien wäre nicht akzeptabel, aber schon sie wegzuschicken ist ein Warcrime.
Mick: [1:32:23] Ja, deshalb, ich bin auch sehr gespannt, was dabei rauskommt, weil ich, also die USA handicappen ja ihre eigene Soft-Power, also das mit USA, das haben sie ja aufgegeben, also und es kommt auch keiner mehr dahinter, dass das ja eigentlich alles Soft-Power-Projekte sind, weil ich meine, an solchen einfachen Sachen wie jetzt hier Radio-Equipment für Jordanien und so sieht man es auch schon, da fließt einfach konstant mittelgroße Summen, ja, wir reden jetzt hier nicht von Milliarden, sondern das sind ein paar Millionen hier, das sind ein paar Millionen da und dadurch.
Stefan: [1:32:52] Das denkst du. Ich habe Hoss und Hopf zum Thema gehört. Welche riesige Korruptionsskandal hinter USAID steckt, wo es aufgelöst ist.
Mick: [1:33:01] Ja, das ist bei Menschen halt nicht, auch so gerade so Leute wie Horst und Hoffert keine Ahnung davon haben, wie viel Milliarden so ein Staat halt bewegt und wie verschwindend Geringheit die Hilfe ist dann tatsächlich an der Stelle. Da ist ja noch gar nicht mit drin, dass die größten Batzen bei solcher Hilfe, also tatsächlich substanzieller Hilfe ja im Regelfall Kredite sind, das ganz, ganz viel über den IWF und Co. läuft und eh gar nicht über die Nationalstaaten. Das heißt, alles, was auch wir an Hilfe leisten, der große Teil, wenn wir Fahrradwege in Peru bauen, dann ist das Softpower.
Stefan: [1:33:29] Das ist es nämlich, Fahrradwege in Peru. Ich habe ja die ganze Zeit, also zuerst habe ich es ja nicht verstanden, Fahrradwege in Peru, warum redet jemand davon? Ah ja, weil man immer wieder erwähnte, dass es ja Leute gibt, die sich über Fahrradwege in Peru aufregen. Jetzt habe ich Hoss und Hoff gehört zum Thema Korruptionsskandal, USAID, gigantische Verschwendung, zum Glück hat Trump das beendet. Das ist das erste Mal, dass ich Leute gehört habe, die ernsthaft sich darüber aufgeregt haben, dass es diese Fahrradwege in Peru gibt.
Mick: [1:33:57] Das ist crazy, aber das liegt halt auch daran.
Stefan: [1:33:59] Weil… Ich dachte, das ist so ein Meme, so im Sinne von Buxtehude. Und dann kommt dann wirklich über Buxtehude.
Mick: [1:34:03] Leute regen sich wirklich darüber auf, das ist so eine, Rechte und Libertäre haben ja Probleme damit, Informationen nach Bedeutung zu ordnen. Also das ist ja eines der ganz großen Probleme. Deshalb steht auch oben immer Fahrradwege Peru. Also Entwicklungshilfe etc. muss auf jeden Fall abgeschafft werden. Und darunter kommen dann immer so Sachen wie Unfair der Attermann, die Diskriminierungsbeauftragte, wo man sich auch so denkt, die hat auf keinen von uns irgendeinen Einfluss. Die sitzt einfach in ihrem Büro, die schreibt einmal im Jahr einen Text oder so und sagt.
Stefan: [1:34:29] Hier ist noch Diskriminierung.
Mick: [1:34:31] Die sind so, wenn Fair der Attermann nicht aus der Regierung verschwindet, dann koalieren die hier mit niemandem. Also es ist komplett bescheuert.
Stefan: [1:34:38] Ich meine, wenn du dir schon anschaust, wie die sich jetzt 5, 6, 7, 8, 9 Jahre, nicht nur über Fahrradwege in Peru, sondern auch über, er hat in sein Twitter-Profil seine Pronomen geschrieben.
Mick: [1:34:49] Ja, ist crazy.
Stefan: [1:34:50] Schande, Schande, Schande. Und das allererste, was sie machen, ist eine Liste aus 200 Worten, die du in deinen Forschungsantrag nicht mehr reinschreiben darfst.
Mick: [1:34:59] Genau, genau. Gender darfst du nicht mehr nennen.
Stefan: [1:35:02] Woman.
Mick: [1:35:03] Ich weiß nicht mehr, ob das Wort sozial überhaupt noch drin vorkommen darf.
Stefan: [1:35:06] Du darfst nicht mehr Frau schreiben.
Mick: [1:35:07] Genau, du darfst nicht mehr Frau schreiben, ja, also gender-based Wissenschaft ist komplett tot. Genau, so wird es dann halt eben eingeschränkt und das ist dann aber fein. Das hat dann auch nichts mit der Einschränkung von Wissenschaft zu tun oder der von Meinungsfreiheit oder so, dass man sich da selber handikapt. Naja, und mit USAID und solchen Sachen ist es halt genauso. Das heißt, es läuft hier wahrscheinlich im Endeffekt auch auf eine Schikanenpolitik hinaus, aber so Staaten wie Jordanien sind halt eben substanziell extrem abhängig von den USA. Und letztendlich geht es ja für Israel auch. Also Donald Trump könnte morgen sagen, ja, dieser Raketenschirm, ihr kriegt keine neuen Raketen mehr.
Mick: [1:35:40] Viel Spaß damit halt irgendwie zurecht zu kommen. Das heißt, man kann natürlich über die Hardpower, die mit vielen dieser Staaten, weil wir das halt auch eine massive, massive Macht ausüben und halt Druck aufbauen in die eine oder andere Richtung. Und so Länder wie Jordanien, die halt vergleichsweise stabil sind, aber die, also Jordanien ist de facto ein Land, das ist gebaut auf Geflüchteten. Also das ist eine extrem diverse Gesellschaft, die basiert auf sehr, sehr vielen Menschen, die schon mal von irgendwo vertrieben wurden, die geflüchtet sind. Das heißt, es ist ein insofern immer irgendwie ein bisschen instabiles Land. Das heißt, es wird für die richtig Kraft kosten, sich dann halt dem im Zweifelsfall auch zu widersetzen. Und ich glaube da schon, dass der jordanische König das auch vorhat, aber es kostet halt Energie. Und erst recht bei Ländern wie Ägypten und Co. Und ich glaube, das ist auch so die Zukunft, auf die wir zusteuern. Das meine ich ja vorhin auch schon mal mit dieser Abtrennung zwischen in Anführungsstrichen halt Shithole-Countries und halt den besten, den starken Ländern. Und ich glaube schon, dass es da auch in der US-Administration halt einfach diese Vorstellung gibt von, naja, wir sind eine Superpower, also wir können mit Panama machen, was wir wollen, was sollen die anderen machen. Und darauf muss Europa halt eine Antwort finden. Und ich würde sagen, im Fall von Jordan und Co., da es hier um ein paar Millionen geht und ein bisschen Rüstungsunterstützung, warum ist Jordan nicht unser bester Fahrzeug?
Mick: [1:36:49] Also, warum nehmen wir das nicht auf? Und genauso ist es dann halt auch mit Blick auf Israel- und Gaza-Konflikt. Wir müssen uns da halt wirklich einen eigenen Zugang zu überlegen und auch eine eigene Position als Europa durchsetzen. Wir können da nicht immer daneben stehen und sagen, ja, das war halt ein doofer Vorschlag, wir sind irgendwie gegen Vertreibung. sondern wir müssen, wenn Annalena Baerbock meint, wir müssen unsere Interessen verteidigen, ja, haben wir ein Interesse an einer normierten internationalen Ordnung, dann müssen wir auch so Sachen wie die ICC-Urteile etc. Durchsetzen. Und wenn Bibi Nithanayo meint, er kann hier im Bundestag sprechen, dann muss auch ein Bundeskanzler, wie halt eben Friedrich Merz, sagen, nicht etwa, wir finden da irgendwelche Lösungen, sondern nein, der wird dann hier eingesperrt, so wie sich das halt gehört in der internationalen Ordnung. Dann müssen wir halt versuchen, selber dazu eine Art von Hegumion zu werden. Und wir hätten viele Länder im globalen Süden, die wären bereit, mit uns diesen Weg zu gehen. Nur halt die USA nicht. Und das waren sie schon immer nicht. Da muss man sich halt mal konsequent durchsetzen und eine eigene Politik betreiben.
Stefan: [1:37:44] Mal sehen, ob Netanyahu jetzt so einen Trump-Schutzschirm bekommt, dass es also einen Staatsbesuch auf deutschem Boden gibt, aber nur gleichzeitig mit Donald Trump und nur an seiner Seite. Weißt du, das sind dann die Härten, wo man mal testen kann. Wir gucken ja einen letzten Clip dazu, den kannst du uns noch mal kurz einschätzen. Also ein jordanischer Politikwissenschaftler macht eine Einschätzung zu den Hard-Power-Aspekten, Militärbasen in Jordanien. Und diese Soft-Power-Komponente, du dir eben schon angesprochen hast, spielt ja da auch eine große Rolle. Also Amerika ist ja nur so stark, weil sie eben über ihre eigene Bevölkerung hinaus die ganze Welt für sich nutzbar machen. Als Absatzmarkt, als Grundstofflieferant, als was auch immer. Man braucht halt die ganze Welt und das geht natürlich nicht nur mit militärischem Druck und Militärbasis und so, sondern auch diesen Soft-Power-Aspekten, also 50 Milliarden USAID. Da wird der Kongress schon sehr genau darüber nachgedacht haben, warum man das eigentlich so macht. Ja, wir haben darüber nachgeklärt. Das war eine Idee.
Mick: [1:38:44] Die war auch nicht dumm.
Stefan: [1:38:45] Genau, das ist ja alles gar nicht so neben der Spur, wie jetzt immer behauptet wird. Hier dieser jordanische Politikwissenschaftler.
Fernsehmoment: [1:38:52] Laut Experten habe aber auch Jordanien Druckmittel in der Hand. Die Amerikaner haben mindestens zwölf Militärbasen in Jordanien. Jordanien ist ein starker Verbündeter der Vereinigten Staaten im Krieg gegen den Terrorismus. Warum sollten wir freundlich gegenüber den Vereinigten Staaten sein, wenn sie Druck auf Jordanien ausüben, die falsche Richtung einzuschlagen?
Stefan: [1:39:17] So, also die haben Militärbasen, damit sind Militär, also bewaffnete Menschen vor Ort, die schon mal eine Ansage machen können, aber die muss auf fruchtbaren Booten auffallen, softpowermäßig muss da also was bereitet werden, denn, und da haben wir ja Afghanistan gesehen, am Ende reichen drei Taliban, um die Amerikaner aus dem Land zu jagen und da schießt auch keiner zurück und so, sondern da lässt man das Zeug einfach liegen und flüchtet. So, und das, wir haben ja gemerkt, wozu das so geführt hat, auch im amerikanischen Diskurs, wie sehr Bidens Präsidentschaft darunter gelitten hatten, dass man einfach sah, wie amerikanische Soldaten aus dem Land gejagt werden. Das kann Amerika überall auf der Welt einfach so passieren. Von heute auf morgen.
Mick: [1:40:00] Ja, wenn sie den Konflikt nicht wollen, dann kann ihnen das passieren.
Stefan: [1:40:02] Wenn USAID da nicht politische Vorfeld und so weiter, Freunde heranschaft und so, dann sind diese Soldaten einfach unter sich. Dann wird man dieses, so wie die Deutschen in Afghanistan, man beschützt gerade noch so das eigene Lager und das war es aber auch mit dem Engagement. Und das geht dann auch nicht auf lange Zeit gut und fünf Jahre später finito. Also da ist es einfach vorbei. Und dann mal sehen, wie man die Dollar-Dominanz durchpeitscht. Also mit militärischer Kraft alleine wird es ja wohl nicht gelingen.
Mick: [1:40:28] Ja, das ist ja auch die seltsame Parallelität zwischen, also America first, was sich so nach innen ausrichtet, funktioniert global halt eben nur, wenn du halt tatsächlich überall präsent bist. Also das ist halt der Vorteil und auch die massive Macht, die die US-Amerikaner haben. Sie haben Militärbasen und Jordanien und von daraus können sie im Zweifel zwei Drohnen nach Syrien schicken und dort Leute ausschalten, es sind beide US-Soldaten im Irak unterwegs und so weiter. Und zwar die USA sind überall auf der Welt und wenn Donald Trump das abzieht, dann sind sie da halt nicht mehr. Also und dann wird jemand anders die Lücke füllen, im Zweifelsfall. Und das ist natürlich, da kann natürlich auch Daniel versuchen, Druck auszuüben. Das ist halt die Frage, was Donald Trump dann damit macht.
Stefan: [1:41:07] So, machen wir eine kleine Pause und gucken uns danach mal an, was hier in Deutschland los ist. Also der Bundestag hat zum letzten Mal getagt und die CDU ist im Wahlkampf. Um einen Kanzler zu stellen danach, also so halb büchene Ideen,
Unterstützerdank
Stefan: [1:41:21] gucken wir uns nach diesem kleinen Unterstützerdank hier an. Unser kleiner Moment für Aufmerksamkeit, Dankbarkeit, Wachsamkeit.
Fernsehmoment: [1:41:36] Letzter Aufruf für den Alias Express. Die Fahrkarten bitte.
Stefan: [1:41:43] Gebucht hier haben Ulrich. Ulrich ist hier Präsentator. 100 Euro, Seinquartaltickets weg von hier. Wir haben dich heute mit entführt. Sehr gut. Außerdem 100 Euro von Dominik, damit es den Fernsehpodcast noch lange gibt. Christian, mein kleiner Beitrag für den Erhalt der geistigen Gesundheit. Danke.
Stefan: [1:42:10] Da wird schon wieder ausgeblendet. Die Banken, die Banken, die Banken, das ist nicht gut. Also drei Präsentatoren in einem Fernsehpodcast, das ist natürlich spektakulär. Vielleicht der Wahl geschuldet, der allgemeinen Aufregung oder was auch immer. Stefan schickt 75, hiermit also Produzent für heute. Vielen Dank und liebe Grüße, sagt er. groteske Politiker treffen auf milden Journalismus, damit Oma Erna nachts … gut schlafen kann wahrscheinlich. Sehr gut, Jan. 60 Euro auch von Maulana. Alias Express-Ticket für Ulrich und Mevlana. Sehr gut. Das ist ja interessant. Sie hat selbst Meflana geschrieben, aber die Banken haben mir Maulana. Na, wer weiß. Meflana wird der richtige Name sein. Dann einmal anonym 50 Euro. Vielen Dank. Stefan, alle drei Monate spendet er für den ARJAS-Podcast. Danke, Stefan. Grüßt aus Dresden. Wir danken sehr.
Stefan: [1:43:13] Tobias ist hier dabei. Dominik und Anna. René, bitte weiter so, sagt er. Okay. Robert, Thomas, Christiane, Janik, Tanja in Österreich. Ich habe einen Termin in Wien im April. Ich werde ihn noch rechtzeitig bekannt geben. Er ist schon bekannt, aber ich werde ihn natürlich ordentlich bewerben. Ich fange damit an. Mirko, Ulrike und Paolo, Dirk, Johanna, sehr gut, Eckart, Wiebke, Peter, Tino und Hendrik, der Daueraufträgler, denn auch er ist ein Alien, will Kontakt zur Realität halten. Grüße nach Bielefeld, an die ganze Familie. sehr gut. Ich danke euch alle Querfinanzierer wie Juliane und Thomas und Ralf und so weiter sind hier auch herzlich gedankt. Damit können wir zurück in den Podcast. Ich habe immer noch nicht diesen richtigen Button hier belegt, aber ich glaube, wir machen es mit Applaus.
Bundestag, letzte Sitzung
Stefan: [1:44:20] Der Bundestag, Der 20. hat seine letzte Sitzung gehabt und es scheint hoch hergegangen zu sein.
Fernsehmoment: [1:44:28] Heute im Studio Helge Fust und Julianihari-Kazen. Herzlich willkommen, schön, dass Sie dabei sind. Einen schönen guten Abend auch von mir. Kaum ein deutscher Bundestag musste unser Land durch so viele ganz unterschiedliche Krisen manövrieren, wie der 20. Deutsche Bundestag, der sich noch mitten in der Pandemie konstituierte und wo im Dezember 2021 erstmals die neue Ampelregierung Platz nahm. Die Corona-Krise war noch nicht vorbei. Da griff Russland die Ukraine an. Deutschland musste schnell unabhängig von russischer Energie werden und die Bundeswehr neu aufstellen. Doch die Ampelregierung brachte sich selbst immer wieder in Krisensituationen. Zu unterschiedlich waren wohl SPD, Grüne und FDP. Vor gut drei Monaten war dann vorzeitig Schluss. Der Bundespräsident stimmte letztlich vorgezogene Neuwahlen zu. Heute trat der 20. Deutsche Bundestag ein letztes Mal zusammen und wurde zur Wahlkampf-Arena. Nicole Bonert.
Stefan: [1:45:29] Diese Moderation ist einfache Sprache für ganz Doofe, die sich auch nicht dafür interessieren und noch nicht mal wissen, was eine Tagesthemen-Sendung ist. Ich bin Helge Fust. Ich erkläre hier Politik. Hinter mir sehen Sie den Bundestag. Das ist das deutsche Parlament. Hier traf man sich vor drei Jahren. Dann bilde man eine Regierung. Doch dann hat man sich nicht verstanden. Jetzt muss man sich neu konstituieren. Also wird der Wähler neu gefragt. Dann bildet sich eine neue Regierung. Mal gucken, wie es mit der weitergeht. Das ist einfach so runtergedimmt. Ich frage mich manchmal, wenn man so interessiert am Thema, schon allein, weil man es jeden Abend moderiert und so, wie krass muss man sich mental in diese Situation bringen, um so eine Moderation zu schreiben? Also um es so runter zu dimmen.
Mick: [1:46:23] Ja, aber ich glaube, das ist ja auch so ein Problem der Tagesthemen, dass da ja prinzipiell Leute sitzen, die interessiert sind, aber dann halt immer denken, ah, warte, aber es gucken ganz viele dumme Menschen zu, die sich interessieren.
Stefan: [1:46:33] Das stimmt, ja.
