Das demografische Dilemma

Donnerstag, 19. September 2019, 12:55 Uhr

Es fehlen Lehrer, und zwar zunehmend mehr, da künftig wieder mit 100.000+ mehr Kindern pro Jahrgang gerechnet wird als in den vergangenen Jahrzehnten. Das ist kein großes Problem, da sich der Lehrerbedarf einfach ausrechnen lässt und die Attraktion des Berufs hoch ist. Ok soweit. Nun steht das Lehramt als sozialer Beruf allerdings in Konkurrenz zur Altenpflege. Denn das Erwerbspersonenpotenzial ist klein – Deutschland erlebt nicht nur einen Rekordwert an Rentnertn und eine neue Kinderflut, sondern dazwischen liegt ein demografisches Tal mit eine Knappheit an Berufstätigen. Nachwuchskräfte, die gerne mit Menschen arbeiten, werden sich fragen, ob sie lieber mit Kindern oder mit Senioren ihre Berufslaufbahn verbringen möchten. Und politisch setzt der Ökonom Raj Chetty noch einen drauf: Investitionen in Kinder zahlen sich häufig von selbst. Die Alten dagegen kosten.

Ich empfehle euch Katja Salomos Interview und Ezra Kleins Gespräch mit Raj Chetty.

Wirbelwind Andrew Yang

Mittwoch, 11. September 2019, 12:32 Uhr

Wie man das Klima rettet? Präsidentenwahl gewinnen -> an den Resolute Desk im Oval Office setzen und per Executive Order alle Ölbohrungen im Meer verbieten -> zum Bureau of Economic Analysis gehen und die Entwicklung einer Alternative zur BIP-Kennziffer in Auftrag geben -> jedem Bürger 1000 Dollar geben, damit diese den Kopf für große Probleme frei haben -> noch 100 Democracy Dollar hinterhergeben, die jeder selbst an NGO & CO verteilt, um dem Lobbybusiness der Konzerne was gegenüberzustellen -> Klimaschutz neben den Waffenschutz in die Verfassung aufnehmen -> Paris-Abkommen um Handlungspflichten ergänzen -> Freihandelsverträge um Klimakapitel erweitern -> Vertrauen in den Staat stärken, so dass Klima- und Umsiedlungsprogramme nicht gegen den Bürger, sondern mit ihm gestaltet werden. Wiederwählen lassen. Die CNN-Debatte zum Klima war langweilig, bis auf eine Ausnahme. Andrew Yang war eine Sensation!

Googles Zauberstab (zerbrochen)

Freitag, 30. August 2019, 14:08 Uhr

Es wird gewählt. Aber niemand weiß wirklich, was zu entscheiden ist und es wird auch keinen Unterschied machen, wer letztlich regiert. So ist es zumindest im deutschen Osten, wo zuweilen acht Mal weniger Menschen pro Quadratmeter (MeckPom) leben als im Westen (NRW). In Amerika steht dagegen Andrew Yang auf der Bühne und redet plötzlich über soziale Wahrheiten des Landes, statt über psychologische Unzulänglichkeiten des Präsidenten. Das könnte einen Unterschied machen. Welchen? Das erklärt Yuval Harari in einem Talk bei Google auf der Bühne. Der Historiker kümmert sich nicht um die Vergangenheit, sondern um die Wandel – und damit meint er das liebste Forschungsgebiet des Silicon Valley, die Zukunft. Und er nutzt die Chancen, Google eins auszuwischen.