Googles Zauberstab (zerbrochen)

Freitag, 30. August 2019, 14:08 Uhr

Es wird gewählt. Aber niemand weiß wirklich, was zu entscheiden ist und es wird auch keinen Unterschied machen, wer letztlich regiert. So ist es zumindest im deutschen Osten, wo zuweilen acht Mal weniger Menschen pro Quadratmeter (MeckPom) leben als im Westen (NRW). In Amerika steht dagegen Andrew Yang auf der Bühne und redet plötzlich über soziale Wahrheiten des Landes, statt über psychologische Unzulänglichkeiten des Präsidenten. Das könnte einen Unterschied machen. Welchen? Das erklärt Yuval Harari in einem Talk bei Google auf der Bühne. Der Historiker kümmert sich nicht um die Vergangenheit, sondern um die Wandel – und damit meint er das liebste Forschungsgebiet des Silicon Valley, die Zukunft. Und er nutzt die Chancen, Google eins auszuwischen.

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8 Gedanken zu „Googles Zauberstab (zerbrochen)“

  1. Zahlen, Fakten und schöne anschauliche Karten zum Thema Demographie und Renterrepubliken bietet die verlinkte Folge der Arte Geographie Serie mit offenen Karten. Schon nach den ersten zwei Karten musste ich direkt an das Talkradio denken. Falls es noch niemand hier empfohlen hat, kann ich nur dazu raten sich die 12 min Zeit zu nehmen.
    https://www.arte.tv/de/videos/083964-016-A/mit-offenen-karten/
    Freue mich auf das Buch und den Aufwachenpodcast in Dresden.

  2. Bei deinem Gedankengang über das Auslagern der Politik an Technologie als neue Gottes Erzählung musste ich an die Anime-Serie „Psycho-Pass“ denken. Dort wird jeden Menschen in der Gesellschaft ein „Score“ gegeben der seine Gewaltbereitschaft/Aggressionspotential darstellt. Menschen die zu stark abweichen werden von Nudgeing bis zu Zwangsreha versucht der Gesellschaft anzupassen. Das ganze macht ein Supercomputer der angeblich frei von Wertung ist. Nur so konnte eine bevölkerungsweite Akzeptanz dafür gewonnen werden. Natürlich ist auch diese Serie durch das erzählen durch Protagonisten ein wenig vom Fokus abgerückt aber, wenn man sich aber einmal ein wenig zurücklehnt und die Welt betrachtet ist es schon gruselig. Eine dystopische Mischung aus Social Scores von China + die übergab der Politik an eine Maschine.
    Ich dachte ich spreche diese Empfehlung einfach mal aus da es gut für diese Folge passt und mir der Vergleich bei dieser Episode einfach nicht mehr aus dem Kopf wollte.

  3. Ich komme aus dem Amt Sternberger Seenlandschaft. Das liegt mitten in Mecklenburg-Vorpommern. Die Bevölkerungsdichte liegt bei 31 Einwohner je Quadratkilometer. Faktor 3-5 ist ja ganz putzig. Bei uns, im Verhältnis, handelt es sich um den Faktor 15. Infrastrukturmaßnahmen sind hier überhaupt nur umzusetzen, wenn min. 90% der Kosten durch den Staat übernommen werden.

  4. Hey Stefan, du agumentierst ja u.A. damit dass die durchschnittliche Bevölkerung pro qkm so gering ist. In NRW ist insgesamt eine höhere Verstädterung. Deshalb sei es x-mal so teuer Infrastruktur auf dem Land anzubieten. Wenn man nun aber dies nicht als Problem, sondern vielleicht sogar als Chance für die Zukunft betrachtet, dann ergeben sich neue Argumentationsräume. Zum Beispiel sollten die dünner besiedelten Regionen auch Rückzugsräume für die Natur sein. Die dünne Besiedlung auf dem Land wird ins Zukunft ja eher zunehmen, wie du öfter mal an Japan referenzierst. Die Natur könnte sich die ländliche Gegend zurück gewinnen. Hinzu kommt die verständliche ökologische Notwendigkeit weniger zu produzieren und zu konsumieren, ja den Raubbau an der Natur zu reduzieren. Eine reduzierte Wirtschaftsfrom ist in städtischen Ballungsräumen, wie du ja feststellst, viel effizienter. Daher sind die urbanen Regionen vielleicht sogar die ökologischte Variante fur ein zukünftiges Zusammenleben. Die ländlichen Regionen bleiben angehängt und entaltern, aber wir helfen damit vielleicht ungewollt uns selbst, weil die Natur auch wieder Rückzugsräume hat. Schöne Grüße und danke für die tolle Arbeit, Philipp

  5. Hey Stefan, sorry, ich höre so nebenbei auf ner Zugfahrt. 😉 Ich finde Harari gießt hier alten Wein in neue Schläucher. Die Frage nach dem freien Willen in biologischen Sinne ist schon lange geklärt. Wir treffen Entscheidungen und legen DANACH fest, dass es unsere war. Vielleicht so ein bisschen wie wir uns im Spiegel erkennen. Einen paar Überlegungen gehen in die Quantenmechanik, um hier doch eine Freiheit zuzugestehen. Aber am Ende bleibt der Effekt doch derselbe. Daher muss man beim Begriff des freien Willens meiner Meinung nach immer historisch und juristisch Argumentieren. Früher waren die meisten Menschen Leibeigene des Adels und hatten daher keine oder nur eine geringe Entscheidungsgewalt über ihren Lebensweg. In unserer modernen aufgeklärten Gesellschaft ist dieser Umstand zum Glück in den meisten Fällen nicht mehr so. Die Menschen können ihren Lebensweg selbst wählen. Anderseits ist das vielleicht die Herausforderung die er meint, denn eigentlich gibt es selbst heute diese freie Entscheidung nicht mehr, nämlich durch die finanziellen Zwänge. Entweder du bist Teil des Systems und dir geht es relativ gut oder du steigst aus und wirst Probleme haben. Oder du stehst über dem System, aber in dieser Position sind nur die wenigsten. Solchen Menschen könnte man wohl einen freien Willen zuordnen, weil sie möglichst frei von Zwängen Entscheidungen treffen können. Schöne Grüße, Philipp

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