Mick: [1:46:34] Und dann sind die den ganzen Tag damit beschäftigt, Sachen so einzudampfen, mit Blick auf ihre Vorstellung davon, dass andere Menschen doof sind. Und ich glaube, das ist ein ganz großes Problem bei den Tagesthemen, ehrlicherweise, dass man darüber nachdenkt, was ist, wenn wir einfach mal davon ausgehen, dass das Gegenüber schlau ist. Und wir fordern es mal ein bisschen, weil jeder von uns, also das kommt ja auch noch aus so einer Zeit, wo kein Mensch Smartphone oder Google oder sowas zur Hand hat, wo man, also wenn man einen Begriff gesucht hat, dann musste man den noch im Wörterbuch nachgucken. Also jetzt sitzt jeder mit seinem Smartphone irgendwie davor. Das heißt, man könnte mal ein bisschen komplexere Berichterstattung machen und jetzt sage ich, was es dir gefällt und dann fragt der Hörer oder der Zuschauer einfach nochmal bei Claude, na, wie war denn das und das gemein? Kannst du mir das nochmal erklären? Dann hat man vielleicht eine bessere Tagesthemen-Sendung und muss nicht immer wieder bei diesen Plattitüden ansetzen. Aber ja, es war ein schöner Bundestag. Es gibt jetzt halt neun.
Stefan: [1:47:24] Ich gucke ja mit meiner Tochter Tagesschau. Sie musste das auch einmal so vorstellen. Die suchen sich dann pro Woche eine Nachricht raus und stellen die nochmal so in der Klasse vor. Und ich vermiese ihr das natürlich nicht. Also wir gucken das und nehmen das ernst, was da passiert und so.
Mick: [1:47:39] Wenn ihr das gefällt.
Stefan: [1:47:42] Aber ich stelle natürlich ihr auch schon mal so die eine oder andere, also sie fragt auch, aber ich stelle ihr auch so Fragen. Weil sie so meinte, ist die schon wieder in Washington? Ich so, ne, die lebt da. Also die Korrespondentin halt, ne? Die berichtet ja aus Amerika. Die lebt einfach dauerhaft da und wird dann quasi angerufen, um zu fragen, was ist in Amerika passiert. Und das sind schon amüsante Gespräche mit so Menschen, die sich das nicht vorstellen können, dass Amerika nicht nur ein Klick, ein Swipe entfernt ist, sondern dass man da warten muss, bis abends die Leitung steht. Es ist eine Verbindung, wo man sieht, wie derjenige da steht in Washington. Das ist ja unglaublich. Wir hatten doch Jahrhunderte nur Telefon, wo man gerade mal so hört, da kann ja jeder behaupten, er sei in Washington. Wir sehen was ja und so. Das kommt ja wirklich alles aus einer Zeit, die antik ist einfach.
Mick: [1:48:32] Ja, ist eigentlich skurril.
Stefan: [1:48:33] Das ist Akropolis. Das ist Kolosseum.
Mick: [1:48:37] Ja.
Stefan: [1:48:37] Das ist schwarz-weiß.
Mick: [1:48:39] Mein Liebling ist immer, wenn dann doch mal irgendwie Thema Afrika ist und dann ein Korrespondent, der die ganze Zeit in Kairo sitzt, dann irgendwie über Äthiopien berichtet oder so.
Stefan: [1:48:48] Ja.
Mick: [1:48:48] So als wäre das nicht genauso weit weg. Also dann könnte er eigentlich auch aus Berlin berichten. Das ist dann eigentlich auch wurscht. Also was soll jetzt da für mehr Informationen in Kairo haben? Aber es ist wichtig, dass unser Afrika-Korrespondent der ist vor Ort, der weiß, wie es auf dem Kontinent Genau.
Stefan: [1:49:01] Aber das ist ja nun dasselbe, dass ja die Nachrichten, die in Hamburg hergestellt werden und dann aber nach Berlin in ein Studio schalten, trotzdem nochmal zu einem anderen Korrespondenten, der auch in Berlin ist, der aber draußen steht. Und das kriegst du nicht erklärt, ehrlich gesagt.
Mick: [1:49:20] Nee. Oder halt wie US-Beikampf, wo einfach zwei Korrespondenten beide in Washington stehen und die beide miteinander gekoppelt werden übers Studio in Berlin.
Stefan: [1:49:27] Oder so, oder so. Also es ist wirklich, es ist verrückt. Sehr witzig war gestern auch direkt nach der Tagesschau kam ja dieses Gespräch mit Habeck. Und meine Tochter fragte mich so, ist das ein Bildschirm da im Hintergrund oder? Ich so, nee, das ist ein Fenster. Und da habe ich hier auf der Karten-App von Apple, wo man ja so die 3D-Gebäude, bei Google Earth geht das auch, haben wir uns genau das Fenster angeguckt, wo die gerade sitzen, oder es war ja live, glaube ich, um dann auf das Dingsdabums, nicht das Paul-Lüberhaus, sondern das Nachbarding da rüber zu schauen. Das ist schon witzig eigentlich, wenn man die Nachrichten mal, oder das Fernsehgeschehen für sie einfach mal runterbrechen kann auf die sitzen halt da in diesem Raum und reden halt miteinander. Man denkt immer, oh, Fernsehen und so, aber am Ende ist es halt einfach nur, was es halt ist.
Mick: [1:50:10] Die Magie schafft die politische Kultur. Die Menschen sind für uns etwas Besonderes, weil sie so weit weg sind. Ohne Bann, Zirkel vom Bundestag oder so, geht es nicht. Das muss was Besonderes sein.
Stefan: [1:50:21] So, also jetzt letzte Sitzung, Bericht von der Sitzung, sagen wir es mal so, für den Fall, dass jetzt hier wirklich Leute zuschauen, also dieser Tagesschau, Tagesthemen-Sendung, die zu Recht von Clemens, nicht Clemens, Hendrik, wie heißt er, Fust? Nein, ihr wisst schon, also der Moderator.
Mick: [1:50:40] Achso, der da, weiß ich nicht.
Stefan: [1:50:42] Aber auch Fust, irgendwie Fust. Wie auch immer. Also er vermutet ja jetzt, dass da Leute da sitzen, die keine Ahnung von nichts haben, dem man alles nochmal erklären muss. Und die kriegen jetzt hier eine Bundestagssitzung serviert, ja. Also es ist schon amüsant.
Fernsehmoment: [1:50:56] Auftritt Friedrich Merz. Was war das denn?
Stefan: [1:51:03] Das will ich mal in der Schule sehen, ja. Leute halten zu dritten Vortrag, der erste fängt an, der zweite steigt ein, guckt drüber. Was war das denn? Niemand verhält sich so nirgendwo. Das geht in der Arbeitswelt nicht, das geht in der Schule nicht, das geht zu Hause nicht. Nirgendwo. Und im Bundestag? Was war, also wir sind ja alle asozial. Darauf haben wir uns ja verständigt, ne? Also was war das denn?
Fernsehmoment: [1:51:27] 25 Minuten, abgelesene Empörung.
Stefan: [1:51:32] Abgelesene Empörung. Ey, heute ist doch hier redefreier Freitag. Wir reden bitte alle ad hoc, weil sonst ist es ja nicht echt.
Fernsehmoment: [1:51:38] Über den Oppositionsführer. Wissen Sie, wie Sie mir vorkommen? Sie beide, Herr Habeck und Herr Scholz. Wie zwei angestellte Geschäftsführer, die das Unternehmen vor die Wand gefahren haben, anschließend zu den Eigentümern gehen und sagen, wir würden das jetzt gerne nochmal vier Jahre so weitermachen.
Stefan: [1:51:54] Dieses Bild ist so geil. Es gibt Geschäftsführer und dann Eigentümer. Die Geschäftsführer führen die Geschäfte und sie gehen dann zu den Eigentümern, um dort zu erklären, was sie gemacht haben. Was haben die Eigentümer mit diesem Geschäft zu tun? Naja, offensichtlich gar nichts. Sie haben ja Geschäftsführer.
Mick: [1:52:13] Ja.
Stefan: [1:52:14] Warum gibt es die dann? Also das kann man ja auch alles mal hinterfragen eigentlich, ne?
Mick: [1:52:17] Ja, ja.
Stefan: [1:52:17] Wieso gehen die zum Eigentümer? Wieso gehen die nicht zu den Mitarbeitern, wenn das Geschäft und erklären denen, was da passiert ist?
Mick: [1:52:23] Ja. Und wann ist dann Vorstandssitzung? Und wann ist Eigentümer-Sitzung? Und wenn ich doch als Bürger Aktien an diesem ganzen Ding habe, muss ich da nicht ab und zu informiert werden und dann nochmal schauen, wie sind die Erwartungen.
Stefan: [1:52:34] Also dasselbe Bild gab es ja schon von Merz im Duell, das habe ich ja in den Fernsehmomenten da vor zwei Wochen oder so, als Merz dann plötzlich meinte, und Sie Herr Scholz, Sie haben ohne Not den Geflüchteten, die hier einen Asylantrag stellen, nochmal das Recht auf einen Anwalt zugebilligt, damit der Anwalt nochmal die letzten Tricks findet, hier den Staat auszutricksen. Und das ist genau das Bild, das Friedrich Merz von Anwälten hat. Anwälte holt man, um jemanden auszutricksen.
Mick: [1:53:02] Ja, klar. Ich meine, so machen er das und seine Wählerschaft. Also nicht seine Wählerschaft, aber viele seiner Freunde ja auch. Da ist der Anwalt und der Steuerberater dafür da, den Staat über den Tisch zu hauen.
Stefan: [1:53:12] Das ist die Kompetenzzuschreibung von Merz. Die Anwälte sind da, um Tricks zu vollziehen und Unternehmen, ja, da muss man dann zu dem Eigentümer gehen, nicht zu den Mitarbeitern. Die sitzen ja jetzt zu Hause, die sind ja nicht mehr da. Man geht jetzt zu den Eigentümern und erklärt dort was Sache ist. Also es ist wirklich, März, das wird ganz schlimm.
Fernsehmoment: [1:53:33] So kommen sie hier vor.
Mick: [1:53:35] Also es ist ja im Kern Trampesk einfach, dass es ja, also das eine sehr ähnliche Realität ist, aus der sie beide kommen. Und dieses Unternehmertum und das ist halt der Staat, das ist halt dann quasi auch ein Unternehmen, und das hat er auch schon beim letzten Mal gemacht, sagt, mit so jemandem wie Donald Trump, mit dem macht man halt Deals und dann schaut man halt, dass man das Beste für sich rausholt und du, der Eigentümer hast, auch schon in die Fresse zu halten, wenn der Geschäftsführer führt.
Stefan: [1:53:58] Ich glaube, Merz ist auch einer der wenigen, der Trump hört, wie er über die Riviera im Mittleren Osten spricht oder im Nahen Osten, der dann denkt, Amerika kriegt eine Ownership Position, also Eigentümer, verstehe ich.
Mick: [1:54:13] Ja, genau.
Stefan: [1:54:13] Ich weiß, was er meint. Wir hören das hier mal weiter.
Fernsehmoment: [1:54:18] Der Ton scharf über die Zukunft von Deutschland. Nur wenig Worte bei den Besuchern nach der ersten Stunde Ernüchterung. Olaf Scholz hat alles so aufgezeigt, was er gut gemacht hat, aber konnte nicht so gut selbstreflektiert zeigen, was er in seiner Amtszeit nicht so gut gemacht hat. Es war halt eben mehr Konfrontation im persönlichen Bereich. Ein Angriff ständig. Er kann das nicht, ich kann es besser. Also eine echte Wahlentscheidung war es für mich heute nicht. Auch AfD-Kanzlerkandidatin Weidel nutzt die Bühne, beschwert sich über Zwischenrufe im Plenum. Diese Leute haben hier im Bundestag nichts verloren. Sie haben alle noch nie in ihrem Leben gearbeitet. Gehen Sie arbeiten. Dazu haben Sie ab übernächster Woche die Gelegenheit, wenn Sie weiter dezimiert sind.
Mick: [1:55:00] Queen.
Stefan: [1:55:01] Das ist wirklich alles schlimm.
Mick: [1:55:03] Gehen Sie arbeiten.
Stefan: [1:55:06] Gehen Sie arbeiten. Da haben Sie ja nächste Woche Zeit.
Mick: [1:55:09] Ich meine, ist nicht schlecht. Ich kann verstehen, dass sich das als YouTube-Clip gut verkauft.
Stefan: [1:55:13] Ja, für YouTube ist das natürlich super, aber es ist halt unerträglich. Es ist unerträglich, ja.
Mick: [1:55:19] Aber es ist halt schon immer unerträglich. Das ist ja auch das Skurrile daran. Also wer das Hohe Haus noch nicht gelesen hat, kauft euch dieses Buch, hört euch dieses Buch an. Ich glaube, es kostet nur noch ein Appel und ein Ei, in dem das ja sehr gut beschrieben wird. Wenn man einfach dabei sitzt und sich anhört, wie da eigentlich miteinander gesprochen wird, wie die Zwischenrufe auch sind, wie auch gerade, wenn es halt um Themen geht, die dann tatsächlich mal aus einer moralischen Überzeugung vorgetragen werden. Also wenn die Linke dann tatsächlich mal Anträge stellt und sagt, wie sieht es denn aus mit der Armut in Deutschland? Oder wir müssen doch mal darüber sprechen, wie dann verächtlich darüber gewitzt wird. Also dieser Kontrast zwischen der auf der einen Seite hohen politischen Kultur, man geht danach noch ein Käffchen miteinander trinken, auf der anderen Seite ist man im Bundestag die ganzen Tag absolut asozial zueinander. Und haut sich noch den schlimmsten Dreck irgendwie um die Ohren. Gegenseitig, aber halt alles, weil die Kameras halt zuschauen und weil es halt ein bisschen Publicity bringt im Westfall.
Stefan: [1:56:12] Ja, wir vermissen einfach alle, Roger Wilmsen, Frank Schirrmacher, die ganze Kriege. Wir kriegen hier ungefiltert den Dreck ins Gesicht gespült. Für die Leute, die natürlich auf der Tribüne schon sitzen, also die Zuschauer sind außer sich.
Fernsehmoment: [1:56:25] Ich bin total entsetzt über die Diskussionskultur im Bundestag. Das ist wie ein Kindergarten in meinen Auge?
Stefan: [1:56:33] No, geht ja gar nichts besser.
Fernsehmoment: [1:56:34] Der Umgang miteinander, der könnte etwas, ja, mehr Rücksichtnahme aufeinander sein.
Stefan: [1:56:40] Ja, Politiker sind alle Asoziale. Dieses Rutger-Breschmann-Ding, wir werden dem noch sehr viel nachgehen, wir haben Literaturempfehlungen bekommen, es schält sich immer mehr heraus. Die sind alle asozial dort. Du wirst nicht Fraktionschef einer Bundestagspartei, wenn du nicht asozial bist.
Mick: [1:56:56] Naja, also selbst die politische Psychologie gibt es ja schon relativ deutlich Grund, also wenn man sich damit beschäftigt, so, das ist natürlich, muss so ein bestimmter Persönlichkeitstyp sein, um von dir selbst schon mal zu glauben, ja, so eine Fraktion, eine politische Fraktion, damit eine ganze Interessengruppe, die sollte ich führen. Also, es fängt jetzt bei uns schon beiden an, dass wir hier sitzen und halt denken, es sollten Leute uns zuhören, während wir Sachen sagen, aber es ist natürlich nochmal eine ganz andere Dimension bei Menschen, die rausgehen und sagen, ja, ich werde Kanzler. Ich glaube, ich sollte dieses Land führen. Also, was für eine Hybris von einem Friedrich Merz oder Olaf Scholz oder diesen allen, wie sie sich da hinstellen. Und sagen, ich habe die Kompetenz, dieses Land zu führen. Ich habe die Kompetenz, diese Fraktion zu führen. Und das, was du da politisch sagst, ist doch auf Schwachsinn.
Stefan: [1:57:39] Im Grunde müsste man eigentlich ein Verfahren haben, in dem man sagt, wir identifizieren jetzt die Leute, die es wirklich wollen. Und dann werden die erst mal contained. Wir verhindern es nicht. Irgendwer muss es ja machen. Aber medial wird ja erst mal Containment gemacht. Sorry, Herr Scholz, aber Sie gehören zu denjenigen, die es wirklich wollen. Ich habe den Film Konklave gesehen. Da wurde gesagt… Wir müssen hier filtern, wer es wirklich will, weil die dürfen nicht Papst werden. Das ist in der Kanzlerschaft ein bisschen anders. Wir wollen schon, dass die Leute es wollen, aber wir müssen sie jetzt containen. Sie sind jetzt hier in Quarantäne.
Mick: [1:58:17] Ja, das ist schwierig, weil ich habe mich auch bei Habeck darüber geschwärt, dass ich denke, im Filter dieses Machtbewusstsein, er versucht halt immer noch Kanzler zu werden und uns quasi zu erzählen, es ist nur ein Angebot, das nicht gedeckelt ist.
Stefan: [1:58:29] Wenn sie das wollen.
Mick: [1:58:30] Dann würde ich das für sie tun. Das ist ja auch die richtige Strategie.
Stefan: [1:58:32] Man soll es ja wollen. Ich will ja nicht, dass es wie bei dieser Konklampe-Film ist ja sehr gut.
Mick: [1:58:37] Das ist unehrlich. Du bist ja auch nicht die politische Karriere durchlaufen und stehst jetzt vor dem Moment, wo du es werden könntest und sagst, das ist ein Angebot, was nicht gedeckelt ist. Nee, du willst doch Kanzler werden. Dann sag doch einfach, was du Kanzler werden willst. Also wenigstens die Ehrlichkeit muss man ja dann zulassen. Genauso wie ich nicht verstehe, dass sich Leute darüber lustig machen, dass Olaf Scholz in der Wahlarena dann irgendwie sagt, ja natürlich glaube ich, dass die Wahl gewinnt. Ja, was soll er denn sonst glauben? Dass er es nicht macht, dann kann er ja auch aufgeben und sagen, ich gehe nach Hause. Viel Spaß mit der nächsten Bundesregierung. Ich glaube gar nichts dagegen.
Stefan: [1:59:03] Dass die Leute sagen, wenn mich der Rufe eilt, werde ich es natürlich. Ich mag es nur nicht, wenn Journalisten das so für vollnehmen, statt da einfach den Hebel im Kopf umzulegen auf Containment.
Mick: [1:59:12] Ja.
Stefan: [1:59:14] Gut. Berichterstattung von der anderen Seite. Was haben wir hier? Privathaushalts. Oh, das, ja genau, ich habe mal gekoppelt. Also wir kriegen ja zum einen Bundestag und so und jetzt mal, seltener Moment. Man hat die Zuschauer mal ernst genommen und ist zu ihnen nach Hause gefahren.
Fernsehmoment: [1:59:32] Mein Name ist Nancy Wulff, ich bin 43 Jahre alt, ich leite eine Kita in Hamburg und meine größte Sorge ist, wo die Lebensmittelpreise und Energiekosten noch hinsteigen sollen. Mein Name ist Lukas Bock, ich bin 26 Jahre alt und mache eine Ausbildung zum Fachmann für Restaurants- und Veranstaltungsgastronomie. Ich finde es eine Unverschämtheit beim Einkauf, jeden Euro umdrehen zu müssen, um sich frische Sachen leisten zu können. Eine alleinerziehende Mutter der Mittelschicht, ein Azubi, beide mit Geldsorgen. Ich gehe 40 Stunden arbeiten, meine Freundin geht 40 Stunden arbeiten. Wir leisten uns nicht viel Luxus. Und wenn dann der Luxus ist, Banane und Äpfel zu kaufen, was soll man dazu sagen? Also Nudeln mit Pesto oder so ist mein Standardgericht. Da bezahlt man nicht viel für, das kann man schnell selber machen. Nancy Wulff macht in der Hamburger Kita regelmäßig Überstunden. Es gehe ihr und ihrer Familie zwar gut und trotzdem denkt sie über jede Ausgabe genau nach. Tatsächlich ist es schon so, dass ich mir häufiger Gedanken machen muss über meine Finanzen als früher. Ich arbeite hier Vollzeit, ich habe noch einen Nebenjob und ein Nebeneinkommen. Und trotzdem gibt es immer wieder Situationen, wo ich durchrechnen muss, passt das? dass ich sitze abends alleine da und rechne durch und schaue, wo ich sozusagen was einsparen kann oder wo können wir etwas beiseite legen, welche Altersvorsorge wäre eventuell wichtig. Da bin ich ganz ehrlich, das ist so ein Punkt Altersvorsorge. Jeder sagt, dass wir müssen das machen und privat und ich sehe das auch so. Das ist für mich überhaupt nicht möglich.
Stefan: [2:01:00] Altersvorsorge gibt es nur, wenn man nochmal ein bisschen mehr anpackt und die Ärmel aufkratzt.
Fernsehmoment: [2:01:03] Studium entdeckt Lukas Bock seine Gastronomie-Leidenschaft, bekommt als Azubi 1000 Euro netto. Und auch wenn seinen Job ihm großen Spaß macht, hat er Angst um die Zukunft. Ja, katastrophal. Allein in Solingen, bei uns sieht man ja, jede zweite Gaststätte macht zu, jedes zweite Restaurant gibt es nicht mehr. Ich weiß nicht mehr viele Anlaufstellen, wo man hingehen kann, wenn man abends irgendwo mal lecker essen gehen möchte. Ohne viel Hilfe gäbe es den Laden bei uns auch nicht mehr. Mit seiner Freundin wohnt er in einer günstigen Genossenschaftswohnung für 500 Euro. Trotzdem, mal ins Konzert gehen oder in Urlaub fahren, nur schwer möglich. Ich weiß noch nicht, wo das Geld herkommen soll. Also wenn man mal wirklich zwei Wochen Urlaub fahren muss, dann muss man schon 1000 Euro einplanen pro Person. Das ist ja ein Monatsgehalt. Wir leisten uns einen Luxus, den Hund. Und viel mehr Luxus bleibt uns aber auch nicht. Wir wohnen in einer zweieinhalb Zimmerwohnung. Wir haben 74 Quadratmeter. Meine große Tochter hat ihr eigenes Zimmer. Die Jungs teilen sich ein Zimmer und ich habe mich hier im Wohnzimmer breit gemacht. Seit fast 18 Jahren lebt sie in dieser Wohnung, sucht immer mal wieder nach einer Alternative für ihre vierköpfige Familie. Aber … Ich bin auch nicht bereit, für eine Wohnung 2000 Euro zu bezahlen. Weil dann geht noch mehr Lebensqualität, was den Alltag und Ausflüge und Urlaub angeht, geht einfach verloren. Ich habe meinen Vollzeitjob als Kita-Leitung, habe dann noch auf Minijob-Basis einen Nebenjob in einer Bar. Das mache ich auch unheimlich gerne.
Fernsehmoment: [2:02:32] Nichtsdestotrotz fordert das auch eine Menge Kraft ein. das parallel mit den Kindern unter einen Hut zu kriegen. Lukas Bock ist seit wenigen Tagen Mitglied der Linkspartei, auch wenn er grundsätzlich enttäuscht ist von der Politik. Ich fühle mich unfassbar alleingelassen. Von allen Politikern, die im Bundestag sitzen, habe ich bei sehr, sehr wenigen das Gefühl, dass die überhaupt nachvollziehen können, wie es so einem Normalo geht. Und was das macht, wenn Butter das Doppelte kostet. Von der Politik fordern sie, dass am Ende des Monats von meinem Brutto mehr Netto übrig bleibt. Damit bekomme ich auch das Gefühl, dass sich das Arbeiten wieder mehr lohnt. Ich wünsche mir von unserer Politik ein Deutschland, in dem kein Mensch Bauchschmerzen beim Lebensmittel kaufen haben muss.
Stefan: [2:03:15] Ah ja, das weiß ich auch wieder, warum ich diesen Clip ausgesucht habe, wenn man diese Leute so zuschaut. Dann ist ja völlig klar, weil gestern Habeck eröffnet ja dieses Gespräch dann mit dem Chör in der ARD auch mit, nee, man muss schon regieren wollen und die Linken sagen ja, ihnen reicht Opposition und so weiter, deswegen wäre das ja verschenkte Stimmen, gebt sie lieber uns. Nur das, was Habeck im Angebot hat, also mit Merz, Merz so ein bisschen progressiver zu trimmen, das nützt ja hier niemandem irgendetwas. Also die Leute stehen ja wirklich vor der Wahl jetzt. Entweder wir machen Dachau wieder auf, wir wissen nicht genau warum, die Erklärung dazu fällt auch aus, aber wir fühlen das dann irgendwie, das ist geil, weil wir waren ja auch schon mal geil, als wir Dachau betrieben haben. Oder wir schaffen einfach erstmal die Milliardäre ab. Wir fangen mal von oben an und irgendwann wird es da schon gut sein. So, dazwischen ist nichts. Also dieses CDU hier, Grüne da und so. Es gibt da keine Verhandlungsspielmasse für irgendetwas, für das man sich interessieren sollte.
Mick: [2:04:21] Nee, es gibt da keine Verhandlungsmasse. Absolut nicht. Nee, gar nicht. Wir werden mit Schwarz-Grün eine, eine relativ durchstringierte CDU-Politik bekommen. Ich meine, das ist ja auch absehbar. Wenn das so aussieht, wie es jetzt aussieht, dann wird eine Zweierkoalition möglich sein. Die CDU kann sich dann überlegen, ob sie die SPD nimmt oder die Grünen. Ja, die werden sich dann vorher auch noch ein bisschen beballern. Dann werden die sich unterbieten, weil man ja schon festgestellt hat, Regieren ist das Wichtigste, wenn es um die Koalitionsverhandlungen geht. Und dann wird da irgendwie so ein Wischiwaschi. Wir haben noch durchgesetzt, dass der Mindestlohn 0,3 Prozent angehoben wird oder irgendwas Sozialversicherungsmäßiges oder so. Und am Rest, und dann wird stringent durchregiert von der CDU und alle, die arm sind, werden ärmer werden und alle, die reich sind, werden reicher werden. Darauf läuft es hinaus. Und ich finde es ehrlicherweise auch, also das habe ich ja schon beim letzten Mal gesagt, das linke Lager scheint mir noch nicht darauf vorbereitet zu sein, dass wir uns in einem, im weitestgehenden linke Lager, dass wir uns in einem Lagerwahlkampf befinden und auch in einer zunehmenden Lagergesellschaft.
Stefan: [2:05:19] Die Linke eben schon, aber die anderen nicht, ja.
Mick: [2:05:22] Ja, die Linke halt schon. Die Linke hat es begriffen und deshalb ist die Linke auch im Aufschwung. Und die Grünen haben einen Wahlkampf bestritten, der aus meiner Sicht für eine andere Zeit gedacht war, der darauf abzielt, eine neue Partei der Mitte zu werden, eine Art Volkspartei, die quasi von rechts wie links Leute irgendwie abholt unter dem Thema Klima irgendwie oder halt so Zuversicht oder irgendwie sowas, halt so eine typische Volksparteierzählung. Wir sind irgendwie für alles offen, aber der Politikstil ist irgendwie anders. Und dann bin ich jetzt sehr gespannt darauf, die Ergebnisse der Bundestagswahl auch zu sehen, weil ich vermute, es wird sich in den Zahlen dann auch so darstellen, dass sie konservative WählerInnen dazugewonnen haben und weil sie diesen Weg gegangen sind, aber halt eben sehr, sehr viele junge Menschen, das glaube ich, an die Linke verloren haben oder halt eben auch in die Nichtwählerei verloren haben, dass ihnen also auf der Seite der progressive Arm komplett wegbricht und dann mal schauen, was aus ihnen wird. Also sie haben es ja auch nicht geschafft, ihr eigenes Thema halt irgendwie Klimawandel, das scheint sie auch nicht mehr groß zu interessieren. Das ist zumindest kein Wahlkampf-Aufschlag-Thema geworden oder so, sondern da geht man dann halt raus mit ein bisschen Rüstung und.
Mick: [2:06:26] Wir machen mit, weil Zuversicht und dafür kriegt man jetzt halt eben die Abrechnung. Aber verständlicherweise, und ich sage ja auch nicht, dass es politisch leicht ist, wir sind ja in einer Situation, wo ich auch das Murren von konservativer Seite ja sogar politisch nachvollziehen kann. Also natürlich ist auch für eine CDU, die halt versucht, dieses rechte Lager zu besetzen, eine Koalition mit SPD und Grünen in so einer polarisierten Zeit keine einfache Sache. Und die haben wahnsinnige Angst davor, dass die AfD ihnen halt noch mehr Leute abläuft. Und die haben wahnsinnige Angst davor, irgendwie bei einem Ergebnis unter 30 Prozent zu landen. Und die haben wahnsinnige Angst vor den nächsten zehn Jahren, weil wir haben vorhin die U18-Wahl gesehen, wie das da aussieht. Wir wissen, dass ihnen die Wählergruppen wegsterben. Ich habe jetzt auch nochmal ganz interessante Zahlen aus der Süddeutschen. Also unter den WählerInnen plus 70, das sind plus 12,5 Prozent CDU. Also da ist sie einfach die stärkste Kraft. Und was beschäftigt diese Wählergruppe am allerstärksten? Richtig, das Thema Migration. Klimawandel ist den Kack egal. Ja, da ist Migration auf Platz 1. Dass es schwer vereinbar ist mit all den Problemen, die wir in Deutschland haben, wie Fachkräftemangel, Pflege etc., dass das vor allem auch an ihre Substanz geht, wenn sie später alleine in Pflegeheimen dasitzen. Und ich weiß, wir sollten Migration nicht alleine zu einem Faktor machen von gut qualifizierte Leute kommen hierher und pflegen unsere Alten. Aber in der Realität sieht es nun mal so aus. Ja, ich würde es so machen.
Stefan: [2:07:37] Weil es ist einfach Win-Win-Win für alle.
Mick: [2:07:39] Ja, und es ist halt so, in der Realität sieht es ja nun mal so aus. Es ist ja nicht so, dass ich das jetzt irgendwie geil finde. Ich bin weiterhin dafür, dass, ja, no borders und alle dürfen rein. Aber grundsätzlich ist es ja nun mal so, dass es darauf hinausläuft. Da wählt eine große ältere Gruppe und es tut mir jetzt leid, dass ich mit der schimpfen muss, die wählt entgegen ihrer Interessen, die wählt entgegen ihrer eigenen Versorgungsstandards, ja, die wählt entgegen ihrer Kinder und die hält diese CDU am Leben. Und für die anderen heißt es dann eben bei SPD und Grüne frisst oder stirbt. Und es tut mir leid, aber da kann ich jeden verstehen, der sagt, nee, ich möchte daran nicht beteiligt sein, ich gehe diesen Weg in den Untergang nicht weiter mit, während sich dann eine SPD auf 12% zurückfällt und eine Grüne bei den 12% ankommen, die sie mal am Anfang hatten, sondern ich will die Linke. So, und dann macht man halt Oppositionsarbeit. Ich finde es ehrlich eine politische Gleichheit von außen zu sagen, dass die anderen jetzt schuld sind, ja, weil sie machen ja nicht Politik mit. Also dann hat man den Schuss irgendwie nicht gehört.
Stefan: [2:08:31] Ja, nee, das würde ich auch einfach ausblenden. Das sind halt so diese wir sind sauer. Es gibt ja jetzt auch von Baerbock diesen Clip, den sie bei TikTok und so verbreitet, wo sie explizit dazu aufruft, die Stimme nicht zu verschenken an die Linken und so. Also das ist wirklich arm. Wir hören jetzt die Berichterstattung eines Korrespondenten, der uns nochmal das Meer netto vom Brutto und ich frage mich so ein bisschen, inhaltlich ist das ja schon korrekt, aber das ist ein sozusagen klein machen der allergrößten Frage überhaupt. Eigentlich müsste man hier so die Sendungseröffnung machen und so weiter. Unterm Strich zähle ich. Darum geht es ja am Ende. Stattdessen wird es hier so versteckt.
Fernsehmoment: [2:09:10] Alexander Budwig im ARD Hauptstadtstudio. Alexander, wie gehen denn die Parteien mit den Alltagssorgen, Inflation und Preiserhöhungen um?
Stefan: [2:09:19] Die Frage ist ja sehr gut. Wie gehen die Parteien damit um, dass es Inflation, Alltagssorgen, Kosten und so weiter gibt? Wir wissen jetzt genau, Thema Inflation heißt, es gibt Gewinner und Verlierer. Jemand bezahlt sehr viel mehr für etwas, aber jemand anderes bekommt eben auch sehr viel mehr Geld von etwas. Also es ist eigentlich eine zweigeteilte Welt.
Fernsehmoment: [2:09:38] Also die Sorge um den eigenen Lebensstandard greifen alle Parteien in ihren Programmen irgendwie auf und bei allen führt auch der Weg über das Einkommen. Dabei unterscheiden sich die Konzepte aber teils erheblich und damit auch, wer am Ende am meisten davon hat.
Stefan: [2:09:53] Ja, nur wenn jetzt rauskommt in diesem Gespräch, wenn er das jetzt weiterführt, dass am Ende Menschen von diesen Sachen profitieren, die gar nicht mehr, also die gar nicht das Problem, ach, das ist so teuer im Supermarkt haben, weil sie ja Supermarktbesitzer sind, dann ist ja das Matching von das Problem, das aufgeworfen wird und die Antworten, die die Parteien dafür geben, das passt ja dann gar nicht. Also es ist ja eigentlich total bescheuert. Er macht es eigentlich glasklar, wer hier auf welcher Seite steht. Nur irgendwie, das wird so weggenudelt.
Fernsehmoment: [2:10:26] So will etwa die FDP die Steuerzahler zwar grundsätzlich am meisten entlasten, aber bei ihr profitieren Besserverdiener auch am stärksten.
Stefan: [2:10:34] Ja, aber um Besserverdiener geht es doch gar nicht beim Thema Inflation im Supermarkt. Die spielen doch da gar keine Rolle. Also ich verstehe gar nicht, warum die damit eingeklammert werden.
Fernsehmoment: [2:10:42] Ganz ähnlich ist das bei Union und AfD. SPD, Grüne, BSW und Linke wollen hingegen vor allem untere Einkommen entlasten und dafür Spitzenverdiener belasten. Also mehr Netto vom Brutto wollen alle irgendwie. Es lohnt aber hinzuschauen, für wen genau.
Stefan: [2:10:58] Ja, weil ansonsten passiert dir vielleicht dieser kleine Fehler, dass du tatsächlich mehr für deinen Vermieter und den Supermarktbesitzer deine Stimme abgibst als für dich. Und das wäre ja blöd.
Mick: [2:11:08] Ja, das Missverständnis scheint schon immer daran zu liegen, dass viele Menschen denken, sie sind Besserverdiener, aber eigentlich nicht zu dieser Gruppe dazugehören. Also da müsste man eigentlich mal politisch ansetzen. Also da ist offensichtlich die Information noch nicht angekommen. Weil wir alle gerne Mittelschicht werden und dann feststellen, warte mal, ich werde ja gar nicht entlastet. Ich gehöre ja zu denen, die mehr belastet werden.
Stefan: [2:11:27] Und er macht hier einen sehr schönen Versprecher, denn das Lager ist ja da, also kann man das Lager auch benennen, wie es halt, es hat ja einen Namen.
Fernsehmoment: [2:11:34] Nun ja, in diesem Wahlkampf sind die beiden dominierenden Themen zweifelsohne Migration und Wirtschaft. Das bedeutet aber nicht, dass die sozialen Themen überhaupt gar keine Rolle spielen. Die Parteien definieren nur zum Teil ganz unterschiedlich, was sie darunter verstehen. So versuchen es FDP und Union mit einem für sie nicht ganz…
Stefan: [2:11:54] AfD, FDP, Union? …
Fernsehmoment: [2:11:56] Als ungewöhnlichen Ansatz und sagen, sozial ist, was Arbeit schafft.
Stefan: [2:12:01] Ah ja, okay, gut. Sind wir jetzt informiert? Okay, CDU-Beit.
CDU im Wahlkampf
Stefan: [2:12:05] CDU-Wahlkampf macht typischerweise immer Spaß, deswegen gucken wir uns das auch amüsiert an. Wir beginnen mit einem Deutschland-Trend nach, war ja Ende Januar, dieses große März macht ihr mit AfD gemeinsame Sache und so weiter. Wir haben es ja alle durchgenudelt bekommen und selber durchgenudelt. Es gibt den Deutschland-Trend, der daran anschließt und sagt, ah, das halb so wird.
Fernsehmoment: [2:12:29] Die persönliche Ebene, wie wird der Kanzlerkandidat der Union eingeschätzt? Und da sagen aktuell über Friedrich Merz 33 Prozent. Ich glaube, er wäre ein guter Kanzler. Fünf Punkte mehr als zu Dezember. Und das sind historisch im ARD-Deutschland-Trend-Vergleich immer noch schlechte Werte. Aber im aktuellen Bewerberumfeld, in dem sich Friedrich Merz bewegt, kann er sich da eben leicht absetzen.
Stefan: [2:12:55] Ja, also er hat von sehr schlechten, gigantisch schlechten zu historisch schlechten Wert.
Mick: [2:13:01] Ja, genau. Das ist der Gewinn großartig gemacht. Herzlichen Glückwunsch, Friedrich Merz, plus 5 Prozent. Die Leute finden sie jetzt nicht mehr ganz so unerträglich unsympathisch wie vorher.
Stefan: [2:13:11] Das ist nicht mehr jeder Vierte, sondern nur noch jeder Dritte.
Mick: [2:13:13] Ja, geil.
Fernsehmoment: [2:13:15] Der gestiegene Zuspruch zeigt sich vor allen Dingen, was die Anhänger angeht. Wir sehen, dass die Unionsanhänger sich stärker hinter ihrem eigenen Kandidaten versammeln. Und wir sehen einen stärkeren Zuspruch aus der AfD. Von Seiten der SPD und der Grünen-Anhänger ist es eher so, dass hier die Ablehnung zunimmt. Also es ist so, Friedrich Merz mit etwas besserer persönlicher Einschätzung. Und inhaltlich gibt es von einer Mehrheit Rückenwind und Zustimmung, was den inhaltlichen Kurs in der letzten Woche zur Migrationspolitik angeht.
Stefan: [2:13:48] Jetzt hören wir mal den Wortlaut von DICE oder wie er heißt. Das ist ganz interessant.
Fernsehmoment: [2:13:54] Was man heute sagen kann ist, das Manöver, wie du es nennst, hat der Union nicht geschadet. Und Friedrich Merz weiß, was sein Vorgehen angeht. Nun die Mehrheit der Deutschen zwar nicht uneingeschränkt, aber im Grundsatz hinter sich.
Stefan: [2:14:13] Warte mal, die Mehrheit der Deutschen, also es ging um 33 Prozent, die ihn gut finden, ne?
Mick: [2:14:17] Ja, ich glaube, es geht ja im Größeren um die Frage, soll man jetzt irgendwie schnell was bei Migration machen? sehen sie prinzipiell, dass der Fünf-Punkte-Plan richtig ist. Oder irgendwie so.
Fernsehmoment: [2:14:28] Ja, das sieht man eben bei seinen persönlichen Werten, die steigen doch signifikant und das ist natürlich so kurz vor einem Wahltermin wichtig, zumal dieses nochmal Manöver, wie du es genannt hast, ja auch in den eigenen Reihen, also bei der Union von vielen, als durchaus waghalsig empfunden worden ist und auch einige Kritik hervorgerufen hat. Also das stärkt ihm jetzt den Rücken. Was Friedrich Merz aber schon Sorgen machen muss, ist, dass so viele seiner klaren Absage an eine Koalition mit der AfD keinen Glauben schenken. Ich würde sagen, da ist er nach dem, was im Bundestag passiert ist, auch nicht ganz unschuldig dran. Obwohl er diese Koalition eben vor seinem Manöver und auch danach immer klar ausgeschlossen hat.
Stefan: [2:15:19] Er scheint nicht ganz unschuldig daran zu sein, dass die Leute ihm das nicht mehr glauben, dass er mit der AfD so gar kein, Hauptsache er wird mal Kanzler, er grünt seine Biografie und wischt Merkel noch eins aus. Komisch, dass er so wenig Glaubwürdigkeit hat.
Mick: [2:15:34] Ja, aber ich glaube, man muss hier ein paar Sachen sortieren. Also erstmal ist es natürlich völlig irrelevant, ob jemand in seinen persönlichen Werten jetzt ein bisschen dazu gewinnt oder nicht. Also es ist für mich ja als AfD-WählerIn durchaus möglich zu sagen, ja, das hat mir jetzt gut gefallen. Ich sehe da ein Potenzial, dass wir weiter zusammenarbeiten. Da kommt offensichtlich jemand zur Vernunft. Deshalb jetzt AfD erst recht. Ja, wir sind kurz davor, die Macht an uns zu reißen oder so. Also das ist auch absolut unnachvollziehbar, warum sich die Union-Babbel da so überfreut. Weil so kann man natürlich gut vertuschen mit den plus 18 Prozent persönliche Zustimmung, dass sich die AfD in den Umfragen genau null bewegt. Also man macht fleißig Anti-Migrationspolitik, man übernimmt die AfD-Narrative, man erzählt weiter davon, dass man die halbiert, nichts davon entspricht der Wahrheit, die AfD steht bei 20 Prozent plus. Ja, das wird bei der Bundestagswahl auch höchstwahrscheinlich so auslaufen, vielleicht sogar noch besser. Das heißt, also alles, was man sich da als Plan mal gesetzt hat, funktioniert absolut überhaupt nicht. Und es ist sehr gut möglich, dass ich sage, ach ja, der Friedrich Merz, der ist jetzt kernig, ja, der ist mir ganz positiv aufgefallen. Da muss man auch einfach sagen, Medienpräsenz sorgt auch einfach dafür, dass Menschen halt irgendwie sich darstellen können, wie Friedrich Merz halt eben jetzt auch als Macher. Ja, das kommt dann halt gut an. Da ist ein Trend von wegen, ja, wenn wir mir die Medien schon erzählen, in der Migration muss dringend was gemacht werden und dann kommt jemand und der macht was, dann finde ich das erstmal gut. Also hier sind einfach ganz einfache Medienlogiken, die da durchlaufen, angesichts der politischen Themen, die wir haben. Das hat nichts damit zu tun, wie am Ende gewählt wird.
Mick: [2:17:00] Jetzt zu Friedrich Merz Move. Ich habe ja beim letzten Mal auch gesagt, ich halte es für einigermaßen ausgeschlossen, dass Friedrich Merz eine Koalition mit der AfD eingeht, was sehr viele jetzt auch bezweifeln. Ich glaube weiter daran, was einfach daran liegt, dass dieser Move, das größte Risiko der Brandmauer, die Brandmauer zu fallen, geht für die CDU aus. Auch wenn wir uns als Gesellschaft darüber Gedanken machen, aber die Gefahr bei der CDU ist unmittelbar groß. Wenn diese Brandmauer nicht existieren würde, wenn wir alle glauben würden, dass Friedrich Merz eine Koalition eingehen würde mit der AfD nach der Wahl, wenn das Konsens wäre in Deutschland, dann würde die CDU verlieren, diese Wahl.
Stefan: [2:17:35] Ja, die CDU, aber es geht ja hier um Merz, was eben bedeutet, die CDU selbst müsste Merz daran hindern.
Mick: [2:17:43] Ja, aber ich meine, dieser Move hat es ja schon deutlich gemacht. Selbst bei dieser Frage, die ja nicht ungeschickt gestellt war, weil ich glaube schon, dass hier ein Spielraum entsteht, in dem man halt eben sagt, naja, wir bringen halt nur ein Gesetz ein und dann sagen die halt zu und es gibt halt keine direkte Absprache. Das ist natürlich alles so ein bisschen hingebullshitted, weil man ja den Grünen und SPD das Angebot gemacht hat, friss oder stirb. Darauf sind sie nicht eingegangen, also ging es nur mit der AfD. Man wusste ganz genau, worauf man sich einlässt, aber es ist natürlich ein Testballon.
Mick: [2:18:12] Und man hat die Deutschen jetzt vor die Frage gestellt, naja, sehen sie das als Kooperation oder nicht? Und den meisten hat es nicht ausgereicht, weil, und diese Erzählung kennen wir ja auch schon, und diese Erzählung ist ja auch nachvollziehbar, dass natürlich in vielen Landtagen auch im Bundestag zu einem Problem wird, Wenn du einen Antrag einbringst und du hast nicht die eigenen Mehrheiten und du sagst, na gut, jeder soll aber mitstimmen, wie er will und die AfD verhilft dir dann zu deinen Mehrheiten und dann halt eben zu sagen, ja gut, dann ist der Antrag passé, egal worum es geht. Sei es die Kita irgendwie im Lokalen oder sei es auf Landesebene, irgendein Haushalt oder was auch immer. Ja, das ist natürlich, da gibt es natürlich feine differenzierte Unterschiede zwischen, ich habe schon eine Mehrheit und die AfD stimmt mit oder ich habe keine Mehrheit und verlasse mich auf die AfD, dass sie mitmachen und so weiter und so fort. Aber es ist komplex genug, als dass nicht ganz klar ist, dass es eine Kooperation wie halt eben eine Koalition. Und diesen Move hat er quasi damit gemacht und hat es darauf ankommen lassen. Funktioniert es oder funktioniert es nicht? Und das Ergebnis ist jetzt, die Mehrheit der Deutschen sagt schon, naja, Migration wurde mir jetzt so vorgespielt, ist ein heikles Thema. Wir müssen unbedingt dafür sorgen, dass jetzt keine Flüge aus Afghanistan mehr ankommen oder wir 3.000 Leute im Monat mehr abschieben oder was auch immer. Das ist mir wichtig, ja, davor habe ich Angst.
Mick: [2:19:22] Und dafür bin ich auch bereit, diese Kooperation auf der Ebene irgendwie zu akzeptieren. Aber für Friedrich Merz ist es essentiell, trotzdem die ganze Zeit zu sagen, Brandmauer, Brandmauer, Brandmauer, wir werden auf keinen Fall mit der AfD zusammenarbeiten, Wir werden auf keinen Fall mit der AfD zusammenarbeiten, weil ihnen sonst sein eigenes Haus um die Ohren fliegt. Diesmal waren es elf Abgeordnete. Wenn es um eine Koalition gehen würde, wären es höchstwahrscheinlich minus sieben, acht Prozent CDU in den Umfragen. Und es wäre auch eine Fraktion, die sich spalten würde. Es wären Landesverbände, die mega Stress machen würden, wie Nordrhein-Westfalen, Schleswig-Holstein etc. Das heißt, die Brandmauern uns immer am meisten. Und es war eigentlich ein cleverer Move von SPD und Grüne, zu sagen, so vertraut ihm nicht. Ja, also dieses Misstrauen, so hochzufahren wie möglich. Und am Ende kann man ihnen ja auch nicht damit vertrauen. Also ich glaube, ich halte es für durchaus möglich, dass Friedrich Merzig, sollten diese Koalitionsverhandlungen nirgendwo ankommen, am Ende in der Minderheitsregierung von der AfD mittragen lässt. Ich glaube, darauf müssen wir uns einstellen. Und das ist natürlich das langsame Abkippen der Brandmauer.
Stefan: [2:20:21] Genau, also da sind Sachen in Bewegung. Und am Ende wird ihnen die CDU aus Schutz derjenigen, die in der CDU noch Karriere machen wollen, müssten ihn dann stoppen, wenn es zu solchen Szenarien kommt. Und das Problem ist natürlich, jedes Mal, wenn er betont, nicht mit der AfD, denkt irgendwer, ach so, ja, dann mache ich doch bei der AfD oder wie auch immer. Also so wie wir jetzt sagen, nee, Linke, das ist schon ein ganz gutes Angebot, gerade weil es gerade nicht auf Regierung und Programm hinausläuft, sondern einfach als große Idee in den Raum gestellt wird, mit dem die Wähler die Politik beauftragen, dieses Problem jetzt zu lösen, ohne nochmal den Wähler zu fragen, wie genau jetzt und so. Nee, das müssen die dann schon selber machen. Genauso kann man ja auch die Mobilisierung bei der AfD sehen.
Mick: [2:21:03] Ja, und es ist so verlockend. Also wir haben es in allen möglichen europäischen Ländern gesehen, wir haben es global gesehen und es trifft auf die CDU auch so zu in einer zunehmend polarisierten Landschaft, in der du die Wahl hast zwischen wir machen was mit den Linken und kriegen die ganze Zeit von rechts und den Konservativen aus der eigenen Partei auf die Fresse oder wir gehen den Weg mit rechts mit. Es ist so verlockend, die Mehrheiten rechts zu suchen.
Stefan: [2:21:25] Ja, vielleicht gucken wir nachher noch, die gibt es aus Österreich. Dort hat man ja auch gedacht, man geht den verlockenden Weg. Also man stellt einfach das linke Lager als, oh mit denen geht es einfach nicht, um dann notgedrungen mit der FPÖ und dann kommt aber die FPÖ und stellt sich auch total dämlich an, sodass die ÖVP sagt, oh nee, dann geht das auch nicht. Also in der Sicht ist es schon problematisch. Gut, dieser CDU-Wahlkampf wird natürlich auch von einer FDP mitbestimmt, nicht nur von der AfD. Christian Lindner ist ein bisschen traurig gewesen.
Fernsehmoment: [2:21:54] Nicht nur SPD und Grüne haben inzwischen eine Gelballergie. Auch Unionskanzlerkandidat Merz plant seine Zukunft offenbar nun ohne die FDP. In mehreren Interviews rief er dazu auf, nicht für die FDP zu stimmen. Seine verschenkte Stimmen sollten die Liberalen an der 5-Prozent-Hürde scheitern. Darauf reagierte Christian Lindner heute seinerseits im gemeinsamen Morgenmagazin von ARD und ZDF. Friedrich Merz lobt jetzt Robert Habeck in der Asylpolitik. Und das ist überraschend, weil an den Grünen im Bundestag ja gerade der parteiübergreifende Schulterschluss auch gescheitert ist. Und er wendet sich gegen die FDP. Das weckt ja Zweifel, dass es Friedrich Merz wirklich um einen Politikwechsel geht. Den gibt es mit Schwarz-Grün, worauf er jetzt ja offensichtlich setzt, nicht. Und deshalb sage ich, jetzt erst recht.
Stefan: [2:22:45] Ja, was ich richtig witzig finde, kommt auch wieder in diese Rutger-Breschmann-Ecke. Es gibt so eine Aufnahme davon, wie Lindner mit Merz im Bundestag rumscherzt und dann kommt der Kanzler rum und sie reden zu dritt. Dauert eine halbe Minute oder so, dann verabschiedet sich der Kanzler, die Kamera bleibt bei Merz und Lindner und man kann so richtig sehen, wie sie beide dieses, was für ein Idiot und so. kann ja doch mal einen Witz machen, ist ja bescheuert. Also wie sie so einen Schulterschluss gegen Scholz organisieren. Und zwei Tage später, ja, wirft im März Linden einfach so unter den Brust und sagt, ich brauche seine Stimmen. Also das ist diese eises Kälte, ja. Selbst wenn man denkt, okay, die verstehen sich irgendwie. Nein, öffentlich muss das wieder hammerhart gemacht werden.
Mick: [2:23:31] Ja.
Stefan: [2:23:31] Markus Preiss.
Mick: [2:23:32] FDP braucht halt niemand. FDP braucht halt niemand.
Stefan: [2:23:36] Nee, die braucht wirklich niemand. Die CDU unter 30 Prozent und die FDP nicht im Bundestag. Wäre das eine Niederlage für Merz? Ich glaube, wir sollten uns, also es kommt jetzt wirklich auf jedes Zehntel Prozent an am Sonntag.
Fernsehmoment: [2:23:50] Der jüngste Deutschland-Trend zeigt für die FDP 4 Prozent. Das würde bedeuten, sie wären gar nicht im Bundestag. Und das sieht natürlich Friedrich Merz auch und sagt 4 Prozent. Das ist einfach Stimmen, die uns im Zweifel fehlen würden. Deswegen ruft er jetzt klar dazu auf, die Union zu wählen und nicht die FDP. Das gefällt der FDP natürlich überhaupt nicht. Und der andere Grund für Merz ist, er braucht natürlich auch ein gutes Ergebnis, eine hohe Zahl, möglichst über 30, denn da guckt man ja zumindest in München auch ziemlich genau drauf, wie das für die Union hier ausgeht.
Stefan: [2:24:18] Also Merkels schlechtes Ergebnis waren 32 oder was?
Mick: [2:24:21] Ja.
Stefan: [2:24:21] Und die guten waren in den 40ern?
Mick: [2:24:24] Ja.
Stefan: [2:24:25] Das ist schon blöd für Werth.
Mick: [2:24:27] Ja, und das ist nicht nur seine Schuld, das ist auch der historische Trend. Wenn jedes Jahr eine Million Wähler innen wegsterben, dann geht es nach unten. Wenn keine neuen nachkommen, dann sieht es nun mal so aus. Das ist ein Trend, der sich einfach nur verstärken wird. Aber ich würde auch sagen, wenn die CDU unter 30 Prozent einläuft, dann haben sie die Wahl verloren.
Stefan: [2:24:46] Ja, irgendwie schon. Aber zwischen CDU und CSU läuft es gut.
Fernsehmoment: [2:24:50] Das Verhältnis der Schwesterparteien seien besser gewesen als jetzt mit ihnen. Ich war sogar im Sauerland. Ich habe Sauerländer Würste gegessen. Ich bin zu allen bereit.
Stefan: [2:25:02] Ja, er ist zu allen bereit. Er hat sogar Sauerländer Würste gegessen.
Mick: [2:25:07] Für die CSU, also für Markus Söder, das war ja von Anfang an schwierig. Markus Söder hat keinen klaren Weg zur Macht. Also er hätte nur gerufen werden können, Friedrich Merz. Das war nicht katastrophal genug. Die Umfragen sind okay. Es bewegt sich eigentlich fast gar nichts. Das heißt, es meint jetzt nicht wirklich Sinn, da Stress zu machen. Man kann ja schön danach Stress machen. Wenn dann Koalitionsverhandlungen mit den Grünen anstehen, dann sagt man, ich habe ja schon allen Leuten gesagt, dass wir nicht mit den Grünen koalieren, Friedrich. Jetzt willst du doch, dann würde ich mal sagen, zwei CSU-Minister mehr.
Stefan: [2:25:36] Was sagst du dazu?
Mick: [2:25:38] Oder ich gehe nach draußen und sage, das gefällt mir nicht.
Stefan: [2:25:41] Stimmt, der treibt den Preis für die CSU hoch in der kommenden Koalition. Wir hören hier mal Dobrindt, der das Feuer lodern hält.
Fernsehmoment: [2:25:48] Herr Dobrindt, wir haben es gerade gesehen, mehr als 200.000 Menschen sind allein in München auf die Straße gegangen, aus Sorge um die Demokratie. Sie haben heute gesagt, die Menschen wollten mangelnde Argumente durch Lautstärke auf der Straße ersetzen. Heißt das, Sie nehmen deren Sorge, dass die Brandmauer zur AfD fallen könnte, nicht ernst? Nein, ich habe gesagt, die SPD will mangelnde Argumente durch Lautstärke ersetzen. Das ist das, was wir vorgetragen haben, dass die SPD offensichtlich keine Einigung mit uns im Deutschen Bundestag erreichen wollte, die Grünen auch nicht, um dann eben auf der Straße die Diskussion fortzusetzen. Ich finde es jetzt auch nicht ungewöhnlich, dass im Vorfeld von Wahlen auch Demonstrationen stattfinden, die natürlich dazu dienen, dass man die eigenen Ideen, die Vorstellungen auf der Straße, dass man denen auch eine Stimme gibt.
Stefan: [2:26:41] Das gucken Leute in einfacher Geschwindigkeit. Ich verstehe sowas nicht. Ich verstehe das hier kaum aus.
Fernsehmoment: [2:26:46] Von daher, wir haben eine hohe Mobilisierung in Deutschland. Das ist erkennbar auf allen Seiten, aber keine tektonischen Verschiebungen.
Mick: [2:26:54] Ich bin ja schon so, dass er sich so gemäßigt äußert. Ich hatte ja schon Sorge vor, er kommt jetzt mit. Ja, da müssen wir auf jeden Fall ran. Die NGOs werden alle durchfinanziert von der deutschen Bundesregierung. Der Deep State ist das Problem. Ich habe das Demogeld die Hände wechseln sehen. Nicht mit uns.
Stefan: [2:27:08] Ja, es muss ja echt aufpassen. Also wenn ein Ministerium dein Podcast abonniert hat, gehst du sofort als Staatsfunk. Weil du kriegst ja 2,50 Euro von denen.
Mick: [2:27:21] Schade ist das. Bleiben bei ihrer Forderung.
Fernsehmoment: [2:27:24] Geflüchtete an der Grenze zurückzuweisen. Für die SPD ist das faktische Dichtmachen der Grenze eine rote Linie, für die Grünen auch. Mit wem wollen sie das denn nach der Wahl umsetzen?
Stefan: [2:27:35] Na, nicht mit den Grünen.
Fernsehmoment: [2:27:36] Die Zurückweisung an die Grenze, ja. Ja, das ist eine notwendige Forderung, um Humanität und Ordnung wiederher.
Stefan: [2:27:42] Humanität und Ordnung, nur durch, gehen Sie sofort zurück, sonst erschießen wir Sie.
Fernsehmoment: [2:27:46] Die Zahlen sind zu hoch.
Stefan: [2:27:49] Die Zahlen sind zwar 30 Prozent niedriger als letztes Jahr und eigentlich, sagen wir mal, wir bräuchten 300 Prozent, um hier und so weiter Deutschland nach vorne zu bringen, aber die Zahlen sind zu hoch.
Fernsehmoment: [2:27:59] Dahin kommen, dass das Asylsystem in Europa wieder funktioniert. Dazu gehört die Zurückweisung an den Grenzen erstmal, damit das Asylsystem dahin geht, wo es hingehört, nämlich an die Außengrenzen der Europäischen Union.
Stefan: [2:28:13] Aber zwischen unserer Grenze und der Außengrenze liegt Kickls Grenze. Und wenn die jetzt, also das Szenario ist, finde ich, wie folgt. Wir wählen jetzt am Sonntag einen Bundestag. Der findet irgendwie, sagen wir mal so, wir wissen ja, Merz hat nicht die allergrößte Geduld, der kann ja nicht auf die Demokratie warten, der macht lieber kurz einen Prozess. Also sagt er, ich verhandle gerade mit den Grünen und der SPD über eine Koalition, mache aber mit der AfD noch schnell die Grenzen dicht. Weil, kann man ja machen. Dann werden die Grenzen dicht, die Leute laufen in Österreich auf. In Österreich stellt man fest, es findet gar keine Koalitionsverhandlung mehr statt, wir müssen neu wählen. Also wird in dieser Stimmungslage dann in Österreich neu gewählt. So, cool, dann brauche ich gar keine Koalitionsverhandlungen, weil 50% plus X. Fertig ist die Laube. Das ist Stabilität und Ordnung nach Dobrindt-Manier.
Mick: [2:29:09] Ja, es läuft ja auch rüber. Das gleiche Problem hast du da mit Italien und Co. Der Gedanke, dass Italien die Menschen aus dem Mittelmeer aufnimmt und dann auf einmal einfach sagt, wir schicken die jetzt nicht zu euch weiter, ist halt auch absurd.
Stefan: [2:29:23] Wir gucken jetzt noch ein bisschen Duell. Ich habe ja das Duell schon den Fernsehmomenten zerhackt, als es zu 90% nur um Migration ging, aber in den letzten 5 Minuten wurden ja noch andere Themen verhandelt. Merz erklärt, ach nein, es geht immer noch um Migration, es geht um diesen Entschließungsantrag, es ist absurd.
Mick: [2:29:39] Das war auch schwierig, das ist nicht um Migration, ich saß auch davor und dachte so, jetzt haben sie es, ich schaue mir das einmal in meinem Leben an und jetzt haben sie es gleich geschafft, die halbe Stunde ist rum, sie müssen zu einem anderen Thema kommen und dann kommt Meisberger so, bevor uns die Zeit wegläuft und ich dachte so, ja, jetzt kommen die wichtigen Themen, wir müssen unbedingt noch über Abschiebung sprechen.
Stefan: [2:29:54] Also nein, So ist das auch hier. Also ich wollte noch Clips aus dem Duell spielen, die ich noch nicht gespielt habe, als ich einen Fernsehmoment über Abschiebung, Migration, Ausländer und so weiter gemacht habe. Stellt sich raus, hier sind noch Clips übrig geblieben zum Thema Entschließungsantrag.
Fernsehmoment: [2:30:11] Auch Sie nehmen wahr, dass das Land im Grunde in Aufruhr ist. Es finden jeden zweiten Tag Demonstrationen statt, besonders an den Wochenenden. Gestern 250.000 Menschen alleine in München. Hätten Sie, warum haben Sie nicht einfach noch vier Wochen gewartet? Oder jetzt nur noch zwei Wochen gewartet? Weil in zwei Wochen ist die Wahl, um dann am ersten Tag nach einer Wahl zu tun, was Sie kurz davor angekündigt hatten.
Stefan: [2:30:38] So, er beschreibt jetzt kurz das Szenario, warum man nach der Wahl, noch bevor die Koalition mit Grünen und SPD zustande kommt, noch schnell mit der AfD die Grenze schließt.
Fernsehmoment: [2:30:47] Nämlich am ersten Tag ihres Kanzlerseins mit einer Richtlinienkompetenz und einer Richtlinienentscheidung dafür zu sorgen, dass Gesetze geändert werden. Warum haben Sie nicht einfach gewartet? Vor allem eine Regierung zu bilden, wird nach dieser Wahl einige Wochen dauern. Und bis es dann eine parlamentarische Mehrheit für eine solche Regierung gibt, wird es Ostern und später.
Stefan: [2:31:08] Mhm. Also die gleiche Ungeduld vor der Wahl wie nach der Wahl. Also macht er wirklich den AfD-Kram dann nochmal?
Mick: [2:31:17] Ja, natürlich, klar.
Stefan: [2:31:18] Das ist ja zu erwarten.
Mick: [2:31:19] Sie machen das jetzt so lange, bis Rot-Grün sich darauf einlassen. Und ich meine, die Geschichte hat gezeigt, sie werden sich darauf einlassen. Also so bitter es ist, aber ich glaube, wir müssen auch einfach feststellen, der progressive Kampf um die Migration ist verloren. Also der nächste Schritt ist die Abschaffung der internationalen Asylstandards, des europäischen Asylrechts und das wird man sich dann halt eben so verkaufen, auch Grüne und SPD, wie es halt schon Migrationsforscher wie Gerhard Knaus und Co. Vorgemacht haben. Man wird irgendwo sonst irgendwo auf der Welt so Migrationscheckpoints und Asylcheckpoints einrichten. Da können sich dann Leute gerne melden. Und dann nehmen wir ein paar Frauen und Kinder im Jahr auf. Und dann haben wir sowas wie eine Asylobergrenze. Die legen wir dann willkürlich politisch fest. Gerade so halt, was die Umfragen halt irgendwie hergeben. Ist Migration gerade ein Thema? Ja, nein. Gab es einen Anschlag? Ja, nein. Gibt es irgendwie was Wichtigeres, über das man sprechen kann? Dann gehen die Zahlen mal nach oben und mal nach unten. Wahrscheinlich wird man sie konstant nach unten dirigieren. und das Ganze erklären wir uns dann mit, ja, was kommen jetzt auch die Leute an, die es wirklich brauchen? Und halt nicht mehr die illegalen Wirtschaftsflüchtlinge aus Afghanistan. Und die Absurdität kann man ja da schon so Sachen sehen wie Menschen, ein Mensch aus Afghanistan begeht hier einen Anschlag und in der Konsequenz stellen wir dann unsere Hilfsflüge ein, mit denen wir afghanische Ortskräfte, die für die deutsche Bundesregierung und die Bundeswehr gearbeitet haben, kommen dann nicht mehr nach Deutschland, weil die Fahrlaufen hier Anstiege zu begehen oder so.
Stefan: [2:32:47] Dann, wenn Erklärungsbedarf ist, erklärt uns Annalena Baerbock nochmal, nachdem sie ein GPT-Deep-Research gemacht hat, warum es so mangelhafte Solidarität aus dem globalen Süden gibt, wenn wir immer eine Frage haben.
Mick: [2:32:59] Ja, komisch. Jetzt sind die alle auf Russlands Seite.
Stefan: [2:33:02] Die sind alle bei Putin in der Tasche. Ist ja echt verrückt. Dachte, wir haben da mit USAID so Softpower. Ach nee, haben wir ja nicht. Wir gucken noch so ein bisschen Duell. Es gab tatsächlich noch andere Themen als Migration. FDP zum Beispiel. Sehr witziger Moment war das ja.
Fernsehmoment: [2:33:18] Satzvervollständigungen haben wir uns für Sie beide auch gedacht. Ist vielleicht ein ganz schöner Gedanke. Ein Bundestag ohne die FDP wäre, Herr Merz. Ärmer, aber durchaus lebensfähig. Herr Scholz? Ich kann es nicht besser formulieren. Ärmer, aber durchaus lebensfähig. Halten wir fest.
Mick: [2:33:34] Ich kann es schon besser formulieren. Ärmer, aber lebensfähig, aber wir sind alle reicher.
Stefan: [2:33:39] Das war’s. Der Bundestag ist dann ärmer, weil sehr viele Leute mit sehr viel Geld dann weniger da sind. Aber wir sind dann reich. Merz macht hier, ich habe das gar nicht groß in der Debatte gehört, aber ich fand es ganz erstaunlich. Ich will es hier auch nochmal dokumentieren. Dieser Clip geht deswegen zwei Minuten 36. Ich möchte, dass wir Merz darauf festnageln, dass er sich hier für das Klimageld ausspricht.
Fernsehmoment: [2:34:04] Herr Merz, dann gleich mal die Frage an Sie. Sie möchten, glaube ich, wenn ich es richtig gelesen habe, nur auf Schnitzel in Restaurants die Mehrwertsteuer wieder senken auf sieben Prozent. Die CSU packt wenigstens noch das Bier dazu. Also ist das in Anbetracht der Dinge, über die wir reden, eine gute Meinung?
Stefan: [2:34:20] Ja, da kann man mal sehen, der Karl-Rudolf Korte meinte doch, der Merz hat ja viel mehr gelacht und so. Das kennen wir ja eigentlich nicht, dass der Merz zu fröhlich ist. Nun war Merz aber auch in Momenten fröhlich, wo es gar nicht angebracht war. Also musste er sich da ganz schnell wieder revidieren und hat sich selbst ein bisschen dafür geschämt, dass er sich gerade so gefreut hat.
Fernsehmoment: [2:34:37] Du packt wenigstens noch das Bier dazu. Also ist das in Anbetracht der Dinge, über die wir reden, eine gute Maßnahme, um Menschen, die es nicht so dicke haben.
Mick: [2:34:46] Zu helfen?
Fernsehmoment: [2:34:46] Naja, wir wollen die sogenannten Menschen.
Stefan: [2:34:48] Die es nicht so dicke haben, die dick sind.
Fernsehmoment: [2:34:50] Gastrosteuer wieder senken, sodass Lebensmittel einheitlich mit sieben Prozent belastet werden.
Stefan: [2:34:54] Ja, die Gastrosteuer, damit die Lebensmittel, die du zubereitet für 100 Euro kaufst im Restaurant, wieder damit.
Mick: [2:35:03] Ja, und wir wollen die Bonpflicht abschaffen, damit der Gastronom auch wieder mehr davon bringt.
Stefan: [2:35:08] Also das ist so, ich denke nur an Leute, die bewirtete Termine haben.
Fernsehmoment: [2:35:11] Lebensmittel einheitlich mit sieben Prozent belastet werden und nicht je nachdem, wo und wie sie verzehrt werden mit sieben oder neunzehn. Aber das ist ja nicht das Thema, über das wir hier gerade sprechen. Wir sprechen gerade über die Frage, ob die Menschen ärmer geworden sind. Und die Menschen in Deutschland, Herr Bundeskanzler, sind ärmer geworden. Habe ich eben gesagt.
Stefan: [2:35:28] Da habe ich doch eben auch gesagt.
Fernsehmoment: [2:35:29] Dass wir fast 400.000 Arbeitslose mehr haben, sind 400.000 Lebensschicksale, sind 400.000 Familien, wo ein Ernährer weggefallen ist und arbeitslos oder eine Ernährerin arbeitslos geworden ist. Herr Merz, nicht auch an Sie eine Frage dann in die Zukunft zu stellen, denn diese Steigerungen gehen ja weiter, nicht nur die Preissteigerungen und die Inflation geht weiter, sondern es kommt jetzt eine CO2-Bepreisung dazu seit Januar für die Menschen, die Sozialversicherungsbeiträge bei der Pflege und bei der Krankenversicherung.
Stefan: [2:36:00] Das merken wir uns mal.
Fernsehmoment: [2:36:02] Sind nennenswert gestiegen. Was ist der Vorschlag der CDU? Es geht ja weiter. Lassen Sie uns das bitte auch ein bisschen abschichten. Das sind viele Themen, die da von Ihnen in einer Frage angesprochen werden. Das zunächst einmal, was die CO2-Bepreisung betrifft, ist eine gemeinsame Entscheidung, auch der früheren Regierung, ist eine gemeinsame Entscheidung des Europäischen Rates, des Europäischen Parlaments, der Europäischen Kommission. Es wird ein europäisches System geben, dann wird das deutsche System auslaufen und es wird eine entsprechende Kompensation für alle Haushalte geben, mit dem sogenannten Klimageld, das eigentlich im Koalitionsvertrag von Ihnen verabredet, der Bundeskanzler, schon seit 2022 ausgezahlt werden sollte. Bei Ihnen heißt das Klimabonus? Das haben Sie gehortet im sogenannten Klima- und Transfandationsfonds. Da liegt das Geld. Sie zahlen es an die Bevölkerung nicht aus. Es sollten 200 Euro im Monat sein, die ausgezahlt werden an diejenigen, die die CO2-Bepreisung zu bezahlen haben. Das muss gemacht werden. Dann werden wir einen sozialen Ausgleich haben. Denn es wird für die unteren Einkommen, für die Familien mit weniger Einkommen, eine höhere, die Kompensation geben, weil sie so viel Strom nicht verbrauchen, so viel CO2 nicht bezahlen müssen, diejenigen, die hohe Verbraucher sind. Da steckt eine große soziale Komponente drin in diesem System. Da braucht sich keiner Sorgen zu machen, dass das ungerecht wird. Das ist der richtige Weg, um auch zur Klimaneutralität zu kommen. Das war unser Vorschlag, auch mal ein gemeinsamer. Das ist ein Vorschlag, den ich unverändert für richtig habe.
Mick: [2:37:30] Wir sind gespannt, ja.
Stefan: [2:37:31] Ja, ja, genau. Wir sind wirklich sehr gespannt, was da kommt. Scholz hat ja auch mal so ein bisschen erklärt, er ist ja ein guter Erklärer, wie das mit seiner Verschränkung der Sozialversicherung ist. März allerdings folgt einem Gefühl.
Fernsehmoment: [2:37:45] Bei der Pflege will ich klar sagen, ich bin für einen Kostendeckel bei 1000 Euro.
Stefan: [2:37:50] 1000 Euro Kostendeckel bei der Pflege, ne? Das ist jetzt nicht stationäre Betreuung, also das ist ja wirklich…
Fernsehmoment: [2:37:55] Und ich bin für mehr Solidarität zwischen den gesetzlichen Kassen und den privaten Versicherungen. Und Sie möchten die zusammenführen? Nein, ich möchte eine Solidaritätsverschränkung. Um das in einem kurzen Beispiel zu erläutern, wenn ich 5.000 Euro verdiene und bin Single, zahle ich mit für die alleinerziehende Mutter mit drei Kindern, die 2.000 Euro verdient, deren Krankenkassenbeitrag nicht reicht für alles, was zu bezahlen ist. Wenn ich 8.000 Euro verdiene, tue ich das nicht. Und wenn wir die privaten und die gesetzlichen Kassen bestehen lassen, aber verschränken, Dann haben wir was gekonnt, dann wird es mich billiger für uns alle. Verstanden habe ich es nicht, aber ich beschäftige mich daran. Ich hätte das auf dem Deckel am besten gleich erzählen sollen bei 1000 Euro.
Stefan: [2:38:36] Das ist so krass, dass wir die ganze Zeit über, wir brauchen hier mehr Schlüsseltechnologien, mehr KI, mehr Kram hier und so weiter und dann auf der Debattenbühne. Ich kann keine Mathematik.
Mick: [2:38:49] Ja, schön, dass du einfach sagst, ich werde mich dann mal irgendwann damit beschäftigen. Okay, alles klar. Ist ja nicht so.
Stefan: [2:38:56] Dass Pflegegraden ein Problem ist, das uns irgendwie betrifft. Also verstanden habe ich es jetzt nicht.
Mick: [2:39:00] Nee, who cares.
Stefan: [2:39:01] Genau, who cares, das ist genau die Frage. Merz möchte ein bisschen Doge.
Fernsehmoment: [2:39:07] In den letzten Jahren unter dieser Regierung ist nur eines gewachsen. Die Zahl der öffentlich Bediensteten. In der Bundesregierung überproportional. mit einem Kanzleramt, das doppelt so groß wird, wie es gegenwärtig ist. Das sind Einsparpotenziale, die da sind. Und die müssen wir ausschöpfen. Und dann gebe ich Ihnen zum Thema Militär noch ein. Entschuldigung, darf ich das gleich an den Bundeskanzler weitergeben? Also ein kleineres Kanzleramt und die Verteidigungsausgaben. Jetzt kommt der Einwand, das hat schon Frau Merkel geplant. Nee, den mache ich gar nicht. Mir ist viel wichtiger zu sagen. Herr Scholz hier und nicht Merkel. Die Frage macht ja die Lächerlichkeit Ihres Vortrags deutlich. Und ich sage wirklich, was Sie hier vorgetragen haben, ist lächerlich.
Mick: [2:39:40] Es gibt kein Wirtschaftswachstum.
Fernsehmoment: [2:39:41] Das 30 Milliarden Euro zusätzlich für die Bundeswehr 228 finanzieren kann. Das werden wir in dieser Größenordnung nicht bekommen. Es würde also, wenn man das nicht mit einer Reform der Schuldenbremse machen.
Stefan: [2:39:54] So, Schuldenbremse. Ein längst vergessenes Thema. Ich dachte ja, wenn man eine Koalition sprengt mit dem Verweis auf, das geht nicht mehr, die Schuldenbremse, jetzt müssen wir hier ran. Hält das vielleicht, aber nein, nach drei Stunden war es schon wieder vergessen. Jetzt wird es mal wieder hier erwähnt. Wir hören Merz, der eben schon bei der größten Schicksalsfrage Pflege meinte, verstanden habe ich das jetzt nicht, aber keine Ahnung, jetzt zum Thema Staatsschulden, Staatsgeld und so weiter. Oder wie gehen wir mit unserem Budget, mit unserem Haushalt um?
Fernsehmoment: [2:40:25] Bei Rente, Gesundheit, Pflege, Straßen, Bahn, Modernisierung unserer Wirtschaft geholt. Und auch das, wo immer alles gesagt wird, da kann man es holen. Das ist lächerlich. Mit einem Haus, das man nicht baut, sag ich jetzt mal platt, wird man gar nichts bezahlen können.
Stefan: [2:40:40] Das ist allerdings sein großes Problem im Haushalt gewesen. Ein Haus, das man nicht baut, in dem Fall eine Intel-Fabrik, für 10 Milliarden. Puh, zum Glück, der Haushalt ist wieder ausgeglichen.
Mick: [2:40:50] Gut, dass wir das Geld gefunden haben.
Stefan: [2:40:52] Gut, dass er es nochmal sagt, dass er eigentlich weiß, wie bescheuert das ist, was da stattfindet.
Fernsehmoment: [2:40:56] Vor allem diese Sache nicht. Und ich bin dagegen, dass den Bürgern hier was vorgemacht wird. Und das ist genau das, was gerade passiert. Wenn wir mehr für Sicherheit ausgeben müssen, was wir tun müssen. Und wir kommen von 37 Milliarden Euro im Jahre 2018. Und wir machen mit den NATO-Kriterien, was in den Anlassressorts drinsteht und dem Sondervermögen zusammen, gegenwärtig 90 Milliarden. Dann hat das eine riesige Konsequenz für unsere Handlungsmöglichkeiten. Und ab 2028 fehlt uns das Geld des Sondervermögens, was übrigens auch nur Schulden waren. Und dann muss die Wahrheit gesprochen werden. Und die Wahrheit lautet, es gibt nur einen fairen Vorschlag in dieser Debatte. Der kommt von hier und von der SPD. und alle anderen schweigen, betreten und machen irgendwelche lächerlichen Erklärungen. Man muss mal gucken und findet das schon. Da findet man gar nichts, um 30 Milliarden zu finanzieren. Und schon gar nicht, wenn es noch mehr sein soll.
Stefan: [2:41:50] So, bevor Merz jetzt antwortet. Das ist ja dieses, er hat ja auch einen Text darüber geschrieben, mich mit Wolfgang drüber lustig gemacht, wie Feldenkirchen meinte, oh, das ist aber eine krasse Sprache. Also der Scholz hat in einem FAZ-Gespräch gesagt, er glaubt, das Volk würde belogen. Dann hängt man sich so dran auf. Das Volk, die Lüge und so. Aber nein, da wird natürlich das Volk belogen. Also wenn irgendwer kommt und sagt, nee, wir können schon 100 Milliarden einfach mal ins Haushalt, in unseren Wahlprogramm reinschreiben, das Geld finden wir dann schon. Nee, das ist einfach gelogen. Da muss man mal die Wahrheit sagen. Wie streng er das macht hier im Gespräch, finde ich schon nicht schlecht. Also das ist ja wirklich sehr deutlich.
Mick: [2:42:30] Das war der beste Moment. Das war der beste Moment im ganzen Duell.
Stefan: [2:42:34] Genau, fand ich auch. Das war wirklich herausragend.
Fernsehmoment: [2:42:36] Man muss mal gucken und findet das schon. Da findet man gar nichts, um 30 Milliarden zu finanzieren und schon gar nicht, wenn es noch mehr sein soll. Die eine Replik muss noch sein, denn das Wort der Lüge ist ja auch im Raum schon gefallen. Das ist jetzt als lächerlich abzutun, Herr Bundeskanzler. Das ist ja. Ich habe aber jetzt schon zwei Vorschläge von Ihnen gehört. Der eine Vorschlag war Steuererhöhungen und der andere Vorschlag war höhere Schulden.
Stefan: [2:42:57] Ja, genau. Ganz genau.
Fernsehmoment: [2:42:59] Nicht einen Vorschlag, sondern gleich zwei Vorschläge gemacht.
Mick: [2:43:02] Das sind zwei Finanzierungsvorschläge. Das sind die einzigen beiden Finanzierungsvorschläge, die es gibt. Während Friedrich Merz als Finanzierungsvorschlag vorschlägt, vielleicht wächst die Wirtschaft ja stärker als gedacht. Um dann im Hinterrück trotzdem Steuererhöhungen durchzuführen, aber natürlich an den Ärmeren. Und auch diese ganze Schose von wegen, wir müssen nur Mitarbeiter im Kanzleramt irgendwie loswerden, dann haben wir 30 Milliarden mehr. Das ist doch einfach kompletter Schwachsinn. Also das ist wirklich, die Union wirft hier seit Tag 1 schon mit ihrem Wirtschaftsprogramm einfach Mist an die Wand und hofft, dass irgendwas kleben bleibt und das funktioniert ja sogar, weil die Leute dann sind so, oh mein Gott, Schulden, aber gehen wir doch leite.
Stefan: [2:43:39] Marco Buschmann hat ja vorgeschlagen, dass man den Menschen, wenn sie nicht zum Arzt gehen, ihnen eine Prämie dafür zahlt.
Mick: [2:43:46] Top Idee, ja.
Stefan: [2:43:46] Und das ist wirklich zeitgleich mit, heute ist Tag der Ehepartnergesundheit. Zum Glück halten die Frauen ihre Männer immer an, zum Arzt zu gehen, ansonsten werden die relativ rapide, alt und gebrechlich und liegen uns auf der Tasche. Und die FDP so, geht nicht zum Arzt, wir überweisen euch 17 Euro zurück.
Mick: [2:44:04] Eine gesundheitliche Vorsorge. Warum? Man kann doch auch nachsorgen mit 2.000 Euro Selbstbeteiligung bei der Pflege.
Stefan: [2:44:10] 2.000 ist gut. 2.800 ist jetzt der Schnitt und ein NRW bei 4.000 oder so. Also das ist wirklich alles dramatisch. Wir hören nochmal Merz Antwort zu Ende. Also Merz, ich höre bei Ihnen immer nur Schulden und Steuern. …
Fernsehmoment: [2:44:23] Was wir bei den Sozialdemokraten kennen. Wenn das Geld fehlt, machen wir mehr Schulden. Und wenn wir mehr Schulden nicht auskommen, machen wir höhere Steuern. Für Spitzenverdiener habe ich gesagt, wenn wir über 2% gehen, kann es nicht sein, dass die Leute, die viele Millionen verdienen, als Einzige dazu keinen Beitrag leisten, Herr Merz. Und ich sage nochmal, wir sind erstmal damit herausgefordert, die 2% hinzukriegen und niemand sagt den Deutschen, wie das finanziert werden soll. Das ist ein Problem für unsere Demokratie.
Stefan: [2:44:55] Ja.
Mick: [2:44:56] Es ist so bescheuert. Also ich meine, während uns die US-Amerikaner auf der Münchner Sicherheitskonferenz und so die Weltordnung um die Ohren hauen und sagen, nee, Schluss damit. Will er jetzt so doge, wir gucken jetzt mal, ob wir nicht ein paar Fahrradwege in Peru einsparen können. Ja, so ein komplett unsinniges Ministerium oder was auch immer. So 2000 Mitarbeiter, die den ganzen Tag da sitzen und versuchen irgendwie Bürokratie zu minimieren und die ganze Zeit nur noch mehr Bürokratie produzieren.
Stefan: [2:45:22] Ja, aber kein Problem.
Mick: [2:45:23] Versuchen, diesen Staat schmalspuriger auszurichten und ins Nirgendwo hineinarbeiten. Also man muss es ja so sagen, es wird nichts dabei rumkommen. Bei einem Auffallen wird, ach ja, 80 Prozent der Bürokratie ist irgendwie sinnvoll. Ah, und die 20 Prozent, die nicht sinnvoll sind, da müssten wir jetzt erst neue Bürokratie machen, da müssen wir drei neue Gesetze schreiben, da müssen auch erst mal 37 Gutachten gemacht werden. Und man schafft irgendwelche Riesenmonster, um dann hier mal eine Million wegzustreichen, da mal drei Mitarbeiter zu entlassen und so weiter und so fort. Und ich glaube noch nicht mal, dass der, also, das Kanzleramt wird unter Friedrich Merz wachsen. Genauso wie jedes Ministerium jemals gewachsen ist. Kannst du mir nicht erzählen, dass die CDU das irgendwie anders machen wird, als die Grünen jetzt im Außenministerium, im Wirtschaftsministerium. Da wird genauso nach oben befördert werden. Da werden genauso die eigenen Mitarbeiter reingeholt werden, ohne Ende. Das macht jede Bundesregierung seit immer so. Daran wird sich nichts ändern.
Stefan: [2:46:10] Klar, Kanzleramt ist unter Merkel von 1,7 Milliarden auf 4,5 Milliarden oder so gewachsen im Budget. Da weiß man, wo was passiert.
Mick: [2:46:19] Und ich finde es noch nicht mein Problem, weil ich meine, das können wir uns alles leisten. Wir können uns 500 Leute im Bundestag leisten, wir können uns ein Kanzleramt leisten, was 4 Milliarden kostet, das ist mir alles völlig egal. Ich will nur, dass die großen Summen, die hunderten von Milliarden dann bitte auch zur Verfügung stehen, damit wir uns irgendwie zukunftsfähig ausrichten können.
Stefan: [2:46:35] Aber das sind ja alles Probleme der Wirtschaft und die Wirtschaft lässt sich einfach lösen.
Fernsehmoment: [2:46:39] Ich gehe davon aus, dass wir die Bundestagswahl gewinnen und dass wir sie möglicherweise so gewinnen, dass wir nur einen Partner brauchen, vielleicht zwei haben. Dann werden wir selbstverständlich miteinander sprechen.
Stefan: [2:46:51] Also die CDU wird immer die CSU an der Backe haben. Ich weiß nicht, ob er jetzt das schon eingreißt. Vielleicht aber zwei Partner.
Mick: [2:46:57] Vielleicht auch nicht.
Stefan: [2:46:58] Oder vielleicht eine Vierer-Koalition ist dann.
Fernsehmoment: [2:47:00] Aber ich will schon mal eines sehr deutlich machen. Das Problem, was hier im Raum steht, und wir haben es zu Beginn angesprochen, ist die AfD. Die AfD war, als Herr Scholz angefangen hat, bei 10,3 Prozent. Jetzt hört Herr Scholz auf, sie liegt bei 20 Prozent. Das ist eine ernsthafte Bedrohung für unsere Demokratie. Diese AfD muss wieder kleiner werden. So, und Herr Scholz hat mit den Grünen zusammen versucht, in Deutschland eine linke Politik zu machen. Für linke Politik gibt es in diesem Lande schon lange keine Mehrheit mehr.
Mick: [2:47:31] Naja, wir sind nah wieder dran, Friedrich. Wir sind wieder ganz schön nah dran.
Stefan: [2:47:36] Fangen wir mal die jungen Leute, die Zukunft.
Fernsehmoment: [2:47:37] Diejenigen, die mit uns regieren wollen, werden sich bewegen müssen hin zur politischen Mitte, um dafür zu sorgen, dass dieses Problem verschwindet. Das heißt konkret, Migration und Wirtschaft, das muss gelöst werden und unter dieser Bedingung, selbstverständlich, führen wir Gespräche.
Stefan: [2:47:53] Migration und Wirtschaft muss einfach gelöst werden.
Mick: [2:47:55] Muss einfach gelöst werden.
Stefan: [2:47:57] Fertig ist. Scholz meint aber, er kann auch noch gewinnen. Was im Tunnel, wir sind ja alle jetzt im Tunnel, wie ich in diesen Männerpodcasts höre, ist natürlich verständlich.
Fernsehmoment: [2:48:06] Es gibt eine sehr große Sorge, sagen 18 Prozent, eine große Sorge, sagen 51 Prozent, also genau genommen 69. Die Menschen haben Angst, dass es nach dieser Wahl keine stabile Regierung geben wird. Können Sie den Menschen die Sorgen nehmen?
Stefan: [2:48:21] Ähm, was ist das für eine Frage, ne? Die Menschen haben Angst vor einer instabilen Regierung. Können Sie den Menschen diese Sorgen nehmen?
Mick: [2:48:29] Ja, wie denn?
Stefan: [2:48:30] Mit meinen 14 Prozent werde ich die stabilste Regierung aller Zeiten herstellen. Ich möchte den Menschen diese Sorgen nehmen.
Mick: [2:48:36] Sie haben recht, Frau Marschberger. Ich trete zurück, wir lösen die SPD auf. Bitte wählen Sie Friedrich Merz. Stabilität ist alles.
Stefan: [2:48:43] Das ist wirklich so absurd.
Fernsehmoment: [2:48:44] Die Bürgerinnen und Bürger entscheiden am 23. Februar. Ich bin übrigens überzeugt, dass sie anders entscheiden werden, als Herr Merz sich das so lange ausgemalt hat. Und dass die SPD ein neues Mandat bekommt und ich deshalb auch Koalitionsverhandlungen mit anderen führen kann. Ich spreche gerade nicht hier dafür. Und für mich gibt es, ja, aber das ist ja doch nicht so, dass die Meinungsforscher und Meinungsmacher das entscheiden, sondern das Volk am 23. Februar. Und die haben ja vielleicht heute auch noch mal sehr gute Gründe bekommen, warum es mit der CDU nicht funktioniert.
Stefan: [2:49:12] So, das Volk hat also Gründe bekommen, warum es mit der CDU nicht funktioniert. Allerdings fand am selben Abend dann Umfragen statt, die hier ausgewertet werden. Wir hören mal das hier im Heute-Journal und es kommt so unschuldig daher, aber ich finde es skandalös. Der Modus ist nämlich, wir haben zur Halbzeit des Duells schon mal eine Umfrage gemacht. Nun gab es ja aber gar keine Halbzeitpause, was bedeutet, die Menschen, die hier Aussagen treffen über das Duell, haben nachweislich das Duell nicht vollständig sehen können, weil sie ja zwischendurch noch befragt wurden. Also so langsam fragt man sich so ein bisschen, was soll der Scheiß?
Fernsehmoment: [2:49:53] Wer hat sich da am besten geschlagen? Da haben wir erstmal eine ganz schlichte Frage gestellt. Wir schauen uns in der Grafik mal an, wer hat sich besser geschlagen. 33% sagen Olaf Scholz, 37% Friedrich Merz und 30% sagen, das Ganze macht keinen Unterschied.
Stefan: [2:50:08] Und es kommen noch so aussagekräftige Ergebnisse raus.
Fernsehmoment: [2:50:09] Also leichte Führung hier für Friedrich Merz zur Halbzeit. So und dann haben wir versucht, das zeigt jetzt die zweite Grafik, mal abzugleichen, wie das Verhältnis ist zwischen der Erwartung, die die Zuschauenden hatten und dem, was dann rausgekommen ist.
Mick: [2:50:22] Sagen.
Fernsehmoment: [2:50:23] Bei Olaf Scholz 39 Prozent, er hat sich besser geschlagen, nur 7 Prozent sagen schlechter, aber eine Mehrheit sagt wie erwartet. Und bei Friedrich…
Stefan: [2:50:32] Wie erwartet? Ja, was denn erwartet?
Mick: [2:50:34] Wie erwartet? Wie erwartet? Mega geil.
Stefan: [2:50:37] Ich möchte, dass wir jetzt nicht nur die Bundesjugendspiele, sondern auch die olympischen Spiele nach diesem Besser als erwartet. Wir geben ihm Gold.
Mick: [2:50:45] Er ist 7,30 Meter gesprungen, vorher nur 7,15 Meter. Besser als erwartet.
Fernsehmoment: [2:50:50] Im März ist das Bild ähnlich. 24% sagen besser, 14% schlechter, aber auch hier eine deutliche Mehrheit sagt, wie erwartet.
Stefan: [2:50:58] Ey, du wirst also nach 45 Minuten Duell angerufen. Können Sie sich kurz abwenden, können Sie in einen anderen Raum gehen, wir haben die Rückkopplung und so weiter, wir möchten gerne einfach nur hören. Wie schlägt sich denn der Scholz? Wie erwartet? Okay, ist notiert. Und dann summieren die das auf und Bericht erstatten das.
Fernsehmoment: [2:51:15] Also so an der ersten Halb.
Stefan: [2:51:16] Das ist so dumm.
Mick: [2:51:17] Das ist so dumm, weil ich meine, besser als gedacht kann ja auch alles bedeuten. Das hat ja nichts mit irgendeiner politischen Inhaltsebene zu tun. Besser als gedacht kann ja auch einfach sein, ja, ihr spricht heute schneller oder, Der tritt souverän auf. Also das ist einfach alles so ein Humbug, das überhaupt abzufragen. Das ist wirklich furchtbar. Das ist so eine Amerikanisierung dieses Prozesses, die wirklich niemand braucht. Vor allem, weil das am Ende auch irrelevant ist. Also Studienlage ist dazu eh, also diese Gespräche, diese Duelle sind insofern wichtig, als dass sie eben stattfinden. Das ist das Wichtigste, was passiert, ist, dass sie stattfinden.
Stefan: [2:51:51] Ja, das ist wie mit den Wahlplakaten.
Mick: [2:51:53] Genau, wie mit den Wahlplakaten.
Stefan: [2:51:54] Die hängeln, damit du weißt, es ist eine Bundestagswahl.
Mick: [2:51:56] Es ist Bundestagswahl. Vielleicht sollte ich am Sonntag wählen gehen. Wann ist, welcher Sonntag ist es überhaupt? Besser ist das alles.
Stefan: [2:52:02] Ist das jetzt schon am Sonntag?
Mick: [2:52:04] Ja, weil niemand setzt sich da hin und ist so, ich bin zwar extrem politisch interessiert, aber jetzt Friedrich Merz, Olaf Scholz, CDU, SPD, ich weiß es noch nicht. Das sind nur so Sachen, das kann dann halt ein Laschet-Lacher oder so mal auslösen, kurz vor der Bundestagswahl oder solche Dinge. Ja, so Dynamiken, die entstehen, aber aus so einem Gespräch wird nie eine Dynamik entstehen. Und besonders lustig wird es dann, wenn dann noch in dem ÖAR danach besprochen wird. Ja, seltsamerweise es gab überhaupt keine neuen Antworten, wo man selber davor sitzt und denkt, dann stellt doch andere Fragen, wenn ihr andere Antworten haben wollt, anstatt das einfach alles so durchzuspielen wie immer und dann noch enttäuscht zu sein davon, dass es leider nicht so war.
Stefan: [2:52:42] Aber sie haben noch einen zweiten Maßstab. Der erste Maßstab war ja, war er wie erwartet? Der zweite Maßstab ist Sachverstand.
Fernsehmoment: [2:52:52] Und wenn wir ein bisschen tiefer noch in die Gründe reinschauen.
Stefan: [2:52:54] Oh, jetzt wird tiefer in die Gründe reinschauen.
Fernsehmoment: [2:52:56] Kann man da sagen, wie die Zuschauer, die beiden jeweils empfunden haben? Ja, kann man. Und da gibt es sogar einige Unterschiede. Auch das schauen wir uns mal an. Wir haben drei Kategorien gebildet. Wir haben gefragt nach der Glaubwürdigkeit, nach der Sympathie und dem Sachverstand. Das sieht man in den ersten beiden Kategorien. Wer war glaubwürdiger und wer war sympathischer? Da führt Olaf Scholz, teilweise sogar mit recht deutlichen Unterschied oder Vorsprung. Und in der dritten Kategorie, also die Frage nach dem Sachverstand, da konnte Friedrich Merz punkten, da liegt er vorne.
Stefan: [2:53:24] Es erübrigt sich jedes Gespräch dazu. Man kriegt es logisch nicht aufgelöst.
Mick: [2:53:28] Es ist nur crazy. Also gerade auch nach dem Sachverstand zu fragen, nachdem man 45 Minuten lang über Migration und vielleicht haben sie noch ein bisschen was von Wirtschaft mitbekommen. Das sind die beiden Themen, die…
Stefan: [2:53:40] Nee, die ersten 45 Minuten, das ist nur Migration hier.
Mick: [2:53:42] Ja, okay, also es ist nur innere Sicherheit. Ja, das ist Issue-Owners.
Stefan: [2:53:45] Und zwar nur Migration, also noch nicht Abschiebung.
Mick: [2:53:48] Jeder von uns assoziiert mit Parteien bestimmte politische Zugänge. Das nennt man Issue Ownership. Also wenn ein Thema einfach gepachtet ist von einer Partei. Bei der SPD ist es das Thema Arbeit. Wenn immer über Arbeit gesprochen wird, denken alle an die SPD. Weil Arbeiterpartei, das heißt, es reicht, dass darüber gesprochen wird und Arbeit ein wichtiges Thema ist und die SPD profitiert davon. Weil sich alle daran erinnern, ah ja, das ist ein zentrales Thema, das ist die Arbeiterpartei und so weiter. Und das Gleiche ist es bei dem Thema Wirtschaft und innere Sicherheit mit der CDU. Das ist das, was die über 70 Jahre gepachtet haben. Ja, wenn es um innere Sicherheit geht, wenn es darum geht, Ordnung, Law and Order, deshalb betonen die es ja auch seit 70 Jahren, denken wir alle an die CDU. Wenn es um geordnete Migration geht, denken wir alle an die CDU, also inzwischen nicht mehr ganz, weil viele denken an die AfD, aber traditionell ist es so. Das heißt, wenn hier die Frage gestellt wird, was ist der Sachverstand, es ist einfach nur Abfragen von Issue Ownership, weil es wird ja nicht mal was Inhaltliches da groß besprochen. Es sind sich ja sogar beide einig, ja, also du hattest ja da nicht mal eine große Differenz. Der eine sagt halt, wir müssen es halt ohne EU-Recht machen und der andere sagt, Wir müssen schon ein bisschen auf das EU-Recht noch achten, aber wir versuchen es nicht zu tun. Das ist der einzige Unterschied, den es da gab. Und trotzdem 39% mehr Sachverstand. Das ist einfach nur Issue-Unterschrift. Das kannst du komplett in die Tonne kloppen, die ganze Umfrage.
Stefan: [2:55:00] Das ist einfach absurd. Aber weil du das alles so gut findest, hier noch die Nachspielbetrachtung, also zur Halbzeit gehört ja dann auch, dass wir danach machen.
Fernsehmoment: [2:55:09] Jetzt haben wir den Gesamteindruck. Schauen wir uns die Zahlen an. Wir haben erstmal die ganz schlichte Frage gestellt, wer hat sich besser geschlagen? Da führt jetzt Olaf Scholz. Das war nach der Halbzeitbilanz noch Friedrich Merz. Ist zwar knapp, aber Olaf Scholz jetzt vorne mit 37 zu 34.
Stefan: [2:55:24] Ja, es ist nicht mehr 33 zu 37, sondern 37 zu 34.
Fernsehmoment: [2:55:28] Und 29% sagen, das Ganze macht keinen Unterschied. Dann haben wir noch eine zweite Grafik, die auch ganz interessant ist, weil wir da abgleichen, was die Leute erwartet haben und was für einen Eindruck sie dann nach dem TV-Duell hatten. Und da sagen 47% bei Olaf Scholz, er war besser, als ich erwartet habe. 46% sagen ungefähr, das ist so, wie ich auch gedacht habe. Und nur 7% sagen, er hat sich schlechter geschlagen. Bei Friedrich Merz ist das Bild so, 23% sagen, er war besser, als ich gedacht habe. 16 sagen schlechter und die große Mehrheit sagt, er war ungefähr so, wie erwartet. Also eine Schlussbilanz, die ein bisschen anders ist als die Halbzeitbilanz.
Stefan: [2:56:05] Ja, ich habe hier Verbesserungsvorschläge. Also ich finde, jeder Kandidat sollte sich drei Momente seines Schaffens im Duell raussuchen, bei der Igelei mäßig ein Referee nochmal besonders drauf schaut und sagt, genau dazu, also Olaf Scholz wirft Merz vor, wie dumm kann man sein? Genau dazu will ich eine Auswertung haben, besser als erwartet oder nicht. Und außerdem möchte ich gerne den Moment selbst, wie Scholz die Sätze sagt, später als NFT-Trading-Card.
Mick: [2:56:34] Geil.
Stefan: [2:56:35] Während ich Politikern Issue-Ownership zuschreibe, hätte ich gerne die Option auf Moment-Ownership. Kann das jemand im ZDF machen oder sind die da nicht so modern?
Mick: [2:56:47] Die Einzigen, die jetzt mal eine Konklusion daraus ziehen können, finde ich, ist so ein bisschen der ÖAR, der uns halt seit drei Jahren erzählt, wie furchtbar halt Olaf Scholz ist und wie schlimm das alles läuft und dass er uns an die Russen verkauft hat und so, um jetzt festzustellen, wenn der Mann einfach nur redet und wir nicht drüber sprichten, dann denken alle Leute, der ist viel cooler, als wir die ganze Zeit sagen. Darüber könnte man sich mal Gedanken machen. Bei Friedrich Merz hat man den Tonus offensichtlich ganz gut getroffen, weil das haben alle so gesehen, wie erwartet. Bei Olaf Scholz hat es nicht ganz funktioniert.
Stefan: [2:57:13] So, da das alles ziemlich quatschig ist, gucken wir noch zwei quatschige Clips. Zum einen noch eine Auswertung zum Thema Gender.
Fernsehmoment: [2:57:20] Kann man das jetzt auch noch so ein bisschen aufdröseln nach Alter etwa und Geschlecht? Ja, kann man. Wir haben da verschiedene Kategorien gemacht. Alter, Geschlecht und verschiedene Eigenschaften. Gucken wir zuerst, wie Männer und Frauen unterschiedlich geurteilt haben. Und auch das ist interessant. Bei den Männern liegt Friedrich Merz vorne mit 40 zu 30 zu Olaf Scholz. Und bei den Frauen ist das Bild anders. Es ist umgekehrt, zu 43 Prozent führt da Olaf Scholz, dann kommt Friedrich Merz und 28 Prozent sagen keinen Unterschied. Also auch das ganz interessante Zahlen.
Stefan: [2:57:51] Ja, also entweder ist das Verhältnis 30 zu 40 oder 40 zu 30, aber 30 sagen auch keinen Unterschied. Was bedeutet, hier liegt grundsätzlich kein Unterschied vor.
Mick: [2:58:01] Ja, das sind aber sehr interessante Zahlen, Stefan.
Stefan: [2:58:06] Ja, sie sind wunderbar aufgedröselt worden. Kann man das nochmal aufdröseln? röseln. Ja, ja.
Mick: [2:58:10] Man hat sich viel Mühe gemacht. Vielen Dank, Forschungsgruppe Wahlen.
Stefan: [2:58:13] Ja, und so gehen wir jetzt in die Wahlen, ja. Also so machen wir jetzt eine Abstimmung.
Mick: [2:58:17] Ja.
Stefan: [2:58:18] Das ist wirklich sehr gut. Merz nutzt die Wirtschaftsschwäche für eigenen Wahlkampf. Das ist natürlich besonders gut. Droht ja dann auch immer, dass man so Trump-artige Oppositionsmacht im Sinne von, der Biden hat ein Border Agreement mit Mexiko. Das wird bitte nicht unterzeichnet. Wir brauchen die Flüchtlinge für den medialen Druck, damit ich hier und so weiter Präsident werden kann. Ja. Also dankbarerweise läuft es gerade nicht so mit der Wirtschaft. Wir sind zwar die drittgrößte Volkswirtschaft der Welt, wurde erst gestern wieder errechnet. Wir liegen immer noch vor Japan und man fragt sich so ein bisschen Platz 3 mit 80 Millionen Leuten. Also was will man mehr? Es gibt Brasilien mit 200 Millionen, Russland mit 150 Millionen. Warum liegen die nicht auf Platz 3? Nein, hier wird bitte nicht gefeiert, hier wird gelitten. Wir sind alle zu schwach. Wir krempeln die Ärmel nicht richtig hoch. Merz nutzt es und Weidel hat auch was dazu zu sagen.
Fernsehmoment: [2:59:15] Wir befinden uns jetzt im dritten Jahr einer Rezession. Daraus müssen Schlussfolgerungen gezogen werden, die diese Koalition nicht mehr in der Lage ist zu ziehen. Deswegen ist es gut, dass es dann am übernächsten Sonntag Neuwahlen in Deutschland gibt. Die wirtschaftliche Lage war auch Thema im Was-Nun-Interview mit Alice Weidel. Die AfD-Spitzenkandidatin will die Erbschafts- und die Grundsteuer abschaffen, die Mehrwertsteuer senken. Unklar bleibt, wie das genau gegenfinanziert werden soll. Mehr Schulden jedenfalls will Weidel nicht machen. Eigentlich dürfte ein Staat gar keine Schulden machen. Er macht immer dann Schulden, wenn er viel mehr ausgibt, als er einnimmt. Und das dürfte ein Staat eigentlich gar nicht. Und vor allen Dingen Deutschland nicht, weil Deutschland Rekordsteuereinnahmen hat.
Stefan: [2:59:57] So, sie ist ja Bankerin. Sie hat ja auch ein bisschen Issue-Ownership.
Mick: [3:00:00] Ja, sie ist Bankerin. Also wenn man den Lebenslauf da mal durchgeht. So drei Wochen mal hier Hospitanz gemacht, drei Monate mal da gearbeitet.
Stefan: [3:00:08] Ja gut, versuchen wir mal daraus die Kompetenz jetzt abzuleiten. Eigentlich dürfte ein Staat gar keine Schulden machen. Also eine Welt ohne Staatsschulden, ohne Staatsanleihen. Eine Staatsanleihe ist eine Währung für sich. Was ist denn ihr Plan? Will sie jetzt in Frankfurt durch die Häuser ziehen und den Leuten sagen, gebt sofort eure deutschen Staatsanleihen zurück? Also ist das der Plan?
Mick: [3:00:34] Ja, ich glaube, es ist wie bei Donald Trump, da ist kein Plan dahinter. Das hört sich einfach gut an. Das macht Sinn. Das entspricht einfach dem gesunden Menschenverstand. Du machst ja selber auch keine Schuld. Es ist völlig absurd.
Stefan: [3:00:45] Es ist wirklich schlimm, schlimm, schlimm. Okay, offen bleiben. Krieg. Hexeth hat hier und so weiter. Mal gucken, das wird uns später noch beschäftigen. Die Alten. Na gut, es gibt eine neue Oper in Köln. Guten Abend. Das Oh, viele Clips zu Doge, zwölf Clips zu Elon Musk und so. Gucken wir uns aber auch nicht.
Buschmanns Eruption
Stefan: [3:01:11] Ja, lass uns doch hier mit Marco Buschmann aussteigen. Marco Buschmann hat einen Vorschlag gemacht, wie man das mit der FDP jetzt verstehen muss, denn die FDP ist ja im Wahlkampf, aber sie schlummert so vor sich hin. Es ist nicht so richtig Bewegung da, ist doch schade. Erklärt es so.
Fernsehmoment: [3:01:33] Zwei Wochen noch bis zur Wahl. Der Parteitag soll ein Aufbruchsignal setzen. Generalsekretär Buschmann vergleicht die FDP gar mit einem künstlichen Vulkan am Tagungsort, dem Filmpark in Potsdam-Babelsberg. Ein Vulkan sieht erst mal groß und unveränderlich aus, als ob sich nichts bewegt und da nichts tut. So ein bisschen wie unsere Umfragen. Aber am Tag der Wahl, da bricht er aus und da werden wir eine Stimmeruption sehen. Wir haben es in der Hand, hängen wir uns rein. Das alles wird die FDP dringend brauchen bis zu den entscheidenden 5 Prozent. Zittern also und am Wahlabend wird es dann wohl ein Fotofinish.
Stefan: [3:02:11] Eine Stimmeruption.
Mick: [3:02:14] Hat was Seltsamsexuelles, finde ich, wie er das erzählt hat.
Stefan: [3:02:17] Genau, also wenn man eine FDP ist, die sowieso nur von Männern gewählt wird, kann man doch gleich All-In gehen.
Mick: [3:02:22] Ja, es stimmt, ja. Es ist so eine Potenz-Erzählung, ja.
Stefan: [3:02:26] Und dann redet man aber bitte von Stimmen.
Mick: [3:02:28] Gelb ist geil, so mäßig, ja.
Stefan: [3:02:30] Genau, also erst mal, gelb ist geil. Es fehlt nur noch eine Erektion.
Mick: [3:02:35] Ja.
Stefan: [3:02:36] Wir sind geladen. Und jetzt brauchen wir noch ein bisschen Reibung oder so und Scheiß, irgend sowas. Was ganz absurdes. Das hätte dann auch nochmal bei Micky Beisenherz im Podcast die Chance auf eine Pointe gehabt.
Mick: [3:02:47] Oh ja, wie schön.
Stefan: [3:02:48] Wären nochmal ein paar Leute da gewesen, weil gerade ein Gordon Repinski bei ihm zu Gast wäre und so. Dann könnte man sich vorstellen, dass es 50 plus 1 ist.
Mick: [3:02:58] Beisenherz nochmal feststellt, dass an den politischen Problemen doch eigentlich immer alle so ein bisschen schuld sind. Das ist mein Lieblingsding bei Micky Beisenherz. Das finde ich immer ganz großartig. Da muss man nicht aufsehen und so. Ja, müssen wir nicht größer denken? Sind nicht alle schuld? Was stimmt eigentlich mit unserem System nicht? Wie die Menschen miteinander umgehen. Furchtbar. Okay, letzter Podcast vor der Wahl. Was glaubst du, kommt es rein? 5%?
Stefan: [3:03:22] FDP?
Mick: [3:03:23] Ja.
Stefan: [3:03:24] Also ich bin hin und her gerissen. 5% ist ja ungefährlich, aber sie bleiben noch am Leben. 5% heißt aber auch, neue Chancen für Lindner, sie zu zertrümmern. Weil Lindner wird ja nicht gehen. Also wer Lindner dabei haben möchte, ich zum Beispiel, weil ich finde das schon ein ganz schönes Theater, braucht halt die FDP bei 5%. Wenn sie unter 5% sind, schießen sie Linden ab. Das wäre natürlich schade für Fernsehpodcasts.
Mick: [3:03:49] Das heißt, du wählst da jetzt auch taktisch quasi clever für Fernsehpodcasts FDP. Ja, genau. Man muss erst mal an dich selbst denken.
Stefan: [3:03:57] Nein, natürlich nicht. Das müssen dann schon die Idioten und Asozialen selber machen.
Mick: [3:04:01] Ja, okay. Ich glaube auch, es wird knapp. Also ich bin mir immer noch nicht sicher. Ja, ich bin mir auch nicht sicher. Also ich kann mir schon vorstellen, dass sie es noch schaffen.
Stefan: [3:04:10] CDU über 30?
Mick: [3:04:12] Nee, ich sag CDU 29.
Stefan: [3:04:14] Ja, das wäre geil.
Unsere Prognose
Mick: [3:04:16] Das ist das, woran ich glaube. Das ist das, woran ich glaube und ich weiß nicht, also es kann natürlich sein, dass sich das am Ende so lahm ausspielt, wie es jetzt in den Umfragen aussieht. Irgendwo in mir drin gibt es, vielleicht einfach so eine Hoffnung darauf, irgendwas brennen zu sehen, aber so eine vage Idee von irgendeine Verschiebung wird da sein, die keiner vorher gesehen hat. Und was auch immer es ist, keine Ahnung, mehr Briefwähler, weniger Briefwähler, und wenn es auch nur irgendwie sowas seltsames ist, wie in Berlin sind wieder Stimmen ungültig, wir müssen nochmal oder so, also irgendwas wird passieren. Habe ich so im Gefühl.
Stefan: [3:04:47] Wir können uns ja die letzte Sondagsfrage, Moment, die aktuellste, ah, die habe ich jetzt gar nicht. Okay, dann nehmen wir mal die hier vom, sag du, heute schon alle oder Tagesthemen?
Mick: [3:05:00] Tagesthemen.
Stefan: [3:05:01] Dann nehmen wir die Tagesthemen hier, die eben schon anklang, die ist vom 6.2. Wir holen uns die an und dann gehen wir jede Partei nochmal durch und jeder von uns sagt Plus, minus, was er glaubt.
Fernsehmoment: [3:05:10] Wenn am nächsten Sonntag schon Bundestagswahl wäre, dann käme die SPD unverändert zur Vorwoche auf 15%. Die Union würde mit 31% klar weiterhin stärkste Kraft werden, plus 1. Die Grünen würden einen Punkt verlieren, aktuell bei 14%. Die FDP unverändert bei 4%. Die AfD bei 21% plus 1 wäre weiterhin zweitstärkste Kraft. Die Linke unverändert bei 5%. Die Bündnis Sarah Wagenknecht unverändert bei 4 und die anderen Parteien aktuell bei 6 Prozent. Wir sehen also aktuell wenig Bewegungen.
Stefan: [3:05:47] Wenig Bewegungen, jetzt gehen wir das hier durch. SPD, mehr oder weniger als die 15.
Mick: [3:05:53] Ich wünsche mir irgendwie ein bisschen knapp mehr. Ich sage knapp mehr. Ich sage, Olaf Scholz wurde ein bisschen unterschätzt. Die Leute stehen davor. Es gibt doch ein paar SPD-Wieder, die rauskommen, die animiert sind von diesem Antifaschismus-Ding und so. Ich sage 16,5 Prozent.
Stefan: [3:06:05] Ja, ich sage auch 16. Irgendwo bei 16. Union?
Mick: [3:06:09] Ich wünsche mir 27. Ich glaube, also wie gesagt, 29 Prozent wäre ich mit happy. 29 Prozent ist für mich ein gelungen katastrophales Ergebnis für die CDU.
Stefan: [3:06:21] Also ich glaube, sie sind irgendwo zwischen 27 und 33. Das ist wirklich groß und spannend. Aber ich glaube auch, das wären mehr so 30. 31 würde mich wundern.
Mick: [3:06:32] Also alles über 30 würde mich wundern. Alles unter 28 würde mich auch wundern.
Stefan: [3:06:38] Grüne?
Mick: [3:06:39] Ja, Grüne sind mit 14 Prozent. Also ich kann mir sogar vorstellen, dass das richtig in die Hose geht und die bei 12 Prozent oder so einlaufen.
Stefan: [3:06:45] Ja, ich glaube mal an diese 14 oder 13. Aber nicht mehr. FDP 4, also ich glaube nicht, dass sie es schaffen.
Mick: [3:06:52] Ja, dann sage ich auch, FDP fliegt raus.
Stefan: [3:06:54] AfD?
Mick: [3:06:56] 25 Prozent.
Stefan: [3:06:57] Ich glaube auch, das wird ein bisschen mehr, als hier steht. Die Gewichtungen, die die da immer machen in ihren Umfragen sind.
Mick: [3:07:03] Hat noch nie hingehauen.
Stefan: [3:07:04] Genau, das passt einfach nicht.
Mick: [3:07:05] Hat noch nie hingehauen. Wir wissen, das ist wie bei den Republikanern. Die Leute sagen, das sind Umfragen anders. Die Bereitschaft ist größer geworden, zu sagen, dass man AfD wählt. Aber im Schnitt müssen wir da mit einer größeren Dunkelsumme rechnen. Und ich glaube einfach, dass die letzten Wochen und die Themen, die dominiert haben, der AfD irgendwie Zuspruch geben.
Stefan: [3:07:21] Ja, ich glaube auch. Also 23, vielleicht sogar 24 Prozent.
Mick: [3:07:25] Ja, irgendwo da. Also sagt über 20 Prozent auf jeden Fall.
Stefan: [3:07:28] Linke?
Mick: [3:07:29] Sechs.
Stefan: [3:07:30] Ich sage sieben.
Mick: [3:07:32] Ja. Oh, okay. Sieben ist easy.
Stefan: [3:07:34] Und ich glaube nämlich nicht, dass die BSW vier schafft.
Mick: [3:07:37] Nee, BSW fliegt raus.
Stefan: [3:07:38] Selbst vier ist noch zu viel hier.
Mick: [3:07:41] BSW wird unter andere landen.
Stefan: [3:07:44] Dafür ist Wagenknecht einfach die Luft ausgegangen. Und zwar ganz persönlich meine ich. Sie hat ihren Tenor einfach nicht. Null Traktion.
Mick: [3:07:52] Null Traktion und auch eine große Frustration inzwischen. Und das macht keinen Spaß. Man will keine Partei wählen, wie vor der Wahl noch um sich schlägt und frustriert einfach ist, wo man die Panik merkt, dass die nicht reinkommen. Das macht einem keinen Bock als Wähler.
Stefan: [3:08:05] Sehr gut. Dann werden wir am Wahlabend sehen. Ich transkribiere uns nochmal raus.
Mick: [3:08:09] Was wir hier gesagt haben. Dann könnt ihr uns dann fertig machen. Wenn ihr dann am Wahlabend davor sitzt, dann könnt ihr noch eure YouTube-Kommentare darunter schreiben, die wir Idioten uns wieder vertan haben.
Stefan: [3:08:19] Ja, ich twitter das Wort nochmal, was wir gesagt haben. Und dann mal gucken, wie es ausgeht. Und dann, ich glaube nicht, dass es jetzt allergrößte Eile gibt, im März einen relativ zügigen Fernsehpodcast zu machen.
Mick: [3:08:30] Nee, das ist dann Diskussion. Da gibt es dann genug zu sammeln. Da wird auch ganz viel erstmal wieder Schaum geschlagen, so wie sich das gehört.
Stefan: [3:08:37] Ich glaube, so ist das auch am Wahlabend. Die Leute denken, es wird jetzt so, aber 18 Uhr gibt es diese Zahlen und 18.10 Uhr ist die Luft raus aus dem Thema.
Mick: [3:08:44] Ja, für den Moment schon und dann müssen wir uns, haben wir uns ja eh daran gewöhnt, es gibt ja jetzt, haben wir es ja schon mal in den Landtagswahlen gesehen, jetzt nicht mehr nur Sondierungsgespräche, sondern es gibt ja noch die Vorstufe von den Sondierungsgesprächen. Es gibt quasi sowas wie Kaffeekranz, dann gibt es die Sondierungsgespräche, dann die Koalitionsgespräche, das heißt, es wird eh dauern.
Stefan: [3:09:00] Genau, und wer sich dafür, also wer sozusagen einen Redekreis braucht, also ich werde auf gar keinen Fall am Sonntag irgendwas machen auf Twitch oder so einen Scheiß. Also diese Fragen sind alle quatschig. Deutschlandfunk wird ja irgendwie 21 Uhr dann so und rufen Sie gerne an, Podcast live, irgendwas und so. Also da kann man sich dann da reinschalten. Okay, sehr gut.
Mick: [3:09:21] Es gibt am Wahltag ja selbst nicht so viel mehr zu sagen, immer als wir ja auch sagen. Ich laufe dann auch immer so ein bisschen durch die Gegend und weiß mit mir nicht so richtig was anzufangen. Aber es gibt dazu nichts mitzuteilen. Also, weil, was soll ich jetzt da groß in die Analyse gehen?
Stefan: [3:09:34] Ja, genau.
Mick: [3:09:34] Dann die Tage danach machen wir es, wie bei der US-Wahl auch. Da wartet man die Daten ein bisschen ab und dann kann man sich ein bisschen die Trends anschauen, wer hat sich wohin bewegt. Ja, genau.
Stefan: [3:09:43] Wir hoffen einfach auf eine gute Elefantenrunde.
Mick: [3:09:45] Ah ja.
Stefan: [3:09:47] Mal sehen und dann…
Mick: [3:09:50] Ja, wir können hier an der Stelle eventuell schon Abschied nehmen von Olaf Scholz. War schön.
Stefan: [3:09:55] Also davon gehe ich mal sehr aus. Olaf Scholz ist am Wahl und der hat ja auch schon eine ganz kleine Andeutung gemacht. Er ist ja alt genug.
Mick: [3:10:03] Er hat dem Land geliefert.
Stefan: [3:10:07] Hoffentlich viel genug Geld verdient, um jetzt noch 35 Jahre Rentner zu sein.
Mick: [3:10:10] Also wenn jetzt nichts Magisches passiert, dann wird Olaf Scholz diese Wahl verlieren. Er ist nichts in der SPD außer der Kanzlerkandidat. Wenn die SPD bei dem Ergebnis davon 15 Prozent oder so einläuft, Olaf Scholz wird, bin ich mir eigentlich zu 99 Prozent sicher, in keine Koalition mit der CDU gehen persönlich. Dafür hassen sich Friedrich Merz und er glaube ich zu sehr. Ich glaube, die Demütigen wird er sich nicht geben, unter ihm dann auch irgendwie Minister zu werden. Der wird gehen. Und vielleicht setzen wir uns im März schon mit neuem SPD-Chaos auseinander, weil ich bin dann doch relativ gespannt, ob dieses Duo Esken und Klingbeil das überlebt.
Stefan: [3:10:48] Klingbeil schon, Esken natürlich nicht.
Mick: [3:10:50] Esken ist gone, aber ich finde auch Klingbeil…
Stefan: [3:10:52] Und Pistorius. Medial werden sich alle in der Pistorius…
Mick: [3:10:55] Ja, ja, medial werden sich alle, aber ich frage mich auch, also hat dann Pistorius Bock in der Qualität? Naja, werden wir dann sehen.
Stefan: [3:11:01] Hat er. Scholz wird so schnell abdampfen ins Private, der wird vielleicht nicht mal mehr bei der Elefantenrunde noch umsitzen. Obwohl da ja nur noch die Fraktionsvorsitzenden sitzen, oder? Kandidaten selbst?
Mick: [3:11:16] Ich glaube, es ist immer auch ein bisschen davon abhängig, wie man so nach der Wahl drauf ist, ob man da Bock hat.
Stefan: [3:11:21] Dieses Wahlergebnis, was die SPD jetzt bekommt, ist das, was Kühner damals meinte mit, es wäre cool, wenn von dem Laden noch was übrig ist und jetzt sehen wir, wenn nichts mehr übrig ist. So wird das aussehen.
Mick: [3:11:32] Ja.
Stefan: [3:11:34] Also, das ist einfach dramatisch. Diese 14, 15 irgendwas Prozent, das ist einfach kutsch.
Mick: [3:11:38] Und es ist, ehrlicherweise, und das muss man jetzt am Ende auch nochmal sagen, also ich bin ja auch nicht der größte Olaf Scholz-Fan so, aber es war von allem, was sie gesagt haben, der linkeste SPD- Wahlkampf seit langem, seine Reden waren gut. Zum ersten Mal bin ich tatsächlich so ein bisschen bei, im Verhältnis jetzt nur zur CDU, ja, abgesehen davon, dass ich anders wähle. Aber die SPD ist tatsächlich nicht wirklich durchgedrungen. Und das war jetzt auch so ein bisschen Pech mit den Themen, die da drüber standen. Hätten wir einen Wirtschaftswahlkampf bekommen, den uns auch die CDU versprochen hat, dann hätte das nochmal anders aussehen können. Ich glaube, dann hätte die SPD sich nochmal anders positionieren können und dann wäre das auch mehr angekommen. Jetzt hat sie zeitläufig als Volkspartei diesen CDU- Leit-Migrationsabschiebediskurs mitgemacht. Was soll sie da gewinnen?
Stefan: [3:12:23] Wenn Scholz es geschafft hätte, den Bundestag später aufzulösen und wir wählen später, hätte ich gedacht, okay, das zahlt sich aus, dass es bei der Bundestagswahl um etwas geht. Nur diese Sache mit Vans und so, die kam jetzt so kurz vor knapp, dass sie nicht mehr die große Rolle spielt. In vier Monaten sähe das schon ganz anders aus. In vier Wochen so. Also wenn man so in den Frühling hinein, im April, wenn man Butter bei die Fischer, was heißt denn das jetzt mit dieser Riviera und der ganze Kram und so. Und erste Unstimmigkeiten auch mit dem Kongress, weil man den dann doch mal fragen muss und die dann sagen, nee, mach mal nicht und so. Dann hätte man so eine Who you gonna call Situation gehabt, in der man im März es nicht zugetraut hätte, ja. Also da hätte man nochmal auf März gehen können mit, hat noch nie regiert, will hier das nur aus egoistischen Gründen, was das bedeutet, jetzt haben wir den Salat, ja.
Mick: [3:13:12] Ja, ich glaube auch, es war auch smart von der SPD halt, diese Erzählung zu haben von, das ist hier der Kanzler des gesunden Menschenverstands, aber auch der Ruhe und der Gelassenheit in schwierigen Zeiten. Und ich glaube, das hätte durchaus funktionieren können. Und ich glaube, man war nah dran. Also man war zwischenzeitlich schon mal sehr nah dran, daran, Merz halt auch quasi zu so einem im öffentlichen Bild zu so einem Trumpesten Wahnsinnigen zu machen, der sonst was macht. Und das ist einem so in der Diskussion einfach entglitten. Ja, weil wir jetzt sind bei Merz der Macher, der halt die Migrationspolitik irgendwie durch…
Stefan: [3:13:45] Es ist wirklich nur die Issue-Ownership Migrationspolitik. Ja. Ich will die Grenzen zumachen. Ich bin ein Mann, der handelt.
Mick: [3:13:52] Ja, das zerlegt uns. Das zerlegt uns richtig hart. Und das wird uns ein sehr anständiges, historisch einmaliges AfD-Ergebnis höchstwahrscheinlich.
Stefan: [3:14:00] Und für die Altenrepublik ist es natürlich super scheiße. Ja, das ist super scheiße.
Mick: [3:14:05] Ja, das ist maximal scheiße.
Stefan: [3:14:06] Schlimmer könnte es nicht sein.
Mick: [3:14:07] Aber wir wissen ja, SPD und Grüne setzen sich schon jetzt wie mit J.D. Vance damit auseinander, wie das dann sein wird, als Juniorpartner einer von rechts aufgejazsten CDU sich in Grund und Boden regieren zu lassen.
Stefan: [3:14:19] Das Wichtigste ist, dass die 16-Jährigen hier nicht mitwählen und uns noch in die Scheiße reiten.
Mick: [3:14:24] Ja, so weit kommt es noch.
Stefan: [3:14:26] So, ich überlege jetzt noch, während ich hier Post-Production mache, ob ich einfach den, ich mache ja immer so einen Audio-Podcast, also KI gelesen von meinem Text von heute Morgen, weil vielleicht ist es doch noch mal nur weil es ein pointierter Kontrapunkt zum Thema Inhalte, Programme, alle rennen zum Valomaten und so ein Scheiß. Alle rennen zum Valomaten.
Mick: [3:14:46] Ja, was hat Volte eigentlich gemacht? Erste Kandidaten haben, die keine Ahnung hat und dann ist mir aber auch klar geworden, warum jeder Volt bei seinen 95 Prozent hat. Die wussten auch nicht, was sie da ankreuzen beim Valomat.
Stefan: [3:14:57] Der Volt hat schon immer das Programm auf den Valomaten geschrieben. Der Valomat ist 20 Jahre alt und dann kam Volte und meinte, das kann ich hacken.
Mick: [3:15:04] Das ist großartig, ja.
Stefan: [3:15:05] Das ist halt absurd. Ja, vielleicht hänge ich den dran. Also falls ihr jetzt eine KI-Stimme hört und so, dann ist das dieser Text, der euch nochmal drauf trimmen soll. Es ist jetzt, ich verrate die Pointe, Zeit für einfache Antworten. Folgt einfach dem Gefühl und lasst euch eine ganze Zeit von Issue Ownership Friedrich Merz. Er ist besser als erwartet. Er hat Sachverstand, die irreführend. Das ist alles absurd. Es sind einfache Fragen, einfache Antworten. Man muss es nicht aber alles so kompliziert machen.
Mick: [3:15:33] Ja.
Stefan: [3:15:34] Naja, haut rein, Leute. Wir sehen uns dann.
Mick: [3:15:37] Wir sehen uns nach der Wahl.
Stefan: [3:15:38] Nach der Wahl.
Mick: [3:15:39] Groß wählen.
Stefan: [3:15:41] Frohen Fasching erst mal.
Mick: [3:15:43] Frohen Fasching, ja genau. Schaut euch die Clowns-Festspiele da draußen an. Genau.
Stefan: [3:15:47] Sehr gut. Bis denn.
Mick: [3:15:49] Ciao, ciao.
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